Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Wattebausch… eine Portion Chloroform… einfach
und geschmacklos, was will man mehr?« Die Tür klappte in die Verankerung, der
Helikopter drehte ab. Dabei sah es einen Moment so aus als kippe er seitlich in
den Fluß. Die Rotorblätter knatterten, und der Pilot zog die Maschine mit
scharfer Beschleunigung in die Höhe.
    Der
Helikopter flog stromaufwärts, dann landeinwärts. Knapp achthundert Meter
entfernt tauchte jenseits der Bäume auf der anderen Uferseite, wo das Land
sanft anstieg, wieder der andere Hubschrauber auf, den Larry Brent vorhin bemerkt
und dem er eine hoffnungsvolle Rolle in seinem Unternehmen zugewiesen hatte.
Der Militärhubschrauber, eine Maschine der Bundeswehr, bewegte sich jedoch
nicht auf dem gleichen Kurs wie die Privatmaschine. Die junge Hexe in dem
Motorboot wendete ihr Wasserfahrzeug in einem gekonnten, blitzschnellen Manöver
und jagte dann auf dem Strom wieder flußabwärts, der Stelle entgegen, wo es die
merkwürdige Berührung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits gegeben hatte.
    Am
fernen Horizont, wo Holland lag, zeigten sich dunkle Wolken. Vom Meer näherte
sich eine breite Gewitterfront. Die Ausläufer zeigten sich schon in dem
wäßrigen Aussehen des blauen Himmels über dem Rhein in der Gegend von
Düsseldorf und Köln. Fernes Grollen kündete das nahende Gewitter. Diese schnelle
Veränderung des Wetters - war es ein natürlicher oder ein unnatürlicher
Vorgang?
    Das
Mädchen Marina stand hochaufgerichtet hinter dem Steuerrad ihres Motorbootes.
Sie lachte, ihre schwarzen Augen funkelten wie zwei glühende Kohlen, der
scharfe Fahrtwind zerzauste ihr langes Haar und fächelte ihr Gesicht. Sie genoß
die rasende Fahrt auf dem Wasser und, wie es schien, auch den Wettersturz. Sie
starrte in die Ferne.
    Der
Wind nahm zu, die Wolken ballten sich zusammen… und das Mädchen Marina hatte
diesmal die linke Hand so am Steuerrad liegen, daß kleiner Finger und
Ringfinger nach innen gekrümmt waren, der Daumen abgespreizt und Zeige- und
Mittelfinger gekreuzt…
     
    ●
     
    Zimmer
Nr. 309, in dem der Gast gelegen hatte, mußte noch aufgeräumt und sauber
gemacht werden. Das Zimmermädchen Conny, mit dem der Rezeptionist nach oben
gekommen war und die Entdeckung gemacht hatte, war damit beauftragt. Die
Neunzehnjährige fühlte sich nicht ganz wohl in ihrer Haut, als sie den Raum
betrat. Ihr Blick wanderte unwillkürlich zu dem aufgedeckten Bett, und vor
ihrem geistigen Auge sah sie die entzündete Hand mit der Fratze vor sich. Conny
ließ die Tür weit offen stehen und nahm sich vor, die Arbeit im Zimmer schnell
hinter sich zu bringen. Es zog sie nach draußen. Ein unbehagliches Gefühl
beschlich sie. Sie begann leise zu singen, um die Stille zu vertreiben. Das
große Hotel war ihr noch nie so still und leer vorgekommen wie in diesen
Minuten. Sie leerte den Papierkorb, staubte Fensterbank, Bettkanten und
Nachttisch ab und ebenso die Kanten des Kleiderschrankes. Da sah Conny den
Spazierstock… Am Griff befand sich ein großes, rundes Abzeichen. Es sah aus wie
ein Gesicht… Das Zimmermädchen blickte verwundert darauf. Es war nicht allein
das seltsame, fluoreszierende Schimmern, das sie anzog, sondern das Gesicht
selbst.
    Es
war abstoßend, irgendwie sogar teuflisch… die schrägliegenden Augen, die Nase,
die wie ein Geierschnabel geformt war… das entblößte Gebiß… alles fratzenhaft
und dämonisch. Dieses Gesicht hatte sie heute schon mal gesehen! Groß und rot…
in der Handinnenfläche des Gastes aus Zimmer Nr. 309.
    Conny
konnte sich keinen Reim darauf machen und stellte auch keine weiteren
Gedankengänge über diese seltsame Ähnlichkeit an, aber instinktiv fühlte sie
doch, daß hier etwas war, das sie besser meiden sollte. Sie tastete das Gesicht
vorsichtig ab. Kühles, festes Metall…
    Erhaben
und scharfkantig, da mußte man aufpassen, daß man sich nicht verletzte und…
    Plötzlich
schnappte das Gebiß zu.
    Mund
und Zähne wuchsen blitzschnell aus dem Abzeichen heraus. Die spitzen Zähne
erwischten sie im Daumenballen. Conny schrie gellend auf und riß die Hand
zurück. Die junge Frau sprang auf. Der Stock fiel um, mit dem unheimlichen
Gesicht nach vorn. Der Biß war tief.
    Conny
rannte durch den langen, düsteren Korridor, der ihr in diesen Sekunden endlos
vorkam.
    Ihr
Schrei hallte wider.
    Aber
hier oben war niemand, der aufmerksam wurde. Um diese Zeit waren alle Zimmer
leer. Das Mädchen lief nicht zum Lift, sondern über die Treppe nach unten, als
fürchte sie,

Weitere Kostenlose Bücher