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0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich.
    »Ich habe da so verschiedene Gerüchte gehört, heute Morgen«, sagte er.
    »Ich habe mit der Sache nichts zu tun«, sagte ich.
    Tucher verzog den Mund: »So? Und was sind das für neue Spuren in Ihrem Gesicht?«
    »Lassen Sie ihn doch, Chef«, nahm Doug meine Partei, »er ist ein guter Junge!«
    »Halt den Mund!«, fuhr Tucher ihn plötzlich scharf an. »Also, was für eine Erklärung haben Sie abzugeben. Wieder gegen eine Tür gestolpert?«
    »Nein«, sagte ich, »ich hatte eine Auseinandersetzung.«
    »Mit Hardy Boone!«
    »Auch mit Hardy Boone!«
    »Was heißt auch?«
    »Das heißt, dass ich nichts mit seinem Tod zu tun habe. Wenn Sie aber anderer Meinung sind, können Sie ja die Polizei informieren!«
    »Das werde ich tun, verlassen Sie sich darauf!«
    »Viel Spaß dabei«, wünschte ich ihm.
    Er packte mich am Arm.
    »Haben Sie eine Pistole?«
    Ich schüttelte seine Hand ab: »Fassen Sie mich bitte nicht an. Selbst wenn ich eine Pistole hätte, wäre damit nicht gesagt, dass ich Boone erschossen habe!«
    »Ich möchte wissen, ob Sie so eine Waffe haben?« Er kreischte jetzt mit hoher Stimme, aber wieder griff Doug ein.
    »Lassen Sie ihn doch, er hat recht, es ist Sache der Polizei!«
    Tucher knurrte wie ein Hund, ließ mich aber in Ruhe. Ich setzte mich in meinen Wagen, schaltete den Taxameter ein und ließ den Motor an. Doug gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er mir die Daumen halte. Tucher starrte mir schweigend nach, als ich die Rampe hinunterfuhr. Ich biss auf meiner Unterlippe herum. Die Sache begann brenzlig zu werden.
    Tucher hatte offensichtlich Angst.
    Wovor? Doug war nur amüsiert wie immer. Und Mpnty? Monty war ehrlich wütend gewesen.
    Was hatten Huff und Tyler getan? Fuhren Sie ihre Runden?
    Ich bog in die Eagle Avenue ein und fuhr zur Kreuzung 163L Street - Boston Avenue. Ich fand den kleinen Zeitungskiosk sofort und parkte davor.
    ***
    Es war eine kleine Holzbude, die bis oben hin mit Zeitungsbergen angefüllt war. Jeder Titel lag in einem gesonderten Fach. Es war alles ungeheuer übersichtlich geordnet. Neben dem Verkäufer brannte ein kleiner Ofen.
    Ich beugte mich über die Theke zu dem alten Mann, der die Zeitungen verkaufte.
    Jetzt verstand ich den fantastischen Plan dieses Gangsters.
    Der Verkäufer in dem Kiosk war blind.
    Ich sagte leise: »Ich möchte eine Times!«
    »Ach, eine Times. Bist du ein neuer Taxifahrer? Ich kenne deine Stimme noch nicht.«
    »Ja, ich bin neu!«
    »Wie heißt du, mein Junge, ich kenne gern alle meine Kunden. Deine Stimme ist mir sympathisch!«
    Seine blicklosen Augen sahen mich leer an. Es war eine gespenstische Szene. Er war der Mittelmann des Chefs.
    Ein Mann, der niemanden identifizieren konnte. Niemals!
    »Ich heiße Stan Harper«, sagte ich und legte 20 Cents und einen 5-Dollar-Schein auf die Holztheke.
    »Ach, Stan Harper heißt du, soso«, nuschelte er und kramte unter seinen Zeitungen herum. Seine Hände glitten sicher über die Papierstöße, als könnte er sehen. Aber er suchte unter der Ladentheke herum.
    Dann holte er eine zusammengefaltete Zeitung hervor und sagte: »Tut mir leid, die Times ist schon weg, aber die Long Island Press ist genauso schön.« Er lachte meckernd und schien mich im nächsten Moment vergessen zu haben. Ich nahm die Zeitung und schlenderte zu meinem Wagen hinüber.
    Dort faltete ich die Zeitung auf.
    Ich fand einen 5-Dollar-Schein und eine Nachricht, die aus einem Zettel mit ausgeschnittenen Buchstaben bestand.
    Ich denke, wir kennen uns. Auskunft über H. B. gegen einen kleinen Dienst. Gegen mich oder für mich? Wenn letzteres, dann Punkt 9 Uhr in der Telefonzelle St. Mary’s Park - 147 th East.
    Das war alles. Aber es war klar genug. Der Boss hatte sich mit mir in Verbindung gesetzt.
    ***
    An der Straße stand ein kleiner, eleganter Mann mit schwarzer Boxcalftasche und steifem Hut. Der Mann winkte mir zu. Es war Lewis Berkely.
    »Guten Morgen«, begrüßte er mich freundlich.
    Wir wurden von einem Red-Ring-Taxi überholt, an dessen Steuer ich einen der beiden Killer-Kids sitzen sah. Er sah nicht herüber, sondern fuhr geradeaus weiter.
    »Nun«, wandte ich mich an Berkely, »Sie verlieren keine Zeit, was?«
    »Ungern«, gab er zu, dann sagte er nach einer Weile: »Fahren Sie zum Crotona Park, hier ist mir zu viel los!«
    Ich gab Gas und zischte nordwärts.
    Als wir in die Nähe des Parks kamen, wurde es sofort stiller. Ich parkte an einer Ecke, die von der Straße aus nicht gesehen werden konnte,

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