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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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hochgeklappt. Zwei Männer in blauen Anzügen hatten die Köpfe darunter gesteckt. Von dorther kam auch das Geräusch der Maschine.
    Ich wunderte mich, wie Autos in ein Stockwerk kamen, das etwa zwanzig Yards über dem Erdboden lag. Da entdeckte ich an der Seite einen großen Lift, mit dem früher sicher einmal Jachten zum Überwintern in die Halle hochgebracht wurden. Er musste noch funktionieren und wurde jetzt für die Wagen benutzt.
    Nachdem die beiden eine Weile an dem Wagen gearbeitet hatten, kamen sie unter der Haube hervor. Sie klappten die Motorhaube zu und schoben den Wagen zu den anderen hinüber, die in der Nähe des Lifts standen. Die Maschine mit der Schmirgelscheibe summte nicht mehr.
    Als die beiden Männer unter einer Glühbirne herkamen, sah ich sie mir genauer an.
    Für einen Augenblick dachte ich, mein Herz setzte aus. Sah ich schon Gespenster?
    Ich beugte mich noch weiter vor, um sicher zu sein, mich nicht getäuscht zu haben.
    Jeder Zweifel war ausgeschlossen.
    Einer der Männer war Gerald Potter, den ich mit beerdigt hatte.
    ***
    »Was machen wir mit ihm?«, hörte mein Freund Phil eine Stimme sagen.
    Der grelle Schein einer Taschenlampe blendete ihn, als er die Augen auf schlug. Er lag neben dem resedagrünen Austin in dem alten Schuppen. Der Himmel war jetzt klar. Über Phil funkelten Sterne.
    Mein Freund wollte sich aufrichten, da bemerkte er, dass sie ihm die Hände gefesselt hatten.
    Einer der beiden trat mit dem Fuß nach ihm und drückte ihn auf den Boden zurück. »Bleib schön unten, Boy«, sagte er höhnisch. Im Schein der Lampe konnte Phil erkennen, dass es Tomaten-Jo war.
    »Sollen wir ihn nicht lieber sofort fertigmachen?«, wandte sich Tomaten-Jo an seinen Kumpan. »Wir ziehen ihn bis zur Klippe und stürzen ihn den Felsen hinunter.«
    »Lass die Finger von mir«, rief ihnen Phil zu. »Ich bin vom FBI. Wir sind hinter euch her.«
    »Das haben wir längst festgestellt«, brummte Tomaten-Jo.
    »Was hast du hier in den Bergen herumzuschnüffeln?«, wollte der andere wissen, der kleiner, schmaler als Tomaten-Jo war.
    »Ich bin spazieren gegangen«, erwiderte Phil.
    »Reichlich spät für einen Spaziergang, Bubi«, knurrte Tomaten-Jo.
    »Ich liebe die Nacht«, meinte Phil. »Warum habt ihr mir die Hände gefesselt?«
    »Weil wir es für besser hielten.«
    Sie gingen um den Wagen herum und tuschelten leise an der hinteren Schuppenwand.
    Phil konnte nichts verstehen.
    Er schloss daraus, dass sie ihn zu Baron Samedi bringen wollten.
    Sie kamen zurück. »Komm hoch, du Landei«, forderte ihn der Kleine auf.
    »Guck mal aus dem Fenster, wenn du keinen Kopf hast«, entgegnete Phil, weil er wegen der Fesseln nicht allein auf stehen konnte.
    Sie verstanden und halfen ihm auf die Beine.
    Der Kleine ging voraus. Tomaten-Jo hielt sich hinter Phils Rücken auf, als sie den Weg zu dem eisernen Gully gingen. Vor dem Kasten blieben sie stehen.
    »Los, runter mit dir.«
    »Ich werde wohl kaum mit gebundenen Händen absteigen können«, sagte Phil.
    »Dann fliegst du eben runter«, knurrte der Kleine wie ein bissiger Hund.
    »Wir helfen dir«, entschied Jo.
    Der Kleine stieg voran und wartete auf den Krampen. Da sie Phil die Hände vorn gebunden hatten, konnte er sich etwas festhalten. Tomaten-Jo griff ihm unter die Arme, und der Kleine stützte ihn unten. So bugsierten sie ihn in die Kanalisation.
    Tomaten-Jo drückte eine Lampe an, als sie durch die Röhre gingen.
    »Das ist die richtige Behausung für Leute aus der Unterwelt«, meinte Phil spottend. »Wohnt euer Boss Samedi hier?«
    »Halt den Mund und mach, dass du vorankommst«, fuhr ihn Tomaten-Jo an.
    Nachdem sie eine Weile schweigend gegangen waren, meinte Jo: »Nun sag uns die Wahrheit, was hast du in den Bergen zu suchen, G-man?«
    »Dich«, sagte Phil.
    »Mich?«, tat Jo erstaunt. »Was wollt ihr von mir?«
    »Das möchtest du wohl gern wissen, was?«, erwiderte Phil.
    »Gut, wenn du jetzt nicht reden willst, wir werden dir schon den Mund öffnen.«
    Sie kamen an der Gittertür an. Der Kleine stieß sie auf, und sie gingen in die aufwärts führende Rohrabzweigung hinein.
    Tomaten-Jo stutzte an der Gittertür eine Sekunde. Dann fragte er Phil: »Bist du allein hier, G-man?«
    »Natürlich«, entgegnete Phil. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen Spaziergang gemacht habe, und allein sein wollte.«
    »Das nimmt dir nur ein Idiot ab, G-man, wir aber nicht.«
    Von da ab marschierten sie schweigend weiter, bis sie den großen Hauptsammler

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