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04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Haines führte ihn zur Tür. »Was sollen wir mit ... Sie wissen schon ...«
      »Den sterblichen Überresten?«
      »Genau.«
      »Wir werden uns bald melden«, sagte Banks. »Keine Sorge.«
      Im ersten Stock begann ein Baby zu schreien.
      Draußen suchte Banks zuerst eine Telefonzelle, um Sandra anzurufen und ihr zu sagen, wann er zurück sein werde. Das erwies sich als weitaus schwieriger als erwartet. Die ersten drei, an denen er vorbeikam, waren demoliert, weshalb er fast drei Kilometer weit fahren musste, bis er eine fand, die noch intakt war.
      Die Rückfahrt nach Eastvale durch Harrogate und Ripon war angenehm. In ruhiger Stimmung schob er statt der Sixtiesmusik, die er gehört hatte, die North Country Sketches von Frederick Delius in den Kassettenrecorder. Beim Fahren versuchte er alle Informationen zusammenzufügen, die er heute erhalten hatte. Von welcher Seite er sie auch betrachtete, die Spur führte zurück nach Swainshead, zu den Greenocks, den Colliers und John Fletcher.
     
     

* 5
     
    Nur der Schrei einer fernen Waldschnepfe und der Klang des über die Felsen in den Bach plätschernden Wassers durchbrachen die Stille.
      Dann gab Sam Greenock die Nachricht wieder: »Bernie? Tot? Ich kann es nicht glauben.«
      »Glauben Sie es«, sagte Banks. Zum zweiten Mal in zwei Tagen musste er eine schlechte Nachricht überbringen, aber diesmal war es leichter. Die eigentliche Ermittlung hatte begonnen, und ihn beschäftigten ganz andere Dinge als Sam Greenocks Unglaube, ob er nun echt oder vorgetäuscht war.
      Sie saßen im Wohnzimmer im hinteren Teil des Hauses: die Greenocks, Banks und Sergeant Hatchley, der Notizen machte. Katie starrte aus dem Fenster und manchmal auch auf das riesige, hässliche Holzkreuz auf dem Kaminsims. Sie hatte nichts gesagt und überhaupt keine Reaktion gezeigt.
      »Dann stimmt es also, dass er bei Ihnen gewohnt hat, oder?«, fragte Banks.
      Sam nickte.
      »Warum taucht sein Name dann nicht im Gästebuch auf? Wir haben uns eine Menge Mühe gemacht, um jede Pension in Swainsdale zu überprüfen.«
      »Dafür kann ich nichts«, sagte Sam. »Er hat hier als Freund gewohnt. Außerdem wissen Sie genauso gut wie ich, dass diese Gästebücher gesetzlich nicht vorgeschrieben sind. Sie sind nur dazu da, damit die Gäste einen Kommentar reinschreiben können, wenn sie wollen, damit sie zeigen können, dass sie hier waren.«
      »Und warum haben Sie kein Wort von Bernard Allen gesagt, als unser Mitarbeiter hier vorbeikam und fragte, ob Sie in letzter Zeit Kanadier beherbergt haben?«
      »Er hat mich überhaupt nichts gefragt. Er hat nur ins Gästebuch geguckt. Außerdem habe ich Bernie nie als Kanadier gesehen. Ich wusste natürlich, dass er dort lebte, aber das ist ja nicht alles, oder? Ich kenne Leute, die für ein Jahr in Saudi-Arabien gelebt und auf den Ölfeldern gearbeitet haben, aber sie sind für mich noch lange keine Araber.«
      »Hören Sie auf damit, Sam. Bernard Allen lebte seit acht Jahren in Kanada, und Sie haben ihn seit vier Jahren nicht gesehen. Das war erst seine dritte Heimreise.«
      »Trotzdem ...«
      »Haben Sie irgendwelche Gründe gehabt, uns Bernard Allens Aufenthalt hier zu verschweigen?«
      »Nein, ich hab Ihnen doch schon ...«
      »Denn wenn Sie welche gehabt haben, können wir Sie wegen Vorenthaltung von Informationen und Falschaussage anklagen. Das ist eine ernste Angelegenheit, Sam. Sie könnten zwei Jahre kriegen.«
      Sam beugte sich vor. »Hören Sie, ich habe nie an so was gedacht. Der Polizist, der hierherkam, hat uns nicht gesagt, wonach er sucht.«
      »Sie wissen, dass wir das überprüfen können.«
      »Dann überprüfen Sie's, verdammt. Es ist die Wahrheit.«
      Sam konnte sich nicht an den Namen des Beamten erinnern, deshalb bat Banks Hatchley, die betreffende Zeit und das Datum zu notieren. Es wäre ein Leichtes, herauszufinden, wer den Besuch gemacht und welche Fragen er gestellt hatte. Denn so richtig glaubte er Sam Greenock nicht.
      Banks seufzte. »Na gut. Belassen wir es im Moment dabei. In welchem Zimmer hat er gewohnt?«
      Sam sah Katie an. Sie starrte raus auf den Berghang, deshalb musste er sie anstupsen und die Frage wiederholen.
      »Fünf«, sagte sie, als wäre sie ganz weit weg. »Zimmer fünf.«
      »Wir werden es uns anschauen müssen«, meinte Banks zu ihr.
      »Es ist zwei Wochen her«, sagte Sam. »Seitdem waren andere Leute drin. Wir haben Fellowes dort

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