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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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keine Ahnung, warum sie das Gespräch auf Rosalyn brachte. Sie wusste, dass ich immer noch um dieses Mädchen trauern sollte, das niemals mehr meine Frau werden würde. Und auf meine eigene Weise trauerte ich tatsächlich um sie.
    »D u erinnerst dich doch an sie, richtig? An ihr Aussehen, an ihren Duft?« fragte Katherine.
    »N atürlich tue ich das.« Ich war gekränkt.
    »A lso, wie kann sie tot sein, wenn sie in deinem Geist lebt?« Katherine sah mich mit ihren großen dunklen, goldgesprenkelten Augen durchdringend an.
    Ich quittierte ihre existenziellen Abschweifungen mit einem Seufzen. Dann trat ich auf sie zu; ich wollte nicht länger reden.
    Glücklicherweise begriff Katherine meine Absicht sofort. Sie streckte die Hand nach mir aus, zog mich zu sich heran und strich mit ihren Eckzähnen neckend über meinen Hals, gerade fest genug, um einen Kratzer zu hinterlassen.
    »D as ist alles, was ich sagen will, Stefan. Was auch geschieht, wir werden ewig leben, einer in dem anderen.« Und dann versenkte sie die Zähne in meinem Fleisch. Ich schloss die Augen und die Welt um mich herum wurde schwarz, als ich mich ihr hingab.
    Ich riss die Augen auf. Aber es überraschte mich nicht allzu sehr, dass ich erneut von Katherine geträumt hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass all meine Erinnerungen an Katherine irgendwo tief in meinem Geist verborgen waren, ohne zutage zu treten. Aber sobald mein Leben seine geordneten Bahnen verließ, war Katherine allgegenwärtig. Ich wusste nicht, ob ich ihrem Sog jemals würde entfliehen können oder ob sie immer da sein würde, in den Schatten lauernd.
    Aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Es war schon spät genug, um Violet von der Arbeit im Ten Bells abzuholen und sie zu dieser Hafenparty zu begleiten. Ich hatte schwer mit mir gerungen, ob ich sie wirklich hingehen lassen sollte oder nicht. Ich selbst hoffte, auf der Party Hinweise darauf zu bekommen, wo dieser andere Vampir sich vielleicht versteckte. Und sollte er auch nach mir suchen, könnte ich in der Masse der Partygäste untertauchen. Aber ich wollte vermeiden, dass Violet sich an einem solch gefährlichen Ort aufhielt. Allerdings wurde mir schnell klar, dass sie wild entschlossen war, an diesem Fest teilzunehmen, ob ich es wollte oder nicht.
    Immerhin wusste ich, dass sie bei mir in Sicherheit sein würde. Und indem ich dafür sorgte, dass kein weiteres Leben ausgelöscht wurde, konnte ich vielleicht den sinnlosen Tod und die blutige Zerstörung ausgleichen, für die ich in meiner Vergangenheit verantwortlich war.
    Zumindest hoffte ich das.
    Ich massierte mir die Schläfen. Während der letzten Tage hatte ich ständig Kopfschmerzen gehabt, so beharrlich wie ein Schwarm lärmender Zikaden an einem heißen Julitag. Und je länger ich in London war, desto schlimmer wurden sie. Ich stand auf und ging zum Spiegel hinüber. Mein Ebenbild sah mir bleich und ausgezehrt entgegen, die Augen blutunterlaufen. Selbst für einen Vampir sah ich krank aus. Nachdenklich berührte ich meinen Hals und meine Gedanken schweiften zurück zu meinem Traum. Die schwache Brise, die Katherines weißes Nachthemd umwogt hatte, das Flackern der Lampe vor den hell getünchten Wänden, der süße Schmerz ihrer Zähne, die sich in mein Fleisch gruben… Das alles hatte so real gewirkt. Aber meine Fingerspitzen fühlten nichts als glatte Haut. Natürlich.
    Katherine war seit zwanzig Jahren tot– tot, nicht untot. Ihr Körper war in einer Kirche verbrannt worden. Und doch war sie überall, ebenso sehr ein Teil von mir wie Damon. Sie hatte recht gehabt. Welch ein Narr war ich damals gewesen, die Bedeutung ihrer Worte nicht zu verstehen.
    Ich ging zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, und war schockiert zu sehen, wie viel Schmutz und Ruß den Abfluss hinunterlief. London war wirklich keine sehr saubere Stadt. Doch während sich der Schmutz von meinem Gesicht waschen ließ, blieb mir die Schwärze meiner Seele erhalten.
    Als ich bemerkte, dass die Sonne immer tiefer sank und bereits Schatten an die Wand warf, beendete ich meine Toilette und knotete hastig meine Krawatte. Eilig trat ich den inzwischen vertrauten Marsch durch die Stadt an. Ich hasste es und dennoch betrachtete ich wie immer jedes Gesicht, das an mir vorbeiglitt, voller Anspannung und Argwohn.
    Violet, die bereits an der Tür des Pubs wartete, trug dasselbe smaragdgrüne Kleid wie an jenem Abend im Theater. Sie hatte ihre Augen mit

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