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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er umfaßte sie mit hochgereckten Armen, riß sie mit sich zu Boden und sorgte dafür, daß ihr Aufprall so weich wie möglich war. Sekundenlang lagen sie beide auf weichem Grund, Arm in Arm, dann richtete der Mongole sich wieder auf und half dem Mädchen auf die Beine.
    »Danke«, flüsterte sie und küßte ihn flüchtig.
    »Jetzt die anderen…«
    Nacheinander kamen der Captain und seine Leute. Angh, der Funker, der wieder aus seiner Ohnmacht erwacht war, war dabei.
    Die Flammenwand breitete sich weiter aus. Immer mehr Menschen sprangen aus dem Flugzeug in die Tiefe, kopflos und in heiloser Furcht. Viele erlitten Verletzungen.
    »Wir müssen ihnen helfen«, keuchte der Captain. »Fassen Sie mit an, schnell!«
    Trotz seiner Behinderung durch sein lädiertes linkes Bein war er einer der ersten, die zufaßten und Verletzte aus der Nähe des Flugzeugs zerrten. Schließlich kam niemand mehr nach.
    »Ist denn noch jemand im Flugzeug?« erkundigte sich der Captain besorgt.
    Aber das konnte ihm niemand sagen. Straker versuchte seine Passagiere zu zählen, aber das war vergebliche Mühe. Einige hatten sich schon in Richtung auf den Wald abgesetzt, verschwanden im Unterholz, wo sie Schutz vor der zu erwartenden Druckwelle bei einer Explosion zu finden hofften.
    Das Flugzeug stand jetzt in hellen Flammen.
    Wang Lee hatte Su Ling in seine Arme geschlossen. Sie hatte den Kopf an seine Schulter gelegt, und er fühlte, daß sie weinte.
    »Ganz ruhig, Kleines«, flüsterte er. »Wir haben es doch überstanden. Er hat uns nicht töten können. Er bekommt uns nie!«
    Aber er konnte selbst nicht glauben, was er sagte. So hart wie diesmal war er noch niemals am Tod vorbeigegangen, aber er fühlte keine Erleichterung. Im Gegenteil. Die Unruhe, die ihn erfüllte, war eher noch stärker geworden…
    ***
    Der Irrwisch beobachtete. Er sah, daß Wang Lee Chan zu den Überlebenden gehörte, und da versetzte er sich mit einem Zauberspruch wieder zurück nach England und erreichte die Lichtung, auf der der Fürst der Finsternis auf ihn wartete.
    »Ich habe mich beeilt, Herr und Gebieter«, zwitscherte der Irrwisch und tanzte wild auf der Lichtung hin und her. »Ich fand das Flugzeug. Es stürzte ab und wurde zerstört, aber der Abtrünnige lebt. Er konnte wie viele andere Passagiere das Flugzeug relativ unversehrt verlassen.«
    Leonardo starrte den Höllengeist an, dem er eine Begnadigung angekündigt hatte für den Fall, daß Wang tot sei.
    Minuntenlang herrschte Schweigen auf der Lichtung vor Caermardhin.
    Dann sprach Leonardo wieder. »Irrwisch, du wirst einen Befehl übermitteln, den ich dir jetzt auftrage. Und danach… kümmere ich mich um diesen Versager.«
    Der Irrwisch lauschte, dann raste er wieder davon, seinem neuen Ziel entgegen. Der Fürst der Finsternis wandte sich wieder dem Höllengeist zu.
    Ein paar Kilometer weiter unten, im Tal, vernahmen empfindliche Gemüter schon bald darauf einen durch Mark und Bein gehenden, minutenlang wahrnehmbaren Schrei des absoluten Grauens. Der Schrei einer dämonischen, sterbenden Kreatur…
    Als es wieder still wurde, versickerte eine stinkende Flüssigkeit dampfend und zischend im Erdreich. Wo sie eindrang, verdorrten die Pflanzen.
    Leonardo deMontagne kehrte in Merlins Burg zurück. Was jetzt zu tun war, überließ er keinem Höllenwesen mehr, sondern einem Menschen, der dem Fürsten der Finsternis verpflichtet war…
    ***
    Einen Weg, der durch Sumpfland führte.
    Hubschrauber mußten angefordert werden. Der zuständige County-Sheriff hielt es für unmöglich, die Rettungswagen durchzubringen. »Das Gelände ist tückisch«, erklärte er nüchtern. »Es gibt keine festen Wege. Die schweren Wagen werden einsinken. Wir könnten höchstens mit Geländewagen hinein, aber die haben keine medizinische Notfallausrüstung. Hubschrauber sind die einzige Möglichkeit.«
    »Sofern es Überlebende gibt«, murmelte einer seiner Leute.
    »Da brennt nur etwas. Eine Explosion scheint nicht stattgefunden zu haben. Also stehen die Chancen relativ gut, daß wir noch ein paar Leute lebend herausholen können. Los, funken Sie schon die Luftverstärkung an, aber ein bißchen plötzlich!«
    ***
    Robert Tendyke bekam den Funkverkehr, mit dem die Hubschrauber angefordert wurden, natürlich mit. So erhielt er auch eine exakte Standortangabe, wo das Verkehrsflugzeug heruntergekommen sein mußte. Der Funk war zwar verschlüsselt, und nicht einmal der Pilot der Cessna konnte etwas damit anfangen, aber Tendyke hatte

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