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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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getan hatte, als wieder und wieder um sich zu schlagen und sich mit Whisky volllaufen zu lassen, seit er selbst zornentbrannt aus dem Zimmer gestürmt war.
    Die Beine eines umgeworfenen Stuhls schienen unbeschädigt zu sein, nur eine Armlehne war zersplittert. Er stellte ihn auf, nahm Platz und betrachtete sinnend seinen alten Freund. „Was hast du mit dem Satansbund getan?“, erkundigte er sich höflich.
    „Das liederliche Pack habe ich rausgeworfen, alle miteinander. Von denen kommt mir keiner mehr ins Haus.“
    „Das kann ich mir denken, wenn du sie mitten in ihren Ferkeleien gestört hast“, bemerkte Charles gelassen. „Und wo ist Miss Harriman? Hast du sie auch fortgeschickt?“
    „Dazu bin ich nicht gekommen“, knurrte Rohan mit einem bösen Lächeln. „Sie ist gegangen.“

    Reading verengte die Augen. „Wie das?“
    „Jemand hat sie in eine Kutsche steigen gesehen, kurz nachdem du verschwunden bist. Warst du so dumm, ihrer Schwester nachzustellen?“
    „Du weißt, dass ich das vorhatte“, antwortete Reading seelenruhig.
    „Genau. Du bist noch jung und töricht genug, um an die Liebe zu glauben.“
    „Du etwa nicht, Francis?“, fragte er sanft. „Ich glaube, Elinor liebt dich.“
    „Ich habe dir nicht gestattet, sie beim Vornamen zu nennen“, grollte Rohan schleppend.
    „Mir war nicht klar, dass ich dazu deine Erlaubnis brauche“, erwiderte Reading trocken. „Wo ist sie?“
    „Wenn ich das verdammt noch mal wüsste.“
    „Verdammt bist du ohnehin.“ Reading bewahrte seine Gelassenheit. „Woher weißt du, dass sie gegangen ist?“
    „Ich wollte nach ihr sehen, und sie war weg.“
    „Vielleicht wusste sie, dass du sie fortschicken wolltest.“
    „Woher zum Teufel sollte sie wissen, was ich will?“, argumentierte Rohan in besoffener Logik. „Ich weiß doch selbst nicht, was ich will.“
    Reading wurde ungeduldig. „Du hast ziemlichen Mist gebaut, Francis. Das passt gar nicht zu dir. Du bist doch sonst ein schlauer Fuchs. Irgendetwas stimmt nicht mit dir.“
    „Ich bitte dich, Charles, verschone mich mit deinen blöden Theorien“, seufzte Rohan.
    Reading schüttelte den Kopf. „Ich muss sie finden, schon um ihrer Schwester willen.
    Und auch du fühlst dich irgendwie für sie verantwortlich ...“
    „Keineswegs“, fiel er ihm barsch ins Wort und nahm wieder einen Schluck aus der Flasche. „Soll sie doch gehen, wohin sie will, und irgendeinem Schwächling das Bett wärmen. Ich bin fertig mit ihr.“
    Charles erhob sich, durchquerte das Zimmer, nahm ihm die Flasche aus der Hand und warf sie ins Feuer. Rohan sprang in trunkenem Zorn auf, Mordlust im Blick.
    Plötzlich wich jede Farbe aus seinem Gesicht, er stand einen Moment wie versteinert, und dann sackte er bewusstlos in Charles’ Arme.
    Charles legte ihn behutsam auf den mit Scherben und Holzsplittern übersäten Teppich und ging zur Tür. Willis wartete bereits mit einer Kanne Kaffee und einem Imbiss im Flur, frische Unterwäsche hatte er gleichfalls bereitgelegt.
    „Was ist mit ihr geschehen, Willis?“
    „Ich weiß nichts Genaues, Mr Reading. Aber offenbar hat jemand gesehen, wie sie in Begleitung eines Herrn eine Kutsche bestieg.“
    Reading sträubten sich alarmiert die Nackenhaare. Kein Gast, kein Mitglied des Satanischen Bundes wäre ein vertrauenswürdiger Begleiter für Elinor Harriman.
    „Ich glaube, es handelte sich um Lord Tolliver, eine Neuerscheinung unter den Gästen, und wie ich hörte, ein Verwandter der Dame.“
    „Dann ist sie ja in guten Händen.“
    Willis machte ein betretenes Gesicht. „Was das betrifft, wäre ich mir nicht so sicher, Mr Reading. Ich habe mir die Freiheit erlaubt, selbst Nachforschungen anzustellen.

    Er hat eine Droschke nach Calais gemietet, und ich kann nur vermuten, dass er beabsichtigt, nach England zu reisen. In Begleitung von Miss Harriman.“
    Diese Nachricht sollte ihn erleichtern. Wenn sie in Begleitung ihres Cousins war, bestand kein Grund zur Sorge. Bis auf die Tatsache, dass auch Rohan über diesen Tolliver Erkundigungen eingezogen hatte und nicht darüber reden wollte.
    Die Zeit der Geheimniskrämerei war vorbei. „Bringen Sie mir reichlich kaltes Wasser, Willis. Es ist Zeit, Lord Rohan das Desaster vor Augen zu führen, das er aus seinem Leben gemacht hat.“
    „Sehr wohl, Sir.“ Willis verneigte sich und ging.
    Charles wartete nicht länger. Er riss die Flügeltüren zur verschneiten Veranda auf, schleifte Francis über den Teppich, wuchtete ihn über die

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