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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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geht dich nichts an.“
    Charles packte ihn am Arm. „Ich lasse nicht zu, dass du ihr etwas antust, Francis.“
    Rohan schlug ihm ins Gesicht. Den gleichen provozierenden Schlag, mit dem er Christophers wabbelige Hängebacke getroffen hatte, nachdem er ihm ein Glas Wein ins Gesicht geschüttet hatte. „Jederzeit, an jedem Ort“, sagte er in kaltblütiger Herausforderung.
    „Jetzt und hier.“
    Rohan lächelte böse. „Nein. Heute Nacht habe ich zu tun.“
    Er wollte losstürmen. Charles machte einen letzten Versuch, ihn am Arm zurückzuhalten.
    „Du darfst ihr nicht wehtun“, wiederholte er beinahe verzweifelt.
    Rohan wandte sich noch einmal um. Sein alter Freund kannte ihn offenbar nicht gut genug. „Ich würde nicht einmal im Traum daran denken, ihr wehzutun.“ Alles, was ihm in seinem Leben unerträglich geworden war, hatte sich auf Miss Elinor Harriman konzentriert. Er war ein Narr, und er hatte zu lange gewartet. Das Warten hatte nun ein Ende. „Ich werde lediglich das zu Ende bringen, was ich begonnen habe.“
    Elinor hielt sich im Schatten der Wirtschaftsgebäude. Die Fenster der oberen Etagen des Haupthauses waren erleuchtet, während im Parterre nur vereinzelte Lichter brannten. Von den Gästen, die sich zu dieser späten Stunde noch ihren dekadenten Vergnügungen hingaben, würde niemand am Fenster stehen und in die Nacht äugen.
    Es bestand gewiss keine Gefahr, und ihre Besorgnis war völlig unbegründet.
    Maison de Giverney hatte die Ausmaße eines englischen Herrenhauses mitten in Paris. Ihre kaum verheilten Füße schmerzten in dieser kalten Winternacht. Sie zog den Wollumhang fester um die Schultern und setzte ihren Weg fort. Die Mauern der Stallungen endeten knapp vor einem schmalen Tor, und sie glaubte beinahe, eine Kutsche davor stehen zu sehen. In der Dunkelheit konnte sie sich nicht sicher sein, aber irgendwie schien ihr geheimnisvoller Retter sich nicht damit zufriedenzugeben, ihr die Flucht aus dem Haus zu ermöglichen.
    Sie löste sich aus dem Schatten des Gebäudes, als eine vertraute, schleppende Stimme ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Habe ich Ihnen gestattet, mein Haus zu verlassen?“
    Sie wirbelte herum, statt loszulaufen, Närrin, die sie war. Er stand in der Dunkelheit, ein regloser Schatten, und der Klang seiner Stimme jagte ihr Angstschauer über den Rücken. Etwas Furchtbares war geschehen, das spürte sie, und ihr erster, unsinniger Wunsch war, zu ihm zu eilen und ihm in die Arme zu sinken ...
    Offenbar war sie im Begriff, den Verstand zu verlieren. Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte los, aber es war bereits zu spät. Er holte sie nach zwei Schritten ein, packte zu und hielt ihre Handgelenke mit eisernem Griff fest.

    „Sie haben unseren Vertrag gebrochen“, sagte er kühl. „Und ich verabscheue Verräter, Miss Harriman.“
    „Ich bin keine Verräterin“, fauchte sie entrüstet.
    „Nein? Sie erklärten sich bereit, in meinem Haus zu bleiben, unter der Voraussetzung, dass Ihre Schwester im Château in Sicherheit ist. Und nun versuchen Sie mitten in der Nacht wegzulaufen. Aber vielleicht irre ich mich, und Sie wollen gar nicht wirklich fliehen. Vielleicht wollen Sie sich heimlich mit einem Liebhaber treffen und nach dem Stelldichein in Ihr Zimmer zurückkehren und weiterhin die unnahbare Unschuld spielen, der das Leben so grausam mitgespielt hat.“
    Sein kalter Sarkasmus machte ihr noch mehr Angst. Diesen Ton schlug er bei seinen Untergebenen an, die sein Missfallen erregt hatten, und sie entsann sich der Furcht in ihren Augen.
    „Lassen Sie mich los!“, verlangte sie und versuchte, sich zu befreien, worauf er seinen Griff um ihr Handgelenk nur noch festigte und sie vor Schmerz aufschrie.
    „Ich denke nicht daran.“ Er zog sie mit sich zum Haus. Elinor warf einen letzten verzweifelten Blick über die Schulter auf den Schatten der wartenden Kutsche, bevor er sie herumriss.
    Sie stolperte, stürzte in den Schnee, wurde grob hochgezerrt, ohne dass er seine Schritte verlangsamte. Zwei Lakaien öffneten das Portal für ihn. In der Eingangshalle hoffte sie, einem Diener übergeben zu werden mit dem Befehl, sie in ihr Zimmer zu bringen und zu bewachen. Aber nein, er schleifte sie hinter sich her, die breite Marmortreppe hinauf, vorbei an gaffenden Gästen, die sich köstlich amüsierten, ihm Obszönitäten und aufmunternde Pfiffe hinterherschickten. Rohan schien nichts davon zu bemerken, achtete nicht auf Elinors verzweifelte Versuche, sich zu

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