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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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genug war ich durch den Wald gestreift und hatte Tiere gefangen und getötet, um zu wissen, dass es keine wohlmeinenden Wesen gab, die den Wald beschützten. Und wenn es sie wider Erwarten doch geben sollte, dann hatten sie offensichtlich Besseres zu tun, als ein einzelnes Eichhörnchen oder Kaninchen vor den Reißzähnen eines Vampirs zu retten. Trotzdem tröstete mich diese Geschichte irgendwie, und sei es auch nur, weil sie bewies, dass die Menschen immer noch an das Gute glauben konnten, obwohl so viel Böses in ihrer Mitte lebte.
    Wir erreichten die Lichtung, von der aus man das weitläufige Anwesen der Abbotts sehen konnte, das sich auf dem Gipfel eines Hügels erhob.
    »D a wären wir«, sagte ich und deutete auf die gewaltige Fläche, als sei ich ein König, der einem anderen sein Land zeigte.
    »E s ist hübsch«, murmelte Violet und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre bleichen Lippen. »G rün. Es erinnert mich an Zuhause.«
    Da hörte ich den Hund bellen und zuckte zusammen. Mir war klar, dass Luke oder Oliver höchstwahrscheinlich in der Nähe sein würden, und ich wollte nicht, dass sie Violet sahen und Fragen stellten, auf die mir keine Antworten einfielen. Hastig zog ich Violet in mein winziges Cottage. Als wir endlich in Sicherheit waren, bot ich ihr einen Stuhl an meinen klapprigen Küchentisch an. Ich selbst wechselte schnell das Hemd, wusch mir mein Gesicht und ließ Wasser über mein Haar laufen. Im Spiegel sah ich, dass Violet mich fragend musterte.
    Ich drehte mich um und sie leckte sich die Lippen.
    »I ch habe solchen Durst«, wimmerte sie.
    »I ch weiß«, erwiderte ich hilflos.
    Genau in diesem Moment öffnete sich mit einem Knarren die Tür. Ich sah mich panisch um. War uns trotz meiner Vorsicht jemand gefolgt?
    »S tefan, du bist zurück!« Oliver kam hereingeschossen und seine kleinen Füße tappten über den Boden. Er schlang die Arme um meine Knie. »D achte ich’s mir doch, dass ich dich eben gesehen habe. Gehen wir heute auf die Jagd?«
    »N och nicht«, antwortete ich und zerzauste ihm das feine, strohblonde Haar. Einerseits war ich erleichtert, dass es sich bei dem ungebetenen Gast nur um Oliver handelte, andererseits war nun genau das eingetreten, was ich zu vermeiden versucht hatte. »I ch habe Besuch. Oliver, das ist Violet.«
    Bei ihrem Anblick weiteten sich seine Augen.
    »S ie ist meine Cousine«, log ich, während Violet auf die Knie sank und die Hand ausstreckte. »H allo, kleiner Mann.« Sie schenkte Oliver ein breites Lächeln.
    Aber Oliver starrte sie nur erstaunt an. War es möglich, dass er ihre neue Natur irgendwie spüren konnte? Daheim in Virginia waren unsere Pferde immer unruhig geworden, wenn Katherine in ihrer Mitte aufgetaucht war. Ob das Gleiche auch für Kinder galt?
    »S ie könnte doch mit uns auf die Jagd gehen?« Oliver ließ Violet nicht aus den Augen.
    »N ein, tut mir leid, das geht nicht«, sagte ich knapp und hoffte, er würde keine Erklärung verlangen.
    »A ber du kannst doch wenigstens zum Essen kommen, oder? Wir haben dich so vermisst, Stefan!«
    »J a. Am besten läufst du schon mal hinauf und gibst Mrs Duckworth Bescheid, dass Violet und ich hier sind. Wir kommen dann gleich nach.« Oliver nickte, bewegte sich aber keinen Zentimeter.
    »G eh nur!«, drängte ich verzweifelt. Ich hatte nicht gewollt, dass die Abbotts Violet kennenlernten. Ich hatte gewollt, dass sie in Frieden sterben konnte. Ich hatte keinen Verdacht erregen wollen, doch jetzt würden wir zum Essen kommen und so tun müssen, als sei alles in Ordnung. Dabei hatte Violets Haut bereits eine völlig unnatürliche Blässe angenommen, ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Tod sich seinen Weg durch ihren Körper bahnte. Nicht auszudenken, wie viel schlimmer es ihr in einer Stunde gehen würde. Violet lief die Zeit davon und ich fühlte mich schrecklich, dass ich ihr auch noch abverlangte, während ihrer letzten Stunden auf Erden eine Lüge zu leben.
    »J a, Stefan«, sagte Oliver schließlich und trottete zur Tür hinaus.
    »J etzt müssen wir wohl oder übel an dem Familienessen teilnehmen«, murmelte ich. »E s tut mir so leid.«
    »N ein, ist schon in Ordnung«, sagte Violet. Sie wirkte völlig ausgezehrt und überwältigt und mein Magen verkrampfte sich vor Schuldgefühlen. Aber vielleicht würde sie im Kreis der Familie wenigstens etwas Trost finden. Ich konnte es nur hoffen.
    »I ch werde ihnen erzählen, dass du meine Cousine zweiten Grades bist«, erklärte ich,

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