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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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damit wußte er genug.
    Jetzt würde er es auch ohne das Amulett und den Rückblick in die jüngere Vergangenheit wiederfinden. Von nun an hatte er andere Möglichkeiten.
    Er brach die Zeitschau ab und legte das Amulett beiseite. Er brauchte es vorerst nicht; es konnte sich jetzt von selbst wieder erholen, ohne daß er es mit Kraft versorgen mußte.
    Er überlegte.
    Das Flugzeug durfte sein Ziel, Miami, nicht erreichen.
    Es mußte dort landen, wo Leonardo deMontagne zuschlagen konnte.
    Er betrachtete eine Karte. Er rechnete nach, wo das Flugzeug sich jetzt etwa befinden mußte. Dann verließ er Caermardhin abermals und gab dem Irrwisch neue Anweisungen. Die eigenartige, flirrende Kreatur prägte sich die Befehle ein und jagte dann davon, um sie weiterzugeben an jene Geister, die dem Fürsten der Finsternis dienstbar waren.
    DeMontagne rieb sich die Hände.
    Nicht mehr lange, und Wang Lee befand sich wieder in seiner Gewalt…
    ***
    Captain Straker zuckte zusammen. Sein Copilot verzog das Gesicht. »Hast du vergessen, eine Nadel aus deinem neuen Hemd zu nehmen, oder was ist?« erkundigte er sich mit mildem Spott.
    Straker schüttelte den Kopf. »Schau dir das an«, sagte er. »Siehst du, was ich sehe?«
    McRae, der Copilot, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Er sah durch die Cockpitverglasung nach draußen. »Was meinst du, Mark?«
    »Das da, verflixt!« Der Flugkapitän zeigte jetzt darauf.
    Da endlich sah es auch McRae.
    »Luftwirbel, wie?« murmelte er. »Aber es hat doch gar keine Sturmwarnung für unseren Kurs gegeben.«
    »Das ist kein Sturm, Kennard«, sagte Captain Straker. »Das ist irgend etwas anderes. He…«
    Kennard McRae merkte es im gleichen Moment. Ein Teil der Instrumente spielte verrückt.
    »Gegenkontrolle!« Straker reagierte blitzschnell. Er schaltete auf den Autopiloten um, um die Hände frei zu haben für die Kontrollen. Bisher hatte er das Flugzeug manuell gesteuert – das machte ihm mehr Spaß, als mit der Automatik zu fliegen, weil er dann etwas zu tun hatte. Normalerweise wurden Piloten fast nur noch für Starts und Landung gebraucht.
    McRae wandte sich zum Funker um, der schräg hinter ihnen saß. »Gib mal zur Bodenstelle durch, daß wir hier Ärger haben. Einige Instrumente scheinen defekt zu sein.«
    Straker checkte bereits durch. Er konnte keinen Defekt feststellen. Dennoch stimmten die Werte nicht. Der Höhenmesser zeigte an, daß sie eigentlich bereits dreihundert Fuß tief unter Wasser sein müßten. Dabei befanden sie sich hoch im Luftraum.
    »Frag an, ob wir noch im Flugkorridor sind. Ich traue den Anzeigen nicht mehr«, beauftragte Straker den Funker jetzt.
    »Können wir nicht, Mark«, gab der zurück. »Meine Funkbude ist tot!«
    »Was?« Straker hielt es nicht mehr in seinem Sitz. Er sprang auf und glitt neben den Funker. »Das gibt’s doch nicht. Wir haben doch die ganze Maschine von Grund auf überholen lassen. Es ist einfach unmöglich, daß die Geräte ausfallen.«
    »Trotzdem tun sie’s. Hier, Saft ist drauf, bloß kriege ich keinen einzigen Sender herein. Nicht mal statisches Rauschen. Nichts. Alles ist tot.«
    »Kannst du denn noch senden?«
    »Wenn ich das wüßte, Mark«, seufzte der Funker. »Ich müßte eine Möglichkeit haben, den Ausgang zu kontrollieren. Kann ich aber nicht. Also kann ich auch nicht sagen, ob Impulse die Antenne verlassen. Herein kommt jedenfalls nichts mehr.«
    Straker nickte.
    »Wir kehren um«, sagte er. »Das geht alles nicht mit rechten Dingen zu.« Er nahm wieder Platz und legte den Autopiloten still.
    »Zurück ist es mittlerweile genausoweit wie vorwärts«, sagte McRae. »Wir sollten versuchen, einen anderen Flughafen in der Nähe zu erreichen. Hoffentlich können wir uns denen verständlich machen. Himmel, das wird ’ne Landung…«
    »Ich möchte nicht in der Haut der Fluglotsen stecken, mit denen wir es zu tun bekommen«, murmelte der Captain. »Mir völlig unverständlich, wieso hier alles ausfällt. Was…«
    Er verstummte und sah wieder aus dem Cockpitfenster nach draußen. Dort verdichtete sich etwas. Eine dunkle Wand entstand, düstere Nebelschwaden, einer Gewitterfront nicht unähnlich. Aber sie bildeten eine Art offener Halbkugel, in die das Flugzeug steuerte. Die Halbkugel aus Dunkelheit machte die Vorwärtsbewegung der Maschine mit, war aber langsamer. Es war eine Frage der Zeit, wann sie sich um das Flugzeug schließen würde.
    »Was ist das, Mark?« keuchte McRae. »Ein… ein UFO? Eine fliegende

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