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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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uns.«
    Doch sie hörten niemanden, sahen niemanden. Den Driller im Anschlag und das Schwert vor der Brust gezückt richteten sie sich auf. Schritt für Schritt näherten sie sich dem 3-MAT und der Rauchquelle. Blieben stehen, blickten sich um, gingen weiter.
    Vor dem Wrack, dessen Plastiflex-Räder jemand in Stücke gehauen hatte, glomm die Glut eines Feuers. Matt sah Konservendosen, Feldflaschen, zwei Messer. Eine Leiche lag gleich neben der Feuerstelle. Die zweite halb im Dornengestrüpp, zehn Schritte hangabwärts. Die dritte hing rücklings aus dem Führerhaus des Transporters. Merkwürdig steif, Augen und Mund aufgerissen, die Arme über die Schultern nach unten hängend, die Uniform über dem Oberkörper zerrissen, die Brust bis zum Schambein geöffnet. Blut trielte über Hals, Schläfen, Haar und Arme des Toten ins Laub.
    »O Gott…« Ein Brechreiz würgte Matt. »O Gott…« Er wandte sich ab.
    Aruula ging von einer Leiche zur anderen. Ihr abscheulicher Zustand schien die Barbarin nicht übermäßig zu beeindrucken. »WCA-Agenten«, bestätigte sie.
    »Einer hat schwarze Hautfarbe.« Sie schüttelte sich und seufzte. »Jemand hat sie regelrecht ausgeweidet.«
    Matt gewann die Kontrolle über seinen Magen zurück. Er ging über den Feuerplatz zu seiner Gefährtin. Überall sah er aufgewühltes Laub und die Abdrücke der Vogelklauen - oder was auch immer sich hier ausgetobt haben mochte. Aruula stand neben der Leiche, die aus dem Gestrüpp ragte. »Ich glaube, Herz und Leber fehlen.«
    »Scheiße…« Ein Frösteln jagte über Matts Rücken. »Wer tut so was… ?«
    »Den einen haben sie direkt neben dem Feuer erwischt, wahrscheinlich beim Essenmachen.« Aruula deutete auf die Leiche, die aus dem Wrack hing. »Der da wollte sich in der Maschine verstecken und der hier sprang vor Panik in die Dornen.«
    »Das passt zu den Fußabdrücken«, sagte Matt. »Der oder die Angreifer schlichen sich vom Hang aus an.«
    »Es müssen mehrere gewesen sein«, sagte Aruula. »Mindestens drei.«
    »Die Männer haben sich nicht einmal gewehrt.« Matt betrachtete das Gesicht des Toten. Das Grauen seiner letzten Sekunden hatte sich tief in seine Züge gegraben. Arme und Hände streckten sich unnatürlich verkrampft in Laub und Gestrüpp aus. Mit der Schwertklinge berührte Aruula den linken Arm. Er war hart und steif wie ein Holzprügel.
    »Sieh dir das an!« Matt deutete zum Wrack. Etwas steckte im Laub zwei Schritte neben der schillernden Schicht aus geronnenem Blut, das aus dem Toten geflossen war. Etwas Silbernes, unnatürlich Geformtes.
    Sie liefen zu der Stelle und bückten sich nach dem Ding. Es war ein Driller. Matt drehte ihn in seinen Händen.
    Die Handfeuerwaffe war zerbeult und unbrauchbar. Irgendjemand musste sie mit unglaublicher Wucht gegen das Maschinenwrack geschleudert haben. Matt zog das Magazin heraus und steckte es in eine seiner Taschen. »Hast du einen Schuss gehört? Ich nicht.«
    Sie standen auf und suchten das Wrack und den Platz um das Feuer nach weiteren Hinweisen ab. Dabei fanden sie einen weiteren Driller. Aruula steckte sich die handliche Waffe in den Bund ihres Schurzes.
    Sie besahen sich den Toten, der aus dem Maschinenwrack heraus hing. Auch seine Glieder waren hart, und den Teil seines langen Haars, über den kein Blut floss, bedeckte eine feine Frostschicht. Aruula berührte das Haar mit dem Schwert. Es war zu einer festen Schicht zusammen gebacken.
    »Wie gefroren.« Sie ging in die Hocke und berührte einen Arm des Toten. »Eiskalt.«
    Noch einmal untersuchten sie die anderen beiden Leichen. Auch ihre Arme und Beine waren steif und so kalt, als hätten die Männer tagelang im Gefrierschrank gelegen, und die Haut an Hals und Gesicht fühlte sich an wie eine Frostdecke.
    »Der Boden ist weich«, sagte Aruula. »Es hat nicht gefroren und sie sind nicht länger als eine Stunde tot.« Sie blickten sich an. Die Mörder dieser Männer mussten über fremdartige Waffen verfügen.
    »Zwei Dinge sind klar«, sagte Matt. »Der Weltrat denkt nicht daran, uns in Ruhe zu lassen. Und ganz in unserer Nähe schleichen irgendwelche Teufel durchs Unterholz, die es auf menschliche Innereien abgesehen haben und mit Eiskanonen schießen.«
    »Raus aus dem Wald!«, schloss Aruula. »Unten in der Ebene haben sie weniger Deckung!« Seite an Seite rannten sie hangabwärts los…
    ***
    Eine halbe Stunde und länger liefen sie ins Buschland hinaus. Ziellos zuerst, dann langsamer und in großen Bögen um Baum und

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