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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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begonnen, die Kasse auszuräumen. Er trug lederne Fingerhandschuhe und arbeitete schnell und dennoch gelassen. Nichts konnte ihn ablenken. Nicht einmal der Schrei des Mädchens vermochte es, seine emsige Tätigkeit auch nur für Sekunden zu unterbrechen. Schnell und zielstrebig stopfte er ein Bündel Banknoten nach dem anderen in seine Jacken- und Hosentaschen. Zu guter Letzt griff er noch nach den Münzrollen der größeren Münzwerte. Dann rief er: »Fertig!«
    Die Männer eilten zur Tür. Als erster der Mann, der das Geld eingesteckt hatte. Danach der Bursche, der die ganze Zeit über beinahe ungesehen am Fenster gestanden hatte. Zum Schluss kam der Mann, der auf dem Schaltertisch gestanden hatte.
    »Wenn uns einer nachlaufen will«, rief er, bevor er vom Tisch herabsprang, »kann er es tun! Aber er kann sich genauso gut gleich selbst erschießen!«
    Der vierte Mann, der am Vorhang vor der Drehtür. Wache gehalten hatte, riss den Vorhang beiseite und schob sich als erster in einen Sektor der Drehtür. Nacheinander folgten die anderen. Draußen stand ein kleiner, dicker Geschäftsmann und hielt eine pralle, große Geldtasche in der Hand. Im Vorbeigehen entriss man sie ihm. Die schwarze Zigarre fiel ihm vor Schreck aus dem Mund und sengte ein Loch in den roten Kokosläufer.
    Das Herz von Douglas Cennegan Hippersworth zuckte noch zweimal wie in einem Krampf, dann schwieg es für die Ewigkeit.
    ***
    Wir waren unterwegs zum Distriktgebäude. Phil hockte auf dem Notsitz, wo er sich kaum rühren konnte. Steve O’Connor blickte zum Fenster hinaus und genoss es sichtlich, wieder einmal die Wolkenkratzer von Manhattan aus der Nähe zu sehen. Die City empfing ihn mit dem freundlichsten Wetter, das diese Woche bisher gebracht hatte. Ein fast wolkenloser seidig blauer Himmel spannte sich über die Straßenschluchten.
    »Wie um alles in der Welt kommst du auf den Gedanken, dass Dempsy Muggon diese Überfälle auf die kleinen Banken organisiert haben könnte?«, fragte ich irgendwann während der Fahrt, tief in Gedanken.
    »Wie? Das kannst du dir nicht denken?«, fragte Steve verwundert.
    »Nein, kann ich nicht«, gab ich zu.
    »Aber er saß doch mit Newell zusammen!«
    »Na und?«
    »Newells Spezialitäten waren genau solche Überfälle! Und Newell ist tot! Und wir waren uns doch darüber einig geworden, dass nicht nur Newell von Muggon über das Paket unterrichtet wurde, sondern dass auch Muggon wahrscheinlich allerhand von Newell erfuhr. Natürlich ist es nur eine Theorie, aber das werden wir ja nachprüfen.«
    »Wie willst du es denn nachprüfen?«
    »Ganz einfach! Newell arbeitete früher mit zwei Burschen aus New York zusammen. Die beiden saßen ebenfalls viele Jahre im Zuchthaus. Vielleicht hat sich Dempsy jetzt zu ihrem Boss gemacht.«
    »Das ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen«, meinte Phil: »Jedenfalls ist diese Theorie eine Überprüfung wert.«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Aber wenn Dempsy jetzt in dieser Bankräubersache drinsteckt, kann er uns hier in New York gestohlen bleiben.«
    »Sicher«, gab Steve zu. »Das fällt dann nicht in eure Zuständigkeit.«
    »Und außerdem kann Dempsy nicht am selben Tag hier in New York die Inhaberin einer Leihbücherei umbringen und gleichzeitig auch einen Banküberfall im südlichsten Tennessee ausführen.«
    Steve ließ sich von dem Mord in der 87th Street erzählen. Wir berichteten soviel davon, wie wir wussten, und das war nicht eben viel. Als wir gegen zehn in unserem Office angekommen waren, riefen wir sofort die zuständige Mordkommission an und erkundigten uns, ob inzwischen die Ermittlungen zu weiteren Ergebnissen geführt hätten.
    »Wir haben eine Spur, aus der hoffentlich noch etwas wird«, lautete die Antwort. »Das Messer, das als Mordwaffe verwendet wurde. Unsere Experten haben es untersucht und bezeichnen es praktisch als fabrikneu. Es ist anscheinend erst kurz vor der Tat gekauft worden. Jetzt versuchen wir, herauszufinden, wo es gekauft worden ist. Zum Glück ist es ein ziemlich seltenes Modell. Aber die Nachforschungen in dieser Richtung können natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    Steve packte seine Unterlagen aus. Zuerst suchte er die Karteikarten von den zwei Leuten heraus, mit denen Bryan Newell vor seiner Verurteilung schon kleine Banken überfallen hatte. Der erste nannte sich Tim Wesley, der zweite hörte auf den Namen Nat Mailer. Da sie beide viele Jahre in New York gelebt hatten, mussten sie in unserer Kartei registriert sein. Wir

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