Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
»W as ist passiert?« Sie keuchte erschrocken auf, als sie meine mitgenommene Erscheinung sah.
    »W ir werden verfolgt«, berichtete ich angespannt und schaute an Violet vorbei zum Fenster, um mein Spiegelbild darin zu betrachten. Ich sah schrecklich aus. Wie ein Soldat nach einer furchtbaren Schlacht. Was in gewisser Weise sogar zutraf. »V on Henry«, ergänzte ich grimmig.
    »H enry!«, stieß Violet hervor. Ihr Gesicht wurde aschfahl. »W ie meinst du das?«
    »E r ist ebenfalls ein Vampir. Damon hat eine Menge mächtiger Freunde. Aber ich bin ihn losgeworden.« Ich wusste, dass ich so klang, als hätte ich ihn getötet, und ich wünschte mir inbrünstig, das wäre der Fall gewesen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn einfach nur verletzt hatte, und wenn dem tatsächlich so war, würde er schnell wieder zurückkehren. Die Lokomotive ließ abermals einen Pfiff ertönen und wir rollten in den Bahnhof ein. »K omm mit«, forderte ich Violet schroff auf und packte ihre Hand.
    Violet rappelte sich hoch und ließ sich von mir durch den schmalen Gang des Waggons ziehen.
    »S ir?«, rief ein Schaffner hinter uns. Ich wirbelte herum und konnte beobachten, wie er innerhalb eines Sekundenbruchteils das Blut auf meinen Händen und den Schmutz und Ruß auf meinen Kleidern registrierte.
    Ein einziges Mal noch, sagte ich mir und sah ihm fest in die Augen. Nur weil es mir im Laufe der letzten paar Tage zur Routine geworden war, einen Bann auszuüben, bedeutete das nicht, dass es mich weniger Anstrengung kostete. Ich zwang mich, ruhig zu bleiben. »S ie haben uns nie gesehen«, beschwor ich den Schaffner, als der Zug mit quietschenden Rädern zum Stehen kam.
    Violet hielt meine Hand fest umklammert und trat hinter mich wie ein verängstigtes Tier, das von einem größeren, stärkeren Mitglied des Rudels beschützt wurde.
    Ich hielt meinen Blick unablässig auf die wässrigen, verschlafenen Augen des Schaffners gerichtet. »W ir steigen jetzt aus. Wenn Sie danach weitergehen, werden Sie sich nicht mehr an uns erinnern.« Dann wandte ich mich zur Waggontür um und stieg mit Violet im Schlepptau die drei Stufen zum Bahnsteig hinunter. Der Schaffner schlenderte hinter uns her und beugte sich über die Stufen, als sei er unsicher, ob er aus dem Zug springen und weitere Fragen stellen sollte oder nicht. Ich starrte ihn wieder an.
    »I ch habe Sie nie gesehen…«, hörte ich den Schaffner zustimmen, bevor ein erneuter Pfiff ertönte und der Zug davon ratterte, tiefer und tiefer in die englische Landschaft hinein.
    »W as… war das?«, stammelte Violet überrascht, während überall um uns herum Staub von dem abfahrenden Zug aufwirbelte. Sie wirkte benommen und taumelte, als sei sie betrunken.
    »E s ist eine besondere Kraft, die Vampire haben. Ich kann Menschen dazu bringen, das zu tun, was ich will. Ich mache es nicht gern, aber es kann sehr nützlich sein.« Ich hoffte, dass ich diese Fähigkeit kein weiteres Mal auf unserem drei Meilen langen Weg zu Abbott Manor würde anwenden müssen. Aber wer wusste schon, ob nicht Mrs Todd vom Postamt oder Mr Evans vom Gemischtwarenladen hinter ihren Vorhängen hervorspähten und sich fragten, was der Verwalter Stefan Pine, schmutzig und blutig, mit einem bleichen und krank aussehenden Mädchen zu schaffen hatte. »J edenfalls sind wir jetzt in Ivinghoe. Hier bist du sicher.«
    Violet schüttelte den Kopf. »I ch bin nicht sicher.« Ihre Stimme war leise und schwach. »I ch sterbe.« Ich sah, wie sie zusammenzuckte und begriff, dass die Sonne eine Qual für sie sein musste. Rote Flecken sprenkelten ihre Arme und ihr Gesicht war schweißnass. Hilflos blickte ich auf meinen Lapislazuliring hinab und wünschte, ich könnte etwas für sie tun. Aber ich musste den Ring anbehalten.
    »L ass uns gehen.« Ich hakte sie unter und wechselte auf die schattige Seite der Straße hinüber. Das verschaffte Violet zwar keine große Erleichterung, aber es war besser als nichts. Dann trotteten wir zusammen den gewundenen Pfad zu Abbott Manor hinauf.

Kapitel Fünfzehn

    Bis wir den Weg erreichten, der zum Garten der Abbotts führte, hatte ich wieder einen klaren Kopf bekommen. Der Wald war wunderschön, dunkel, wild und geheimnisvoll. Eine der hiesigen Legenden besagte, dass vor langer Zeit Elfen das Land besiedelt und zu ihrer Heimat gemacht hätten; und seither versteckten sich diese Elfen in den ausladenden Eichenstämmen und bewachten das Leben des Waldes. Natürlich glaubte ich nicht daran. Oft

Weitere Kostenlose Bücher