Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Flackern. Er klopfte mich genau ab, aber an meine Socken dachte er nicht.
    »Sauber, Hardy«, sagte er und wollte sich wieder auf seinen Platz fallen lassen, aber Hardy packte ihn grob am Arm.
    »Los, jetzt geht’s los! Steht auf, ihr beiden, ich mach doch die Arbeit nicht allein!«
    Dann wandte er sich wieder an mich. Der Revolver blieb dabei auf meinen Magen gerichtet.
    »Also, wer bist du, und wie ist dein richtiger Name?«
    »Immer noch Stan Harper, schätze ich!«
    Hardy kam einen Schritt auf mich zu. Tyler Logan war jetzt auch aufgestanden. Er hatte seine Brille nicht wieder aufgesetzt, sondern in die Tasche gesteckt. Sein Gesicht wirkte irgendwie leer und nichtssagend.
    »Los!«, kreischte Hardy, »raus mit der Sprache! Wer bist du?«
    »Ich sag dir doch, ich bin Stan Harper!«, beharrte ich.
    »Ich will wissen, wer du in Wirklichkeit bist!«, sagte er diesmal ganz leise. Er schlug mit dem Revolverlauf zu. Ich wich aus, aber er traf noch mein Kinn. Ich spürte, dass die Haut aufplatzte.
    »Hört doch, Jungs, ich bin kein Spitzel! Ich bin ein Taxifahrer wie jeder von euch! Glaubt’s doch endlich!«
    »Wir glauben gar nichts, du kannst uns nicht weismachen, dass du so mir nichts dir nichts von Fresno reinspaziert kommst und dann nur mit deinen schönen Augen plinkerst, um schon einen Bombenjob zu haben!«
    »Aber es war so, ich habe vom Wirt in meinem Hotel…«
    Hardy unterbrach mich: »Sei still. Sag uns, wer dich bezahlt, und die Sache ist geregelt!«
    »Das wisst ihr doch genau! Putnam Tucher oder seine Kunden, je nachdem, wie ihr auch!«
    »Entweder, du sagst jetz:t, wer du bist, oder du wirst keine Gelegenheit mehr haben, an die frische Luft zu kommen!«
    »Vielleicht können wir uns einigen. Sagt mir, was ihr wollt, und ich sage euch, ob ich euch helfen kann!«
    »Wir haben es nicht nötig, mit dir zu handeln!«, knurrte Hardy und drehte seinen Revolver wieder um. Diesmal wartete ich, bis er nah genug heran war. Dann schlug ich ihm das Schießeisen aus der Hand. Einen winzigen Augenblick starrte er mich verblüfft an, dann sprang er vor.
    ***
    Ich war darauf vorbereitet gewesen und wich aus. Trotzdem traf er mich an der Schulter. Ich wirbelte herum. Ich sah im Augenblick, dass Huf f Sanderson gemächlich seine Zigarette ausdrückte. Tyler Logan konnte ich nicht entdecken. Ich ahnte, dass er hinter mir war. Ich packte Hardy mit beiden Fäusten an den Schultern, dann riss ich ihn mit einem kurzen Ruck um mich herum. Nicht eine Sekunde zu spät. Tyler Logan hatte ein loses Brett in der Hand gehabt, um es auf meinen Kopf zu schmettern. Jetzt zögerte er, das Brett in den erhobenen Händen. Hardy riss sich los und versetzte mir einen Haken an das Kinn. Ich spürte wieder einen feinen Schmerz, mehr nicht.
    Ich beugte mich vor, rammte Hardy ein kurzes Trommelfeuer von Schlägen gegen die Brust, das ihm für einen Augenblick den Atem nahm. Dann schielte ich nach Huff. Ich sah plötzlich eine Hand, die nach Hardys Revolver griff. Ich drehte mich mit einer gewaltigen Anstrengung um mich selbst, kam von Hardy frei, schlug Tyler meinen Ellbogen gegen die Rippen und sprang im nächsten Moment an die Wand.
    Meine Hand fuhr blitzschnell an meinen rechten Fuß.
    »Hände hoch, Boys!«
    Die drei erstarrten. Aber Huff hatte sein Schießeisen schon im Anschlag.
    »Los, wird’s bald, Hände hoch!«, forderte ich ihn auf, aber er grinste nur.
    »Einer von uns beiden wird seine Pfoten wohl hochnehmen, aber wer?«
    Tyler knurrte wütend zwischen den Zähnen hervor: »Wenn ihr schon einen Mann absucht!«
    »Los, lass die Kanone fallen!«, befahl ich noch einmal.
    Ich bemerkte, dass Hardy sich langsam bewegte. Aber ich unternahm nichts. Hardy kam langsam und fast unmerklich auf mich zu.
    Huff und ich standen unbeweglich, die Waffen aufeinander gerichtet. Ich überschaute die Lage. Tyler Logan war der Einzige, der im Moment nichts vorhatte.
    Der Lauf von Huffs Waffe war auf meinen Magen gerichtet.
    Ich lächelte und sagte: »Na, Huff, los, ergib dich schon, sonst…«
    Ich erkannte das fast unsichtbare Signal seiner Augen, das leichte Zusammenziehen seines rechten Lides, mit dem er seinen Entschluss ankündigte. Sein rechter Zeigefinger bewegte sich. Ich drückte ab und warf mich gleichzeitig flach auf den Boden. Unsere Schüsse knallten fast gleichzeitig durch den Raum.
    Ich sah Huff auf den Boden sinken, seine Hand hielt noch immer den Revolver auf mich gerichtet. Dann war Hardy über mir. Ich war noch nicht ganz oben, als er

Weitere Kostenlose Bücher