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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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genauso verloren haben wie sein Gedächtnis.«
    »O doch!« behauptete Gryf. »Erinnere dich an Teri. Es ist noch gar nicht lange her, da verlor sie durch einen Schock vorübergehend ihre Fähigkeiten. Es dauerte lange, bis sie sie wieder einsetzen konnte. Dabei waren sie in Wirklichkeit vorhanden. Aber ihre geistige Kontrolle war blockiert. Bei Merlin wird es nicht anders sein.«
    »Merlin ist nicht Teri!«
    »Solange er nicht an sich glaubt, kann er uns nicht helfen«, sagte Gryf.
    »Wie soll ich an etwas glauben, das es nicht gibt?« fragte Merlin düster.
    »Ihr verwechselt mich mit jemandem.«
    »Du solltest dich wenigstens bemühen, in deinen verschütteten Erinnerungen zu graben!« fuhr Nicole ihn zornig an. »Statt pausenlos vor dich hin zu brabbeln, daß du nicht Merlin sein könntest, weil du nicht Merlin seist. Du benimmst dich, als hättest du nicht nur dein Gedächtnis, sondern auch deine Intelligenz verloren.«
    »Dann hilf mir doch, statt mir ständig Vorhaltungen zu machen!« fauchte Merlin ebenso zornig zurück.
    Gryf lachte.
    »Er hat recht«, sagte er. »Wir müssen ihm tatsächlich helfen, damit er uns helfen kann. Aber mehr Hilfestellungen können wir eigentlich schon gar nicht mehr geben.«
    Nicole winkte ab. Sie war zwischendurch aufgesprungen und ließ sich jetzt wieder auf dem Fußboden nieder. »Wenn ich wenigstens wüßte, was mit Zamorra ist«, sagte sie bitter.
    Da öffnete sich die bislang verschlossen gebliebene Tür in der organischen Wand.
    Gryfs Augen weiteten sich.
    Drei Männer traten ein, die wieder in die weißen Overalls gekleidet waren, aber mit ihnen stimmte etwas nicht.
    Einer deutete auf Merlin.
    »Aufstehen und mitkommen«, schnarrte er. »Die Hohe Lady will dich sehen.«
    »Rate mal, mit welchem Namen sie dich ansprechen wird«, raunte Nicole ihm zu.
    Merlin setzte sich in Bewegung. Neben Nicole blieb er kurz stehen.
    »Ja, da bin ich wirklich gespannt«, sagte er.
    »Lege ein gutes Wort für uns ein, Merlin«, sagte Gryf etwas spöttisch.
    Die drei weißgekleideten Druiden führten Merlin hinaus. Im gleichen Moment durchfuhr es Gryf wie ein elektrischer Schlag. Er wußte jetzt, was mit den dreien nicht stimmte.
    Sie waren keine Druiden. Sie waren überhaupt keine Menschen.
    »Sie sind Roboter!« schrie er entsetzt.
    ***
    Wang Lee Chan sprang auf, als er das Hämmern gegen die Tür hörte. Der Mongolenfürst aus der fernen Vergangenheit riß die Tür auf. Entgeistert starrte er in Saranows verzerrtes Gesicht.
    »Schnell«, stieß der Russe hervor. »Ihr müßt verschwinden! Schnell! Sie sind hier.«
    »Wer?« Der Mongole faßte zu und zog Saranow in die Wohnung, die er mit Su Ling teilte.
    »Leonardos Skelett-Krieger!« keuchte Saranow.
    Wang Lee hob die Brauen, »Das ist unmöglich«, sagte er. »Du willst mich auf den Arm nehmen. Das ist eine deiner russischen Erfindungen, wie?«
    »Mir ist nicht nach Scherzen zumute!« stieß Saranow hervor. »Sie sind kurz hinter mir! Ich habe ein paar Umwege gemacht, sie aber nicht ganz abhängen können. Sie müssen jeden Moment hier erscheinen. Ich versuche sie weiter in die Irre zu führen. Du und das Mädchen, ihr müßt verschwinden, sofort! Ihr seid hier nicht mehr sicher.«
    Der Mongole spürte, daß Saranow es ernst meinte. Aber er begriff nicht, wie Leonardos Skelett-Krieger hierher gelangen konnten. Caermardhin war doch abgeschirmt! »Weiß Amos davon?«
    »Keine Ahnung. Ich konnte ihn noch nicht finden, um ihn zu benachrichtigen. Mit seinem Kommunikationssystem komme ich nicht zurecht.«
    »Ich auch nicht. Ling!« schrie der Mongole.
    Das schwarzhaarige, zierliche Mädchen, das in San Francisco geboren war, in einem früheren Leben aber die Frau des Mongolenfürsten Wang gewesen war, stand schon in der Verbindungstür. Su Ling hatte gearbeitet, war noch halb in ihrer Übersetzung gefangen. Sie begriff nur teilweise, was geschah.
    »Wir werden Caermardhin vielleicht verlassen müssen«, sagte Wang Lee. »Keine Zeit, das Bündel zu schnüren. Es muß vielleicht schneller gehen, als uns lieb sein kann. Gut, Boris, versuche sie weiter an der Nase herumzuführen…«
    Der Russe nickte. Er war blaß. Wohl war ihm bei dem Gedanken nicht, lebende Tote auf seiner Spur zu haben, die ihre Hieb- und Stichwaffen bestimmt nicht nur zur Zierde trugen. Rost und getrocknetes Blut aus Schlachten längst vergessener Kriegsepochen klebte daran.
    Er öffnete die Tür wieder und glitt hinaus. Im nächsten Moment erstarrte er.
    »Da sind sie

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