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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Kohlstift umrandet und ihr Mund war leuchtend rot geschminkt. Während das Kleid im Theater entzückend ausgesehen hatte, wirkte es in dieser Umgebung beinahe schrill; man hätte sie leicht mit einer der Frauen der Nacht verwechseln können. Schlimmer noch, so gab sie ein ideales Ziel für den grauenvollen Mörder ab.
    »G ehen wir?«, fragte ich Violet und bot ihr den Arm. Sie nickte und hakte sich unter, und dann erzählte sie mir von ihrem Tag im Pub, während wir über die gepflasterten Straßen zügig in Richtung Hafen schritten– begleitet von den bewundernden Blicken der Arbeiter, die Violet nachpfiffen. Ich wand mich innerlich. Ich hatte das Gefühl, als bewegten wir uns wie menschliche Zielscheiben durch die Stadt.
    Als wir den Hafen fast erreicht hatten, wehte uns aus einem der Lagerhäuser Musik und Gelächter entgegen. Die fröhliche Tanzmusik und die Betriebsamkeit rundherum wollten so gar nicht zu der Trostlosigkeit passen, die ich hier in der vergangenen Nacht verspürt hatte. London erinnerte mich an ein Kaleidoskop, jenes Kinderspielzeug, das Lexi mir einmal gezeigt hatte. Mit einer einzigen Drehung veränderte sich das Bild am anderen Ende des Rohrs und man wusste nie, was man als nächstes sehen würde. Ich hoffte nur, dass die Bilder, die mich und Violet erwarteten, alles andere als schaurig sein würden.
    »W ir sind da! Kommen Sie, Stefan«, rief Violet aufgeregt, ließ meinen Arm los und beschleunigte ihren Schritt, als sie drei gut gekleidete Männer sah, die sich dem schummrig beleuchteten Lagerhaus am Rand des Hafenbeckens näherten.
    Ich ging ebenfalls schneller, bis wir wieder auf gleicher Höhe waren, und fädelte dann meinen Arm leicht durch ihren, denn ich wollte sie auf keinen Fall aus den Augen verlieren, sobald wir ins Festgetümmel eintauchten. Mehrere Boote wiegten sich im Wasser und der Kai war so überlaufen wie eine Straße im West End, wenn die Theaterbesucher ausströmten.
    Als wir das Lagerhaus erreichten, hob Violet mit einem verstohlenen Blick in meine Richtung ihre Hand, als wolle sie an die verriegelte Metalltür klopfen. Aber noch bevor sie das tun konnte, wurde die Tür langsam geöffnet.
    »W enn das nicht Miss Burns ist! Wie schön, dass Sie gekommen sind«, erklang eine glatte Stimme und ich schaute auf. Auf der anderen Seite der Tür stand Samuel, der unter einem elfenbeinfarbigen Dinnerjacket ein weißes Hemd trug.
    »V ielen, vielen Dank.« Violet errötete und knickste, als Samuel ihr den Arm bot.
    »G uten Abend«, begrüßte ich Samuel höflich. Obwohl ich meiner Meinung nach niemals etwas getan hatte, um ihn zu kränken, wirkte Samuel mir gegenüber immer etwas distanziert. Ich nahm an, dass es mit meiner gesellschaftlichen Stellung zu tun hatte; an meinen schwieligen Händen und den Bartstoppeln auf meinen Wangen konnte er unschwer erkennen, dass ich nicht in seine Welt gehörte. Wahrscheinlich hätte ich einfach damit zufrieden sein sollen, dass er diese Verachtung nicht auf Violet übertrug, stattdessen irritierte mich seine Arroganz. In diesem Moment konnte ich immerhin nachvollziehen, warum Damon so erpicht darauf war, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
    »G uten Abend, Stefan«, erwiderte Samuel meinen Gruß mit einem schwachen Lächeln. »E s freut mich, dass Sie Damons Einladung gefolgt sind.« Offensichtlich war ich nicht der einzige hier, der sich heute Abend zu Höflichkeiten zwang.
    Die Luft war geschwängert vom Duft der wettstreitenden Parfums und vom Zigarettenrauch. Der Raum war übersät von ziemlich wackligen Kerzenhaltern und es grenzte an ein Wunder, dass noch kein Brand ausgebrochen war. Trotzdem herrschte im ganzen Lagerhaus nur sehr gedämpftes Licht, an vielen Stellen war es sogar fast dunkel und damit nahezu unmöglich, einzelne Personen zu erkennen, sofern man jemandem nicht direkt gegenüber stand. In der Ecke spielte ein Blechbläserorchester eine Melodie, die ich nicht kannte und die meinen Kopf dröhnen ließ. Wenigstens passte Violets Kleid wieder perfekt in die Umgebung. Die Mehrheit der Frauen trug Roben mit tief ausgeschnittenen Miedern und eng geschnürter Taille. Überhaupt schien es, als mischten sich hier auf diesem Fest die verschiedenen Londoner Welten ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Etikette.
    Plötzlich hörte ich einen schrillen Aufschrei. Ich wirbelte herum und meine Reißzähne traten hervor, bereit zum Angriff.
    Aber alles, was ich sah, war Violet, wie sie in der Mitte des Raums ein hochgewachsenes,

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