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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Fast bis
    zur Mitte zwischen Ruinenkomplex und Waldrand schlichen sie. Dann huschten sie lautlos zurück. Angst und Entsetzen beherrschte ihre Mienen, als sie bei Pain und Therese ankamen.
    »Spuren führen inne Hospital«, flüsterte Whooler. »Minnestens vier Leut sin vonne böse Stelle üba de Paakplatz gelaufe…«
    Pain starrte über die Autowracks zu den schwarzbelaubten Bäumen hinüber. Dunkle Fensterhöhlen waren im Gemäuer dahinter zu erkennen.
    »Was machenwa jetz, Vata Pain?« Whooler und die anderen etwa neun oder zehn Erdlochhauser scharten sich eng um den Reverend und Therese. Die sah den greisen Gottesstreiter von der Seite an. Sie wusste, dass er innerlich betete, um sich den Rat des Himmels einzuholen.
    »Lasst mich allein.« Die Stimme des Reverend klang leise und belegt. Therese erschrak - war es Unsicherheit oder doch nur die übliche Erregung vor dem Kampf?
    Pain wandte sich ab und stapfte in den Wald zurück. »Lasst mich ein Weilchen allein mit dem HERRN sprechen…«
    ***
    Nordwestliches Ufergebiet des Douglas Lake, 2517 n.Chr. (505 n.CF.)
    Eine Stunde lang ratterten sie durch den Dunst über den Grashalmen. Irgendwann stieß Aruula ihren Gefährten mit dem Ellbogen gegen das Knie und deutete nach vorn.
    Matt hielt sich an den breiten Schultern des Mannes in Schwarz fest, während sein Blick ihrem ausgestreckten Arm folgte.
    Ein kleiner dunkler Fleck war am Horizont erschienen. Ihr Ziel? Er sah ein bisschen wie eine Ansammlung von Gebäuden aus. Oder ein einzelnes, ziemlich hohes Gebäude? Mit ein bisschen Glück würden sie bald von dem unbequemen Gefährt steigen können. Matts Hintern schmerzte. Dafür kehrte allmählich Leben in seinen Arm zurück.
    Das Gras wurde niedriger, je weiter westlich sie kamen. Links tauchten hin und wieder weite Schilfflächen und manchmal der Wasserspiegel eines Gewässers auf. Bald waren die Appalachen nur noch eine graue Wand im Dunst östlich hinter ihnen.
    Der Mann, der sich Rev'rend Rage nannte, steuerte seine Maschine auf einen gespurten Weg. Erst nach ein paar Minuten glaubte Matt die Überreste eines alten Highway zu erkennen. Er hatte keine Ahnung, welche Interstates Tennessee in den Zeiten vor »Christopher-Floyd« durchzogen hatten. Er wusste nur, dass irgendwo westlich der Appalachen die Interstate 40 nach Memphis und von dort aus fast bis nach Los Angeles geführt hatte.
    Das dreirädrige Fahrzeug fuhr mit etwa sechzig Meilen pro Stunde, schätzte Matt. Wenn sie nach insgesamt zwei Stunden die Ansiedlung dort am Horizont erreichen sollten, wären sie schon drei Tagesmärsche weiter nach Westen vorgedrungen. Hundertzwanzig Meilen näher an Riverside. Oder an dem, was von Matts alter Heimatstadt noch übrig war.
    Aus dem dunklen Fleck mit dem hohen Auswuchs wurde ein stufenartiges Gebilde. Tatsächlich, eine Ansiedlung! Und sie rückte schnell näher. Bald konnten Matt und Aruula einzelne Gebäude unterscheiden.
    Besonders eines war überhaupt nicht mehr zu übersehen - ein wuchtiger Steinturm, um den alle anderen Bauwerke sich gruppierten. Das Ganze sah ein wenig wie ein umgedrehter Trichter aus.
    »Wie heißt der Ort?!«, rief Matt dem wilden Reverend ins Ohr.
    »Godswill!«
    Godswill? Gottes Wille? Matt stutzte. Dann hatte er es: Knoxville, natürlich! Er hatte zwar kein fotografisches Bild einer alten US-Karte im Kopf, aber die Lage von Knoxville war ihm einigermaßen präsent - fünfunddreißig Meilen westlich der Smokey Mountains, fünfzig Meilen südlich der Grenze zu Kentucky, und mehr als vierhundert Meilen östlich von Memphis, der ehemaligen Hauptstadt des ehemaligen Bundesstaates Tennessee.
    »Gibts da jetzt 'ne Burg oder ein Schloss oder was ist das für ein Turm?!«
    »Das ist die Basilika St.Pain!«
    Der katholische Heiligenkalender war Matt nicht gerade vertraut, doch er hätte schwören können, nie von einem Heiligen namens »Pain« gehört zu haben. Wenn aber in dieser Gegend und über fünfhundert Jahre nach »Christopher-Floyd« schwarzgekleidete Männer mit Marienstatuen auf Motorrädern durch die Weltgeschichte rasten und Dämonen jagten, dann sollte man vorsichtshalber auch mit neuen Heiligen rechnen.
    Sie überquerten eine Holzbrücke, und eine Zeitlang führte der Weg auf einer Art Viadukt dem Ort mit der Basilika entgegen. Wasserarme mit ausgedehnten Schilfufern zogen sich unter den Brückenpfeilern durch. Eine der zahlreichen Gewässer in der Umgebung von Knoxville. Daran hatte sich scheinbar nicht viel geändert.
    Die

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