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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bass des Mannes in Schwarz. Er streckte dem Grünschuppigen eine Figur entgegen, die er an einem Band um den Hals trug. »Im Namen der HEILGEN JUNGFRAU…!« Der Eisatem schien ihm nichts anhaben zu können. »Im Namen der GOTTESMUTTER…!«
    Der Grünschuppige wollte seinen Klingenspeer heben, doch sofort sank ihm sein Arm wieder kraftlos herunter. Nur den Eisatem konnte er dem Mann in Schwarz noch entgegensetzen.
    Etwas abseits tauchte der sechste Echsenmann aus dem Gras auf. In großen Sprüngen galoppierte er Richtung Wald.
    »… fahr zurück in die Hölle!« Der Motorradmann ließ sich überhaupt nicht von dem Eisatem beeindrucken. Mit der Linken streckte er dem Schuppigen die Figur entgegen, mit der Rechten hob er den Degen. Blitzartig stürzte er sich auf seinen wankenden Gegner und zog ihm die Klinge quer über den Hals. Das Echsenwesen stieß ein gurgelndes Röcheln aus, kippte nach hinten weg und verschwand im hohen Gras.
    Der Mann in Schwarz blickte der letzten Echse hinterher. Die galoppierte hakenschlagend durchs
    Buschland und war kaum noch von Gestrüpp und Gras zu unterscheiden.
    Der Motorradmann entschied sich wohl, ihn laufen zu lassen, denn statt sich wieder auf seine Maschine zu schwingen steckte er den Degen in die Rückenscheide und das Bolzenschuss-Gerät in das Gürtelholster. Ohne Eile tat er das. Danach bekreuzigte er sich, faltete die Hände und blickte zum Himmel. Seine Lippen bewegten sich.
    Matt und Aruula konnten nicht verstehen, was er sagte, aber es war klar, dass er betete. Er sank auf die Knie, und man konnte nur noch seine schwarzen Locken und den Schlapphut in seinem Nacken sehen. Ein paar Schritte weiter knatterte seine Maschine im Leerlauf. Der Sozius im Beiwagen rührte sich nicht.
    Aruula erhob sich als erste aus dem Gras. Sie legte sich die Schwertklinge über die Schulter und stieg die Halde hinunter. Matt rappelte sich hoch. Der Schmerz von tausend Nadeln in seinem Arm wurde ihm wieder bewusst. Er stöhnte. Aruula, schon am Fuß der Geröllhalde, drehte sich um und winkte ihn zu sich. Er hielt sich den tauben Arm, lief zu seiner Gefährtin hinab und folgte ihr bis zur Maschine des frommen Cowboys - oder was auch immer der Mann in Schwarz sein mochte.
    Groß und wuchtig sahen die beiden Räder an der Hinterachse aus, sogar etwas, das nach Stoßdämpfern aussah, entdeckte Matt. Ein Holzfass lag quer auf der breiten hinteren Sattelbank, mit Lederriemen am Rahmen des Motorrads befestigt.
    Im Beiwagen saß niemand. Jedenfalls kein Mensch. Die Gestalt, die Matt von weitem gesehen hatte, war eine etwa fünf Fuß hohe Marienstatue - mit Heiligenschein, verklärten Augen, rosiger Haut und einem weißen Gewand über einem blutroten Kleid. Sie hielt einen nackten Säugling in den Armen.
    »Ich glaubs nicht…« , flüsterte Matt. Wie um sich selbst zu vergewissern, dass er wach war und nicht etwa träumte, berührte er die Statue - sie bestand aus Gummi oder Plastik; jedenfalls war sie aufblasbar!
    Aruulas Blick wanderte zwischen der Figur, die sie nicht einordnen konnte, und Matts fassungsloser Miene hin und her. »Kennst du die Frau, Maddrax? Wer ist das?«
    »Das ist die Mutter unseres HERRN JESUS CHRISTUS!« Der Mann in Schwarz tauchte aus dem Gras auf. Ganz schwarz war seine Kleidung nicht - er trug ein weißes Hemd unter dem schwarzen Ledermantel. »Maria, die Heiige Jungfrau!« Seine dunklen Augen loderten. Das Amulett auf seiner Brust war lang wie eine große Männerhand und entsprach fast genau der Figur im Beiwagen - ebenfalls eine Marienstatue. Allerdings bestand sie aus einem festen Material, wahrscheinlich aus Holz.
    »Maria, die Mutter GOTTES, die Heiige Jungfrau, die dem eisigen Atem der Dämonen widersteht, die mich, des HERRN demütigen Diener von Sieg zu Sieg führt und die jeden beschützt, der ihr vertraut. Die Gnade und Huld dem zuteil werden lässt, der sie ehrt, die dem Höllenfürsten und seinen Missgeburten und Handlangern den Heilgen Krieg erklärt hat und die mich in die erste Schlachtreihe gestellt hat und mir Kraft gibt, den höllischen Mächten einzuheizen, dass ihnen der Arsch auf Grundeis geht. Im Namen des dreieinigen GOTTES…«
    »Wer bist du?«, unterbrach Aruula den Redeschwall des Mannes. Matt hätte die Frage nicht gestellt - er war ziemlich sicher, einen Wahnsinnigen vor sich zu haben.
    »Ich bin Rev'rend Rage, demütiger Diener des HERRN.«
    Rev'rend? In Matts Hirn machte es Klick! Von diesen Typen hatte ihm Rhian damals in Philadelphia

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