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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie nie benutzt worden wäre.
    In dem Staub entdeckte ich Fußspuren.
    ***
    Nach fünf Minuten erweiterte sich das Rohr plötzlich und endete in einer viereckigen Grube mit senkrechten Betonwänden. Von allen Seiten mündeten kleinere Rohröffnungen in den Sammler. Aus einigen tropfte Wasser. Über mir sah ich einen eisernen Deckel, zu dem Krampen hinaufführten.
    Auf den in der Wand eingelassenen Eisen sah ich Kratzspuren. Da und dort blinkte Metall. Eingetrocknete Spuren von Schlamm waren zu sehen, aber auch feuchte Stellen. Es war möglich, dass Tomaten-Jo sie vor gar nicht langer Zeit auf den Steigeisen hinterlassen hatte. Ich steckte die Lampe ein, um beide Häpde freizuhaben, und kletterte hinauf. Zwanzig Krampen waren in den Beton eingelassen, dann stieß ich mit dem Kopf gegen den Eisendeckel. Mit einer Hand hielt ich mich fest, mit der anderen bediente ich die Lampe. Der Deckel glich dem, durch den ich eingestiegen war. Ich zwängte meinen Rücken darunter und drückte den Deckel langsam hoch. Durch den Spalt blickte ich hinaus.
    Ich sah über einen flachen Betonboden. Eine große Fläche, die mit eisernen Stahlgestängen umgeben war. Es sah aus wie das Gerüst einer nicht fertiggestellten Fabrik oder eines Lagerschuppens. Ich stieg eine Krampe tiefer. Der Deckel fugte wieder in seine Halterung ein.
    Danach klemmte ich mich wie ein Bergsteiger in einem Felskamin in dem runden Einstiegsloch fest, bekam so die Hände frei und hob den Deckel wieder hoch. Ich drückte ihn über den Rand, wo er liegen blieb. Bevor ich aus dem Loch kletterte, blickte ich mich nochmals um. Kein Mensch war zu sehen.
    Ich kletterte schnell aus dem Loch hinaus, lief zu einer Wand hinüber und duckte mich hinter eine große Kiste, die nach Öl roch.
    Der Wind blies durch die leere Halle. Irgendwo schepperte monoton eine lose Regenrinne. Das Geräusch setzte aus, als der Wind nachließ. Die alte Halle lag in halber Höhe am Berg. Durch das nackte Skelett konnte ich Teile des alten Hafens an der Bucht erkennen. Weiter draußen auf dem Wasser glitten die Farbtupfen der Schiffslichter dahin.
    Nachdem ich mich orientiert hatte, kam ich aus der Hocke hoch. Wohin konnte Tomaten-Jo gegangen sein?
    Schon als ich aus dem Loch herauskletterte, fiel mir ein leises Summen auf. Es kam vom Ende der verfallenen Halle hpr.
    Ich bewegte mich weiter, dicht an die Wand gedrückt. An der Kopfseite der Halle entdeckte ich eine Rampe, von der eine eiserne Treppe auf einen schmalen Weg führte. Ich blieb stehen und lauschte. Das Summen hing noch immer in der Luft.
    Der Mond verschwand hinter den Wolken. Ich lief über die kurze Rampe, sprang die Eisentreppe hinunter und rannte, ohne haltzumachen, bis zu dem schmalen Steg, über den ich das Dach betrat. Dort ging ich hinter einem viereckigen Schornstein in Deckung.
    Als sich nichts rührte, ging ich gebückt auf den Rand des schwarz geteerten Daches zu, legte mich dorthin und schob den Kopf vor.
    Unter mir gähnte düstere, unheimliche Tiefe. Das Gebäude war bestimmt dreißig Yards hoch. Unten erkannte ich zwei große Türen, von denen gepflasterte Wege zum Hafen führten. Die Fenster, waren zugemauert. Bei meinem Rundblick über das Gebäude entdeckte ich die verschwommenen Buchstaben, die sich an der Front hinzogen. Ich entzifferte sie und kombinierte den fehlenden Rest zusammen.
    Baltimore Sailing Club.
    Es war das Clubgebäude eines Segelvereins. Allem Anschein nach genauso verlassen wie die übrigen Hafenanlagen.
    Das Summen verfolgte mich noch, als ich aufstand, über das Dach ging und nach einem Einstieg suchte.
    Zur Felsseite hin entdeckte ich am Rand ein Fenster, das geschlossen war. Das dicke Glas war zerbrochen. Ich fasste durch die gezackte Öffnung und entdeckte einen Hebel, den ich herumlegte. Dann zog ich die Klappe hoch. Über eine hölzerne Treppe gelangte ich auf einen niedrigen Bodenraum, auf dem alte Anker, Taue, Holzplanken und zerfetzte Bootsrümpfe herumlagen. Unter mir schwoll das Summen an und ab.
    Neben dem breiten Kamin schimmerte Licht. Langsam ging ich hinüber. Vor mir tat sich ein rundes Loch im Boden auf, von dem eine eiserne Wendeltreppe hinunterführte.
    Ich kauerte mich auf den Boden und sah vorsichtig über den Rand. Ich blickte in eine große Halle.
    Eine Maschine summte. Es hörte sich wie Schmirgelstein an, der über Metall gleitet. Ich legte mich auf den staubigen Boden und steckte den Kopf vor.
    In der Halle standen vier Autos.
    Bei einem war die Motorhaube

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