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es so, als würde man lügen."
Kurz darauf war er allerdings schon tot, weil Laura sich vorgebeugt, einen Holzscheit von dem Haufen genommen und ihm damit den Kopf in zwei Hälften gespalten hatte. Ich schrie. Mrs. Scoman schrie. Selbst Cathie schrie, aber ich glaube, sie war erfreut. Ich war es nicht. Ich war in der Hölle. Ich glaube, dass Mrs. Scoman das Gleiche dachte.
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Mithilfe meiner Vampirkräfte machte ich Mrs. Scoman glauben, dass sie hatte entkommen können, und sie hatte keine Ahnung, warum der Killer tot war und wer ihn getötet hatte. Ich erinnerte sie daran, Nick und der Sondereinheit die Adresse des Killers mitzuteilen. Wir dachten, mit der Geschichte würde sie durchkommen . . an ihr war kein Blut des Killers zu finden. Es war Laura, die über und über besudelt war.
„Okay", sagte ich auf dem Heimweg, „ich mache mir ein kleines bisschen Sorgen."
„Ich habe die Beherrschung verloren." Laura sah aus dem Fenster. „Das gebe ich zu."
„Verrückt!", sang Cathie auf dem Rücksitz.
„Das hat damit nichts zu tun", schnauzte ich und warf einen bösen Blick in den Rückspiegel. „Du sollst doch eigentlich in den Himmel verschwinden oder wo auch immer ihr Leute hingeht, wenn ich mich um eure Probleme gekümmert habe."
„Ja, ich weiß. Aber irgendwie gefällt es mir."
„Was?"
„Das hier." Sie fuhr mit ihrer Geisterhand durch meinen Kopf hindurch. Mich überlief ein Schauer und der Wagen kam ins Schleudern. „Ich bin hereingelegt worden. Sprich: Ein vielversprechendes Leben wurde vorzeitig beendet."
„Gut, gut, aber . ." Taktvoll machte ich eine Pause. „Du bist tot. Es wird Zeit, dass du das akzeptierst."
„Wer im Glashaus sitzt . . Außerdem habe ich dir geholfen, 111
oder? Während ihr euch draußen die Beine in den Bauch gestanden habt, bin ich ins Haus hineingekommen. Ich glaube, ich kann mich richtig nützlich machen. Außerdem ist es schon beschlossene Sache: Ich bleibe."
„Oh, Mist in Dosen."
„Wie bitte?"
„Schön, dich an Bord zu haben", sagte ich mit falscher Herzlichkeit.
„Ist sie immer noch da?", fragte Laura. „Das ist merkwürdig."
„Versuch nicht, das Thema zu wechseln! Du hast diesen Typen ermordet. Du hast ihn getötet, obwohl er einfach nur dastand!"
„Hat ihn totgemacht", stimmte Cathie zu, „wie eine große blonde Kakerlakenfalle. Sie ist verrückt, aber im Moment liebe ich deine Schwester."
„Du hältst dich da raus."
„Wenn ich es recht überlege, ist die ganze Sache meine Schuld", gab Cathie zu.
„Schon gut! Laura, was hast du dir dabei gedacht?"
„Dass ich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr wütend war! Und dass ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass er herumlaufen und die gleiche Luft atmen würde wie meine Eltern."
Zumindest gab es Punkte für ihre Ehrlichkeit. „Laura, ich muss dir eines sagen. Vielleicht hast du nur einen schlechten Monat, vielleicht erfüllen sich jetzt auch gewisse Prophezeiungen, aber ich muss zugeben, dass ich mir Sorgen mache. Okay? Obwohl ich ein Vampir bin, gehe ich ja auch nicht hin und .. na ja .. das mache ich schon, aber das ist etwas ganz anderes."
„Ich weiß, es war falsch." Laura sah mich mit unschuldigen blauen Augen an.
„Aber du musst zugeben, dass es ihm ab jetzt
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schwerfallen dürfte, seinen Gürtel abzunehmen und Frauen damit zu erwürgen. Oder nicht?" Fast sah es aus, als würde sie lächeln. Und hatte ich da nicht ein wenig Grün in ihren Augen blitzen sehen?
Ich entschied, dass ich mir das nur eingebildet hatte.
Bevor wir unsere Diskussion fortsetzen konnten - nicht, dass ich auch nur die leiseste Idee gehabt hätte, was ich sagen sollte; schließlich war ich selbst nicht gerade eine moralische Instanz -, ließ der blaue Mustang hinter uns zwei Mal seine Blaulichter aufblitzen, und mein Handy begann zu vibrieren.
„Bekommen auch Tote Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens?", fragte Cathie.
„Das ist nicht die Polizei, das ist mein Verlobter." Ich summte die ersten Töne von „My Boyfriend's Back" und ging dann ans Telefon.
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„Eric, dieses Mal war es ein ganz normaler Typ! Es ist ja nicht so, als wäre ich von Vampiren hereingelegt worden oder in einen zweiten Aufstand geraten."
Er legte seine Hände auf den Rücken. Ich wusste, warum; so kam er nicht in Versuchung, mich zu erwürgen. „Woher kommt diese Abneigung, auf meine Hilfe zuwarten?"
„Das ist keine Abneigung. Du bist nur nie da, wenn ich dich brauche. Hm.
Okay, das hat sich in meinem Kopf netter
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