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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als er herausfand, daß sie nach Florida wollten. Bis dorthin galten die Tickets! Flugzeugwechsel in New York…
    Florida! Dort war das Anwesen dieses Robert Tendyke! Wenn sie dort erst einmal Unterschlupf fanden, waren sie vor Leonardos Zugriff geschützt. Er würde es schwer haben, sie dort noch zu erreichen. Also mußte er sie vorher erwischen.
    Aber das Flugzeug war bereits fast in New York… vielleicht eine Stunde noch, eher weniger, dann würde es dort landen.
    Leonardo deMontagne löste seinen Schatten in London auf. Erleichtert sank er auf sein Ruhelager zurück, als das Amulett ihm keine Energie mehr abforderte. Der Fürst der Finsternis war erschöpft. Er brauchte so bald wie möglich eine Auffrischung seiner Kräfte. Er mußte ein Blutopfer durchführen lassen, unbedingt.
    Aber um diesen Befehl übermitteln zu lassen, mußte er doch Caermardhin erst einmal verlassen!
    Er konzentrierte sich und versenkte sich in die Substanz der Burg, um mehr daraus zu erfahren. Liebend gern hätte er sich dazu in den Saal des Wissens begeben und die dort gespeicherten Informationen abgerufen. Doch Merlin hatte dort zwei Sperren eingebaut, deren Aufforderungen erfüllt werden mußten – zum einen mußte jeder, der den Saal betrat, die relative Unsterblichkeit besitzen, konnte also nur eines gewaltsamen, nicht aber eines natürlichen Todes sterben; und zweitens mußte er von Merlin selbst dazu autorisiert sein, oder jetzt, nach Merlins Abgang, von seinem Nachfolger Sid Amos. Traf auch nur eine der beiden Voraussetzungen nicht zu, wurde der Unbefugte unweigerlich von den Sicherheitseinrichtungen getötet.
    Die relative Unsterblichkeit besaß der Dämon. Aber Sid Amos würde sich kaum dazu überreden lassen, ihm die Genehmigung zu geben. Und solange Leonardo sich nicht endgültig als Nachfolger des Sid Amos etabliert hatte, würde er selbst keine Chance haben, diese Schutzeinrichtungen auszuschalten. Er mußte seine Informationen also auf anderem Wege erarbeiten.
    Das war etwas, was ihm überhaupt nicht gefiel.
    Und es sah so aus, als würde das auf lange Sicht so bleiben. Denn nur von Sid Amos konnte er offiziell zum neuen Herrn von Caermardhin ernannt werden, woran auch nichts änderte, daß er es eigentlich in der Praxis bereits war. Wie aber sollte er Amos dazu überreden?
    Und wenn er ihn tötete, gab es erst recht keinen offiziellen Nachfolger mehr. Leonardo wußte auch nicht, was dann aus Caermardhin werden würde. Zerfiel die Bastion dann einfach, oder erloschen große Teile ihrer magischen Möglichkeiten? Oder blieb alles beim alten? Solange er das nicht mit Sicherheit wußte, konnte er es nicht wagen, Amos einfach zu töten, wie er es doch so gern getan hätte. Er konnte ihn nur gefangenhalten in jenem magischen Sperrfeld, das Amos keine Bewegungsfreiheit erlaubte und ihn auch seine magischen Kräfte nicht einsetzen ließ. Amos war ein hilfloser Gefangener, wie Boris Saranow auch. Aber Saranow war wesentlich leichter unter Kontrolle zu halten als Sid Amos…
    Es dauerte geraume Zeit, bis Leonardo erkannte, wie er sicherstellen konnte, daß er Caermardhin mühelos wieder betreten konnte, wenn er einmal draußen war.
    Denn so einfach wie bei seiner ersten Eroberung würde es nicht wieder sein. Da hatte er seinen Schatten an Wang Lee Chan gekoppelt und ihn von diesem einschleusen lassen. Das hatte nur funktioniert, weil der Mongole zu jenem kleinen Personenkreis gehörte, dem das Betreten der Burg erlaubt war. Würde Leonardo jetzt Saranow mit nach draußen nehmen, nützte es nichts, dem den Schatten anzuhängen und auf die gleiche Weise wieder einzudringen – denn Saranow war kein Dauergast mit Asylrecht, sondern nur ein Besucher. Er würde nicht wieder ohne weiteres hereinkönnen.
    Damit war Leonardo natürlich nicht geholfen.
    Aber er fand eine Möglichkeit, wie er einen der Nebenausgänge in geöffnetem Zustand blockieren konnte. Damit war die Sperre unterbrochen, und durch diesen Nebenausgang würde er ein- und ausgehen können, wie es ihm beliebte.
    Er führte die Blockierung durch – und atmete erstmal wieder die frische, würzige Waldluft. Mehrmals probierte er jetzt das Betreten und Verlassen der Burg, und es funktionierte immer wieder zufriedenstellend.
    Da endlich konnte er draußen einen Irrwisch zu sich rufen und ihm den Befehl geben, von einer Teufelsanbetersekte das den Fürsten der Finsternis stärkende Blutopfer durchzuführen.
    Seinem Zeitempfinden nach mußte das Flugzeug inzwischen bereits auf
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