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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich hörte seinen Fluch, und den musste auch Kamikaze vernommen haben. Wenn er geschickt war, änderte er seine Fahrtrichtung, um meinen Freund aufzuspießen. Da ich ihm dies zutraute, schaltete ich die Lampe ein. Dieses Risiko musste ich einfach auf mich nehmen.
    Ich hatte mich nicht getäuscht.
    Kamikaze fuhr nicht direkt auf mich zu. Er hatte die Richtung geändert und nahm Kurs auf die Stelle, wo Bill verschwunden war.
    Als der Schein der Bleistiftleuchte über die Front des Staplers hinwegglitt, sah ich, dass sich Kamikaze aufgerichtet hatte und einen Halbbogen fuhr. Er würde parallel zur Wand rollen und mit den breiten Zinken alles aus dem Wege räumen, was sich ihm dabei in den Weg stellte.
    Für Bill wurde es kritisch. Er konnte nicht weg, denn aufgestapelte Kartons mit Waren versperrten ihm den Weg. Wenn er jetzt nicht stoppte und abdrehte, blieb ihm nichts anderes übrig, als über die Kartons hinwegzuklettern. Doch die Zeit dafür reichte nicht aus, weil der Stapler immer schneller wurde.
    Es war eine verdammt bittere Situation, in der wir steckten. Ich warnte meinen Freund und rief den Namen sehr laut. Auch Kamikaze hatte mich gehört.
    Der grauhaarige Killer mit dem Pferdeschwanz drehte sich auf seinem Sitz. Das sah ich gerade noch, und diesmal musste ich es tun.
    Ziehen, zielen, schießen – das war praktisch eine Bewegung, und ich hatte sie verdammt oft geübt.
    Fahl schimmerte das Mündungslicht vor der Waffe. Aber Kamikaze hatte den Instinkt eines wilden Tieres. Bevor ihn die Kugel erwischen konnte, war er weggetaucht und hatte das Steuer des Staplers mit einer ruckartigen Bewegung herumgerissen.
    Ein Gabelstapler ist kein Auto. Er ist für Verfolgungsfahrten nicht geeignet, aber für mich war er immer noch viel zu schnell.
    Kamikaze wusste genau, was Sache war. Er hatte sich geduckt und lenkte diesen verfluchten Koloss mit einer Hand.
    Schräg fuhr er auf mich zu.
    In seinem Weg lagen zahlreiche Kartons. Was nicht zerquetscht wurde, flog zur Seite.
    Ich ließ die Leuchte brennen.
    Bewusst ging ich dieses Risiko ein und sah dem stählernen Tod entgegen. Die beiden Zinken schienen zu höhnisch grinsenden Schwertern zu werden, als würden sie sich darauf freuen, mich gegen die Wand nageln zu können. In diesem Fall benötigte man tatsächlich Nerven aus Stahl, aber ich sah einfach keine andere Chance, den Kampf zu gewinnen.
    So kam er.
    Wie ferngesteuert, denn von Kamikaze sah ich nichts. Er blieb geduckt. Aber ich sah von der linken Seite her eine Gestalt auf den Stapler zulaufen.
    Es war Bill.
    Mein Gott, der musste vom Wahnsinn befallen sein! Wie es aussah, hatte er vor, den Koloss zu entern und sich auf einen Kampf mit dem Killer einzulassen.
    Ich warnte ihn.
    Plötzlich wurden die Sekunden lang, um anschließend zu explodieren. Da lief die Zeit in einem Raffer ab, und Bill hatte den Stapler erreicht, bevor mich die Zinken auch nur streifen konnten.
    Er sprang.
    Es fiel mir verdammt schwer, so stehen zu bleiben. Im Lichtstrahl meiner Lampe sah ich Bills Körper durch die Luft und in den Führerstand des Staplers hineinfliegen, und auf der anderen Seite jagte er wieder heraus.
    Diesmal mit Kamikaze, dem Killer. Der Reporter hatte sich an ihm festgeklammert. Beide krachten sie zwischen die Kartons. Ich konnte mich um sie nicht kümmern, denn der Stapler rollte steuerlos in meine Richtung weiter. Die Zinkenwurden zu gewaltigen Mordinstrumenten aus Metall, und ich warf mich zur Seite. Dabei stieß ich einen gellenden Schrei aus. Ich musste mir einfach Luft verschaffen.
    Hart prallte ich gegen die Wand, auch gegen Kartons, die unter meinem Gewicht zerkrachten. Von den Spielen blieb da nicht mehr viel übrig, aber das war mir egal.
    Der Stapler erwischte mich nicht.
    Stattdessen rammte er mit den Spitzen beider Zinken die Wand.
    Ich hatte das Gefühl, ein Inferno zu erleben. Dass die Zinken die Wand nicht durchschlugen, war ein Wunder. Aber früher hatte man eben besser gebaut als heute. Ich blieb auf dem Rücken für einen Moment liegen. Bevor ich wieder auf den Beinen war, sah ich, wie der Stapler durchgeschüttelt wurde, als wäre er von zwei Riesenfäusten gepackt worden. Mörtel staubte mir entgegen. Die Wand hatte plötzlich dicke Einkerbungen, und die Aufprallwucht schleuderte den Stapler nach rechts, sodass er mit seiner Breitseite gegen das alte Kellergemäuer krachte.
    Dann stand er still.
    Im Gegensatz zu mir. Ich hatte gesehen, wie Bill und Kamikaze, ineinander verkrallt, vom Führerstand

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