Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
sechs Pints erklärten. Es sah so aus, als hätte Banks recht, und Collier waren tatsächlich im Pub Wodka und zu Hause weitere Drinks eingeflößt worden.
      »Sollen wir Fletcher noch heute Abend einen Besuch abstatten?«, fragte Banks Hatchley. »Oder warten wir bis morgen?«
      Unter normalen Umständen hätte er von Hatchley erwartet, dass er jede Gelegenheit zum Feierabend wahrnehmen würde, um ein Bier zu trinken oder zu einem Schäferstündchen zu Carol Ellis zu eilen, aber diesmal war der Sergeant angestachelt.
      »Fahren wir«, sagte er. »Vielleicht hat Fletcher die Lösung. Ich will nicht so lange warten, bis er auch noch Selbstmord begeht. Und ich hätte auch nichts dagegen, gleich bei diesem Arschloch von Nicholas Collier vorbeizuschauen.«
     
    »Geh weg!«, sagte Katie, lief los und versuchte, die Tür zu schließen.
      Doch Nicholas hatte seinen Fuß dazwischengeklemmt. »Lass mich rein, Katie«, sagte er. »Ich muss mit dir über Stephen sprechen. Er mochte dich sehr gerne, weißt du.«
      »Er ist tot«, sagte Katie und stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür. Aber Nicholas war stärker. Er schob die Tür mit einem Ruck auf, der Katie zurück gegen den Küchentisch warf. Nicholas kam herein, schloss die Tür hinter sich und ging auf sie zu.
      »Ich tue dir nichts«, sagte er. »Ich weiß, dass du mit Stephen am Tag vor seinem Tod gesprochen hast. Ich frage mich einfach, ob er etwas Dummes gesagt hat. Es ging ihm nicht gut, weißt du.« Als sie zurückweichen wollte, streckte er seine Hand aus und packte Katies Arm. »Du musst keine Angst vor mir haben«, sagte er und lockerte seinen Griff ein wenig. »Du musst nicht weglaufen. Ich tue dir nichts. Ich will nur mit dir reden.«
      »Ich weiß nicht, was du willst«, sagte Katie. »Mit Stephen war alles in Ordnung.«
      »Er war bedrückt. Vielleicht hat er Dinge gesagt, die er nicht so gemeint hat.«
      »Was für Dinge?«
      »Keine Ahnung. Das will ich ja von dir wissen, du dämliches Miststück«, herrschte Nicholas sie an und senkte gleich wieder seine Stimme. »Erzähl mir einfach, über was ihr gesprochen habt. Willst du mir nichts zu trinken anbieten?«
      »Ich habe nichts da.«
      »Lügnerin.« Nicholas öffnete Sams Barschrank und schenkte ein großes Glas Gin ein. »Ich war schon mal hier, erinnerst du dich? Mit Sam.« Er hielt ihr das Glas hin. »Na los, nimm einen Schluck. Du magst doch Gin, oder?«
      Katie schüttelte den Kopf. Nicholas griff mit einer Hand um ihren Hals, hielt das Glas vor ihre verschlossenen Lippen und kippte es nach vorn. Der scheußlich schmeckende Alkohol strömte über Katies Kinn und tropfte auf ihr Kleid. Er brannte in ihrer Kehle und nahm ihr den Atem.
      »Hör auf!«, schrie sie prustend und stieß ihn weg.
      Nicholas lachte, bleckte seine gelben Zähne und setzte das Glas ab. Er ging wieder an den Barschrank und schenkte sich einen Scotch ein.
      »Was hat dir Stephen erzählt?«, fragte er.
      »Nichts.« Katie hustete und rieb mit dem Handrücken über ihre Lippen.
      »Er muss etwas gesagt haben. Stephen vertraute sich immer den falschen Leuten an, besonders Frauen. Ich habe auch gesehen, dass du mit diesem Polizisten gesprochen hast. Wo ist er jetzt? Was macht er?«
      »Das weiß ich nicht. Ich habe ihn seit gestern nicht gesehen.«
      »Was wollte er von dir wissen? Was hast du ihm gesagt?«
      »Nichts. Er weiß gar nichts.«
      »Hör auf zu lügen, Katie. Hast du es mit ihm auch getan, genau wie mit all den anderen?«
      Katie wurde blass. »Was meinst du?«
      Nicholas grinste. Eine dunkle Haarsträhne war über seine Augenbrauen gefallen, seine Wangen waren erhitzt. »Du weißt genau, was ich meine. Das, was du mit Stephen und jedem anderen getan hast. Hast du ihn auch rangelassen, Katie, diesen Polizisten?«
      »Nein!«
      »Ach, tu nicht so schüchtern. Du hast es mit jedem getan, nicht wahr? Du weißt, dass du eine Schlampe bist. Eine dreckige Hure. Sag mir, dass du eine dreckige Hure bist, Katie, sag es!«
      »Das bin ich nicht.«
      Verzweifelt lief Katie zur Verbindungstür, doch Nicholas schnitt ihr den Weg ab.
      »Du kommst hier nicht raus«, sagte er. »Deine ganzen Gäste sind im White Rose. Ich habe sie gesehen. Und Sam ist wie immer bei seiner Freundin.«
      »Was?«
      »Weißt du nichts davon? Ach komm, erzähl mir nicht, dass du es nicht weißt. Jedes Mal, wenn er angeblich seine Freunde in Leeds oder

Weitere Kostenlose Bücher