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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er. »Ich glaube, damit rechnet der MÄCHTIGE nämlich. Der Jäger wird der eigentliche Angreifer sein. Wir bringen ihn nur dorthin und sorgen dafür, daß er unangefochten in die Basis kommt…«
    »Unser Job, per zeitlosem Sprung«, sagte Gryf. Er nickte Teri zu.
    »Von allem anderen sollten wir uns nicht beirren lassen. Wenn die Basis explodiert, stellen auch die dort versammelten Roboter keine Gefahr mehr dar. Wir wissen jetzt, was auf uns wartet und können uns darauf einstellen.«
    »Nun gut«, erwiderte Nicole und stand ebenfalls auf. »Also…?«
    Zamorra nickte Ivetac zu. »Wir brauchen jetzt deine Unterstützung. Besorge uns einen Transportvogel und einen Piloten, der mit ihm umgehen kann. Dann schlagen wir los.«
    »Kein Problem«, erwiderte der Druiden-Priester und verließ das Organhaus per zeitlosem Sprung.
    »Wir fliegen also zusammen«, stellte Tendyke fest.
    Zamorra nickte.
    Rob Tendyke wirkte daraufhin merklich erleichtert.
    ***
    Über Florida senkte sich die Sonne allmählich dem Golf von Mexiko entgegen. Yves Cascal wußte, daß er Tendyke’s Home jetzt verlassen würde. Die Zwillinge hatten ihn zwar gebeten, die Nacht hier zu verbringen, aber er lehnte ab.
    Die Nachtfahrt über Hunderte von Meilen zurück würde ihm nichts ausmachen. Die Nacht war sein Freund. Schatten verschwanden in der Dunkelheit. Und er konnte auch irgendwo am Straßenrand bleiben und im Wagen schlafen, wenn die Müdigkeit kam. Aber hier zu bleiben, gefiel ihm nicht.
    Sicher, er hätte den Luxus, der sich hier bot, gern genossen, und die Mädchen gefielen ihm. Aber da war etwas, das ihn fortzog. Es war fast wie ein Magnet. Sie waren gleiche Pole, die sich abstießen, ohne daß er es ergründen konnte. Etwas war an den Zwillingen, das ihm sagte, es sei nicht ratsam, zu lange in ihrer Nähe zu bleiben.
    Einmal, kurz nach seinem Bericht über die Vorfälle in Louisiana, hatte er leichten Kopfschmerz gespürt. Ganz kurz war es ihm so gewesen, als wühle jemand mit einem Rührlöffel in seinen Gehirnwindungen. Aber dann war diese Empfindung wieder verschwunden, und er spürte Schutz und Geborgenheit - und verband diesen Eindruck irgendwie mit seinem Amulett.
    Aber Genaues konnte er nicht ergründen.
    Er wußte nicht, daß die Mädchen versucht hatten, telepathisch nach seiner Erinnerung zu greifen. Er wußte auch nicht, daß das Amulett im gleichen Moment dafür gesorgt hatte, daß eine Abschirmung entstand. Das war es, was Cascal spürte. Ihm blieb nur der vage Eindruck, daß er sich entfernen müsse, um in Sicherheit zu sein. Seinem Unterbewußtsein, das den telepathischen Lauschversuch gespürt hatte, war diese Fähigkeit der Zwillinge unheimlich. Aber bis ans Wachbewußtsein drang das alles nicht durch.
    »Ich muß gehen«, sagte er.
    Als er sich erhob, sah er Su Ling. Er fühlte tiefes Bedauern mit diesem Mädchen, das seinen Lebensinhalt verloren hatte. Der Mann war gestorben, mit dem Su Ling mehr verband als nur einige Monate Beisammensein. Es war etwas, das über das Rad der Wiedergeburten bis in die tiefste Vergangenheit reichte.
    Yves wünschte, er könnte der San Francisco-Chinesin auf irgend eine Weise helfen. Aber was sollte er tun? Sie mußte von selbst über ihren Schock hinwegkommen, der sie stumm hatte werden lassen. Yves trat hinter ihren Stuhl. Er hoffte, sie würde schnell genug darüber hinwegkommen. Möglicherweise aber würde sie sich in psychiatrische Behandlung begeben müssen…
    Seine Hand berührte kaum merklich ihren Nacken, ihren Hinterkopf. Etwas strömte aus dem Amulett, rann knisternd durch seinen Körper, seine Hand und verließ die Fingerspitzen. Verblüfft zog er die Hand zurück.
    Was war das gewesen? Es glich der Entladung statischer Körperelektrizität, war aber nicht ganz so schnell vonstatten gegangen. Seltsamerweise fühlte er neben seiner Verblüffung auch noch Erleichterung.
    Die Zwillinge schienen nichts bemerkt zu haben.
    Su Ling saß nach wie vor teilnahmslos in ihrem Sessel und sah blicklos in die Ferne.
    Yves verabschiedete sich. Scarth, der Butler, geleitete ihn hinaus zum Wagen. Als der Neger das Haus verließ, hörte er Su Lings Stimme.
    »Danke…«
    Das war alles.
    Er bestieg den Oldsmobile, wendete und verließ das Anwesen. Vor seinem geistigen Auge bewegte sich Su Ling, und er glaubte wieder ihre Stimme zu hören. Sie klang so dumpf, aber immerhin hatte sie ein weiteres Wort neben dem stereotypen »tot« benutzt.
    »Danke…«
    Wofür dankte sie ihm? Daß er sie hierher

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