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0405 - Die Marionetten von Astera

Titel: 0405 - Die Marionetten von Astera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtungen, die Flußufer und die Berge mit ihren seltsam kahlen Gipfeln ab, und das knapp handtellergroße Gerät neben dem durchsichtigen Fenster der Armbanduhr zeigte die Ausschläge des Oszillographen. Noch wanderten sie, seit zwei Stunden, ruhig über die Scheibe, kamen links deutlich an und waren verblaßt, als sie rechts aus dem Bereich des konvex gekrümmten, runden Schirms herausglitten.
    „Nichts! Verdammt!" murmelte der Agent.
    Seine Arbeit war alles andere als einfach. Er mußte darauf achten, daß sich zu seiner Linken die Helligkeit weder verstärkte noch besonders schwächer wurde. Das bedeutete sonst, daß er seine Entfernung zur Stadt veränderte, und die Distanz sollte rund sechzig Kilometer betragen. Norman Yoder schwebte in drei Kilometern Höhe, getragen durch das Antigravfeld und vorwärtsgeschoben durch das winzige Flugaggregat. Unter ihm zog die Geländeformation vorbei. Zum Schutz gegen den Fahrtwind hatte er den durchsichtigen Teil des Helmes über den Kopf gezogen, trotzdem mußte er sich von Zeit zu Zeit das Wasser aus den Augenwinkeln wischen. Hier oben, in dreitausend Metern Höhe, war die Luft klar, sauber und sauerstoffreich.
    Wieder starrte er auf den runden Schirm.
    Eine weitere Stunde verging.
    „Langsam wird's langweilig!" stellte Yoder fest und versuchte, aus der Brusttasche des Anzugs eine Rationspackung mit kombinierten Nahrungsmitteln zu fischen. Es war ein kleines Kunststück, aber es gelang. Yoder riß die durchsichtige Folie mit den Zähnen auf und schob den Würfel zwischen die Lippen.
    Als er nach diesem Versuch sein Interesse wieder voll dem Schirm zuwandte, sah er die veränderten Impulse. Sie blieben nicht länger ruhig, sondern zeigten genau in der Mitte des Schirms starke Schwankungen. „Aha!" knurrte Yoder.
    Er drehte sich im Flug und kontrollierte dadurch die Richtung, aus der die Impulse kamen. Sie lag schräg unter ihm; er verringerte sofort Flughöhe und Geschwindigkeit und steuerte in einer Spirale dem Boden entgegen. Er merkte sich den Streifen hellerer Büsche und näherte sich von Süden, während er von Norden angeflogen war. Dicht über den Wipfeln fliegend, brachte er Kurs und Peilzeichen genau in Übereinstimmung und sah, daß am Ende dieser Lichtung das Ziel liegen mußte.
    Er schaltete die Ortungsgeräte aus.
    Bevor er sich zwischen die Stämme senkte, betrachtete er die Umgebung.
    Überall war nach wie vor der endlose, wegarme Dschungel, hier aber begannen die Berge sich zu erheben. Auf zwei Seiten war die Hauptstadt von einem gerundeten Höhenrücken umgeben, dessen höchste Erhebung nicht mehr als fünfzehnhundert Meter betrug. Der Urwald begann an dieser Stelle etwas dünner zu werden, sich aus der gegenseitigen Verschlingung und Überwurzelung sämtlicher Pflanzen zu lösen. Eine felsige Böschung, eine Menge mannshoher Büsche und eine freie Rasenfläche waren undeutlich im Licht der Sterne zu erkennen.
    Yoder landete etwa hundert Meter von der Stelle entfernt, an der die Energieechos zurückgeworfen worden waren. Zwischen ihm und dem felsigen Ende der Lichtung lagen die Büsche und ein schräger Hang, aber er war ebenfalls auf dem höchsten Punkt dieses Hanges gelandet. Er schaltete Flugaggregat und Schwerkraftregulator aus und drückte einigemal die Knie durch.
    Ob dort hinten der Eingang zur Zentrale ist? fragte er sich und ging entlang der Hangoberkante vor. Er blieb, die gezogene Waffe in der rechten Hand, in den Schatten der Büsche und bemühte sich, trotz des schweren, starren Anzugs möglichst geräuschlos aufzutreten. Langsam kam er näher und sah, daß am Ende der Schneise ein metallisch glänzender Gegenstand lag, ziemlich groß und regungslos. Das mußte die Quelle der Energiestrahlung sein.
    Zehn Meter weiter hatte er die Gewißheit, daß es sich bei dem Metallgegenstand um einen Raumkörper handelte, um ein kleines Raumschiff, genauer ... jetzt sah er es ganz deutlich ... eine Space-Jet.
    Yoder blieb verblüfft stehen.
    Irgendwann mußte, das war mehr oder weniger deutlich zu erkennen, mit dieser Jet eine Bruchlandung durchgeführt worden sein; ein Triebwerk des Ringwulstes schien schwer betroffen zu sein. Yoder sah aufgerissene Bleche und verbogene Einspritzleitungen. Die vier Landebeine waren verbogen und nur zur Hälfte ausgefahren. Die untere der beiden Halbschalen war mit häßlichen Beulen übersät, als sei die Jet flach auf den Boden gefallen.
    Der knackende Laut, mit dem Yoder seine Waffe entsicherte, durchbrach die

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