Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
an.
    »Allerdings. Der Boss hat uns den Auftrag erteilt, dich in die Zange zu nehmen.« .
    »Ja und?«
    »Der Boss wollte wissen, ob du von der Polizei bist.«
    »Von der Polizei?«, fragte ich entgeistert. Ich spürte wieder die Kälte, die sich über die Garage legte, aber sie stammte nicht nur vom einbrechenden Winter.
    »Ja, der Boss hatte Angst, du wärst ein falscher Spitzel. Deinem Hotelmenschen bist du komisch vorgekommen, der muss in der Garage angerufen haben, aber weiter wissen wir nichts. Du warst jedenfalls ein neuer Mann, und wir sollten die ausgepressten Fahrer mimen, um dich auszuhorchen.«
    »Auf die Art wäre es euch auch sicher gelungen«, grinste ich falsch. Die anderen nickten selbstbewusst.
    »Klar, wenn du ein Polyp wärst, hättest du dich zu erkennen gegeben. Der Boss hat Angst vor den Polypen.«
    »Warum?«, fragte ich.
    Logan lachte. »Einer hat ihn gesehen, der Einzige, der ihn erkennen könnte. Der Boss hat schon alles in Bewegung gesetzt, um den Burschen zu erwischen. Aber das FBI hält ihn versteckt!«
    »Das FBI?«, quetschte ich atemlos hervor.
    »Ja. Der Kerl ist G-man. Wir haben schon versucht, ihn in seiner Wohnung zu erwischen. Aber der Vogel ist ausgeflogen.«
    »Und jetzt denkt der Boss, ich bin ein G-man?«, fragte ich ungläubig.
    Logan nickte ernst.
    »Kann doch sein, dass du so ähnlich aussiehst«, meinte er. »Jedenfalls bist du dem Boss komisch vorgekommen.«
    »Wer ist der Boss?«, fragte ich.
    Logan lachte. »Schöne Frage. Keiner weiß es. Ich denke, du bist schlauer?«
    »Ich weiß eine Menge über ihn…« Ich brach ab. Wenn der Boss mich gesehen hatte, dann hatte ich ihn auch gesehen, der Boss musste einer von den Leuten sein, die ich heute getroffen hatte. Berkely und seine Killer-Kids kamen nicht infrage. Blieb nur jemand von der Blue-Point-Company.
    Ich sägte gelassen: »Ich weiß alles Mögliche über ihn, zum Beispiel, wie er zu erreichen ist.«
    »Wo?«, fragten Logan und Huff aus einem Mund. Hardy schwieg.
    »Eagle Avenue, Blue-Point-Garagen!«, sagte ich.
    »Du meinst doch nicht im Ernst Putnam Tucher?«, fragte Logan.
    »Ich meine gar nichts. Wie tritt er mit euch in Verbindung?«
    »Durch den Zeitungskiosk. Wenn wir wie die anderen unseren Standplatz bezahlen, bekommen wir in der Zeitung Geld und Befehle.«
    »Alles schriftlich, ohne Hinweise. Und niemand von euch hat je versucht, die Geschichte herauszubekommen?«, fragte ich.
    »Doch, einer«, sagte Hardy plötzlich, »sie haben ihn am nächsten Tag aus dem East River gefischt.«
    »Wer hat es getan?«
    »Der Boss persönlich. Er erledigt solche Sachen immer selbst.«
    »Wer gehört noch zu der Gang?«
    »Keine Ahnung. Wir drei, sonst wissen wir nichts«, sagte Logan.
    Huff fügte noch hinzu: »Aber es müssen noch mehr sein, denn manchmal…«
    Hardy unterbrach ihn: »Halt die Klappe, ich traue dem Kerl noch immer nicht. Er hat so was Glattes an sich. Los, gehen wir.«
    »Auf Wiedersehen!«, sagte ich freundlich. Aber ich überlegte, was mit Hardy los war. Wer war er, welche Rolle spielte er. War sein Misstrauen nur gespielt?
    »Wir sprechen uns morgen«, sagte Logan, »wenn es dir gelingt, uns am Geschäft zu beteiligen, dann erkennen wir deine Bedingungen an.«
    »Was ist mit ihm?« Ich deutete mit dem Kopf auf Hardy 5oone. »Wird er mitmachen«
    »Wenn du ehrlich bist, mache ich mit!«, knurrte Hardy mich an.
    Dann gingen sie hintereinander hinaus. Ich war plötzlich allein. Und ich war froh darüber.
    ***
    Ich erwischte ein Taxi und ließ mich zu meinem Hotel fahren.
    Ich suchte hinter dem kleinen Rezeptionstisch meinen Schlüssel. Er war nicht da.
    Einen Moment stand ich unbeweglich in der dunklen Hotelhalle. Ich überlegte, was ich tun sollte. Der Alte schlief vermutlich wie immer hinter seinem Glasfenster. Sollte ich ihn wecken?
    Ich nahm meine kleine Pistole in die Hand und entsicherte sie. Dann lief ich mit langen, lautlosen Schritten zu meinem Zimmer hinauf. Vor der Tür blieb ich stehen und lauschte. Es war totenstill.
    Vorsichtig drückte ich auf die Klinke meiner Zimmertür. Die Tür war nicht verschlossen. Langsam schob ich sie auf. Ein schmaler Lichtschein fiel auf den Gang. Ich hob die Pistole und stieß die Tür auf.
    Ein erstickter Schrei ließ mich zusammenfahren, aber im nächsten Moment lachte ich.
    Das Zimmer war leer, bis auf - das Mädchen. Sie lag auf meinem Bett und sah mich erschrocken an. Als sie mich erkannte, setzte sie sich auf und sagte: »Mein Gott, haben Sie mich

Weitere Kostenlose Bücher