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0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und wandte mich an Berkely.
    »Nun?«, fragte ich.
    »Sie sehen heute etwas angegriffen aus«, sagte Berkely. »Haben Sie die Nachrichten in der Morgenzeitung so aufgeregt?«
    »Wie man’s nimmt. Waren Sie denn sehr überrascht?«
    »0 ja, das kann man sagen.« Er lachte leise auf. »Aber für Sie war das ein großartiger Start, jetzt sind Sie sozusagen mitten drin auf der anderen Seite, oder?« Er sah mich lauernd an.
    »Ich habe Hardy Boone nicht getötet.«
    »Natürlich nicht. Ich glaube Ihnen aufs Wort! Ich meine ja nur Ihre Stellung bei den Albright- Garagen. Die hat sich doch gefestigt, oder?«
    »Ich habe verschiedene Besprechungen vor mir«, sagte ich ausweichend.
    »Hören Sie, Stan, ich habe hier in meiner Mappe tausend Dollar.«
    »Das ist zu wenig!«, sagte ich.
    »Was? Wir hatten ausgemacht, tausend im Monat; mehr kann ich wirklich nicht lockermachen!«
    »Es geht mir nicht um ein Monatsgehalt, sondern um ein fixes Angebot; zehntausend Dollar für einen Namen!«
    Berkely starrte mich an.
    »Was sagen Sie?«, hauchte er.
    »Sie sind doch nur an einem Namen interessiert. Ich kann Ihnen den Namen nennen. Für zehntausend Dollar!«
    »Was für eine Sicherheit habe ich?«, fragte er aufgeregt. Seine Augen glühten wie im Fieber.
    »Mein Wort.«
    »Gut. Sagen Sie ihn mir! Nennen Sie mir den Namen. Ich gebe Ihnen die tausend, die ich hier habe, sofort. Den Rest heute Abend!«
    »Ich gehe kein Risiko ein. Wenn ich Ihnen den Boss nenne, dann leben Sie vielleicht heute Abend nicht mehr. Das wäre dumm für mich, oder?«
    »Nein… ich kann nicht warten, ich muss…« Seine Hand fuhr in die Manteltasche. Ich legte ihm meine Hand auf den Arm.
    »Keine dummen Geschichten, nicht mit mir. Ich habe den Namen noch nicht. Noch nicht! Wir treffen uns hier an dieser Stelle in einer Stunde. Auf die Minute genau um halb zehn. Es wird dann etwas ruhiger sein. Stiller, weißer Winterwald, hm?«
    »In einer Stunde?«, fragte er zweifelnd.
    »Genau. Und zwar ohne Ihre Killer. Mit 10 000 Bucks lose in der Tasche. Und keine albernen Tricks, kapiert? Ich bin nicht der Typ, der lange fackelt!«
    »Ich fürchte, ich habe Sie unterschätzt!«, sagte Berkely mit dem Grinsen des guten Verlierers. Aber sein linkes Augenlid zuckte nervös.
    »Das haben Sie«, gab ich zu. »Und Sie tun es immer noch. Ich gehe aufs Ganze, merken Sie sich das. Und Sie haben mir dabei geholfen!«
    Ich lächelte und hielt ihm die Tür auf.
    ***
    Als ich vor der Telefonzelle am St. Mary’s Park ankam, war es zehn Minuten vor 9 Uhr. Ich war allein. Der Morgenverkehr hatte sich gelegt, die zweite Welle kam erst gegen 11 Uhr.
    Bis dahin würde die Bombe geplatzt sein.
    Ich stieg aus und trat in das Häuschen. Es war kalt und zugig, aber ich spürte es nicht. Mit klammen Fingern blätterte ich das Telefonbuch durch. Ich fand die Adresse von Monty Hammer.
    117, Stebbins Avenue.
    Putnam Tucher wohnte im Haus der Albright-Garagen, im vierten Stock. Der dicke Douglas Whing wohnte in der Summit Avenue am Harlem River, und Berkely wohnte an der Hudson Riverside. Mit Ausnahme der beiden Letzten konnten alle von ihrer Wohnung aus zu dem Fenster von Zillah Spokane hinschauen. Jedenfalls laut Stadtplan. Wie es genau aussah, musste ich erst noch feststellen. Es konnte aber ebenso sein, dass einer der Männer ein Zimmer unter falschem Namen gemietet hatte.
    Ich klappte das Telefonbuch zu und wartete.
    Es war 9 Uhr.
    Der Apparat läutete.
    Ich hob den Hörer ab und sagte: »Ja?«
    »Well, Harper«, sagte eine raue, verstellte Stimme. . »Wie haben Sie sich entschieden?«
    »Was sollte die Anspielung auf H. B.?«
    »Ich weiß, dass Sie das gemacht haben. Ich halte es für ausgezeichnete Arbeit. Sie machten nicht den Eindruck eines Profis!«
    »Wie lautet Ihr Angebot?«
    »Schweigen.«
    »Zuwenig, worüber wollen Sie denn schweigen? Sie wissen nicht mehr als andere auch!«
    Er lachte rau und kehlig. Ich hatte auch den Eindruck, dass er durch ein Tuch in die Muschel sprach.
    »Gut, stellen Sie eine Forderung. Ich bin kein Geizhals.«
    »Es kommt darauf an, um wen es sich handelt!«, sagte ich leise.
    »Ich denke, Sie sind schlau?«
    Ich fragte: »Berkely?«
    »Ja. Schnell und sauber. 5000?«
    »Das Doppelte, sofort nach Lieferung!«
    »Einverstanden. Ich habe vielleicht noch etwas!«
    »Alles der Reihe nach. Wie bekomme ich mein Geld?«
    »Wann wird es so weit sein?«
    »Um 10 Uhr!«
    Er zog scharf die Luft ein. »Jetzt gleich?«
    »Ja, sofort. Also um 10 Uhr

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