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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Saales gewesen, sodass er alles überblicken konnte, sobald er sich aufrichtete.
    Aber er erreichte sein Ziel nicht mehr. Urplötzlich krachte ganz in der Nähe ein Schuss. Burster spürte einen heißen Luftzug dicht an seiner linken Wange vorbei. Er zog unwillkürlich den Kopf zurück, ließ sich einfach fallen und drehte sich dabei so, dass er selbst zum Schuss kam. Aus den Augenwinkeln hatte er das bläuliche Licht des Mündungsfeuers gesehen und auf diese Stelle zielte er.
    Ein heiserer Aufschrei beantwortete seinen Schuss. Gleich darauf polterten laute Schritte. Jemand stöhnte unterdrückt. Burster ging in die Hocke und schielte vorsichtig über die nächste Vitrine hinweg.
    Der Schatten eines Mannes zeichnete sich quer über einer Vitrine ab, deren Glasscheibe im Licht der Wandleuchte silbrig glänzte. Burster drehte den Kopf. Undeutlich konnte er den Mann sehen, von dem der Schatten stammte. Kein Zweifel, der Bursche stand mit weit vorgebeugtem Oberkörper da, in der typischen Haltung eines sich vor Schmerz Krümmenden. Abermals kam ein Stöhnen aus seinem Mund. Dann polterte etwas schwer und gewichtig auf den Boden. Burster sah das matte Glänzen eines brünierten Laufs im Licht der nächsten Wandleuchte.
    In diesem Augenblick entschied sich William Burster intuitiv für das, was jeder G-man an seiner Stelle getan hätte: Er stand vorsichtig auf, noch immer seine Waffe in der Hand, aber mit der einen einzigen Absicht, einem offenbar Verwundeten zunächst einmal Erste Hilfe zu leisten.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte er.
    Die Antwort war ein gequältes Stöhnen. Der Mann stützte sich auf eine Vitrine, aber auf der silbrigen Fläche der Glasscheibe sickerte eine dunkle Spur nach unten.
    »Warten Sie«, sagte Burster und trat ganz hinter der Deckung hervor. »Ich helfe Ihnen. Ich habe ein Verbandspäckchen bei mir.«
    Er machte zwei Schritte auf den Verwundeten zu. Seine Absicht, einem Verletzten zu helfen, musste er mit seinem Leben bezahlen. Der G-man William Burster war 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Als er völlig ungedeckt im Raum stand', erhob sich ein anderer Mann in der Nähe der halb offenstehenden Tür, zielte kurz und schoss Will drei Kugeln in den Rücken.
    ***
    »Ich habe schon eine geschlagene halbe Stunde auf Sie gewartet«, brüllte Hywood, als ich sein Office betrat.
    Ich sah mich um. Phil war noch nicht da.
    Hywood hockte mit seiner Riesengestalt auf einem der Besucherstühle, und es sah verdächtig danach aus, als ob der Stuhl jeden Augenblick unter dem Hünen zusammenbrechen könnte.
    Ich ließ mich auf den Drehstuhl fallen.
    »Hallo, Captain!«, sagte ich ein wenig abgespannt. »Was verschafft uns die Ehre? Aber tun Sie mir einen Gefallen, ja? Schrauben Sie die Lautstärke ein bisschen runter. Dies hier ist kein Riesensaal, sondern nur ein verhältnismäßig kleines Bürozimmer.«
    Hywood stemmte seine mächtigen Fäuste in die Hüften und sah sich um.
    »Ha!«, schrie er. »Verhältnismäßig kleines Bürozimmer! Mann, ihr verwöhnten Burschen vom FBI solltet die Buden sehen, mit denen sich so mancher Revierdetective begnügen muss!«
    »Davon haben wir schon genug gesehen, Hywood«, erwiderte ich, während ich mir eine Zigarette nahm und der Bequemlichkeit halber dem Captain das ganze Päckchen zuwarf. »Es ist das alte Lied, dass jede Stadt glaubt, ihre Polizei wäre zu teuer, und jede Polizei, ihre Stadt gebe zu wenig Geld für sie aus.«
    »Der weise, objektive Betrachter!«, höhnte Hywood, als müssten es die Zeitungsjungs drüben am Times Square mitschreiben können. »Was machen Ihre Ermittlungen, Cotton? Oder beschäftigt ihr euch schon gar nicht mehr mit so einem läppischen Fall wie einer kleinen Brandstiftung?«
    »Damit Sie sehen, wie viel das FBI von einer kleinen Brandstiftung hält, sag ich Ihnen eine Neuigkeit Hywood: Das FBI hat eine Sonderkommission gebildet.«
    Hywoods Unterkiefer klappte herab. Einen Augenblick starrte er mich sprachlos an. »Sonderkommission?«, röhrte er dann, dass die Fensterscheiben klirrten. »Für die Brandgeschichte?«
    »Auch dafür. Vor allem aber mit dem Ziel, den Corelli-Brüdern endgültig das Handwerk zu legen. Und ich bin überzeugt, dass dieses Brüderpaar die Brandstiftung ausgeheckt hat und von seinen Gangstern ausführen ließ.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Zu den Brandstiftern gehörte Tim Chase, der das Pech hatte, sein eigenes Opfer zu werden. Chase ist mehrfach vorbestraft und wurde oft zusammen mit Joe

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