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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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menschlicher Abkunft zu identifizieren. »Wer sind Sie?« dröhnte er.
    Ted lächelte. »Teodore Eternale, gospodin Saranow«, sagte er. »Sie sind ein wenig ungestüm, mein Herr. Ich gehöre zu den Freunden Professor Zamorras.«
    »Ach, der sind Sie. Ja… tut mir leid, daß ich versucht habe, Sie plattzuwalzen. Aber ich hielt Sie für den Mistkerl, der mich hypnotisch mißbraucht hat. Sid Amos gefangenzusetzen und mich dann hier in meiner Wohnung einsperrte. Tschort wos mis! «
    Ted grinste. »Nun, dann sind wir uns ja einig. Die Tür ist jetzt offen. Was können Sie mir an Details erzählen? Wie hat der Überfall stattgefunden?«
    Der russische Parapsychologe, der eigentlich längst wieder in seiner Heimat hatte sein wollen, musterte Ted nachdenklich. »Wie kommen Sie überhaupt hier herein?« fragte er. »Ich dachte, dieser verdammte Dämon hätte die Kontrolle übernommen. Ist Amos wieder frei?«
    »Nein. Ich habe mich eingeschlichen. Amos suche ich noch. Lebt er?«
    Boris Iljitsch Saranow nickte. »Ich weiß aber nicht, wo der Dämon ihn gefangenhält. Seien Sie vorsichtig, Eternale. Achten Sie auf Schatten. Er kann seine Schatten von sich trennen und selbständig handeln lassen. So hat er es wohl auch geschafft, einzudringen und uns einen nach dem anderen auszutricksen. Was ist mit dem Mongolen und seiner Gefährtin?«
    »Geflohen. Sie benachrichtigen mich. Jetzt bin ich hier«, sagte Ted. »Helfen Sie mir ein wenig, die Burg zurückzuerobern? Sie kennen sich hier mit Sicherheit besser aus als ich. Wir müssen Leonardo deMontagne eine Falle stellen.«
    »Glauben Sie, das wäre zu schaffen?«
    »Sonst wäre ich nicht hier.« Ted warf seinen Dhyarra-Kristall in die Luft und fing ihn wieder auf. Der Dhyarra funkelte auf.
    »Gut, dann lassen Sie uns anfangen, signore«, knurrte Saranow.
    In diesem Moment erschienen die Knochenmänner.
    ***
    Auf dem Silbermond waren die Druiden schon von jeher jeglicher Unbequemlichkeit aus dem Weg gegangen. Das betraf vor allem das Zurücklegen größerer Strecken auf diesem annähernd erdgroßen Mond, der eine eigenständige Welt darstellte. Sicher, sie konnten sich per zeitlosem Sprung durch reine Gedankenkraft von einem Platz zum anderen bewegen und dabei enorme Strecken innerhalb einer einzigen Sekunde zurücklegen. Aber es kostete innere Kraft, und wer zu weit oder zu oft sprang, erschöpfte sich rasch und benötigte dann eine Ruheperiode.
    Also suchten sie nach anderen Möglichkeiten.
    Das Fliegen bot sich an.
    Statt komplizierte Apparate zu ersinnen, die teuer herzustellen waren, enorme Brennstoffmengen verschlangen, lärmten und dabei noch Abgase erzeugten, hatten sie eine besondere Gattung von riesigen Vögeln herangezüchtet. Diese Transportvögel besaßen große Hauttaschen, in denen Druiden und Lasten untergebracht werden konnten, es gab eine Nervenleiste, mit deren Hilfe ein Pilot über Berührungen den Vogel dorthin lenken konnte, wohin er ihn haben wollte, ähnlich wie ein Reiter sein Pferd mittels Schenkeldruck dirigiert, und es gab sogar eine Art der Außenweltbeobachtung - was der Vogel sah, wurde auf einer »inneren Netzhaut« vor dem »Kommandostand« ein weiteres Mal abgebildet. Es handelt sich also um organische Flugzeuge, die sich ihren »Brennstoff«, das Futter, selbst suchten, auf telepathischen Ruf hin verfügbar waren und anstelle von gefährlichen Abgasen lediglich nützlichen Dünger erzeugten.
    Einen solchen Transportvogel hatte der Druidenpriester Ivetac herangepfiffen. Der große Vogel stelzte gelassen am Rand der Organstadt hin und her, rupfte kleine Sträucher aus und verzehrte sie gelangweilt. Ivetac brachte, als er den Menschen den Vogel vorführte, auch gleich den Piloten mit; einen in einen weißen Overall des Ordnungsdienstes gekleideten Mann namens Kiryac, der aussah wie ein Fünfzigjähriger. Doch das konnte täuschen. Aussehen und Alter der Druiden stimmten selten überein. Sie besaßen eine unglaubliche Lebensspanne; es mochte sein, daß dieser scheinbar Fünfzigjährige hundert oder tausend oder noch mehr Jahre erlebt hatte. Gryf, der wie ein Zwanzigjähriger wirkte, hatte immerhin schon mehr als achttausend Jahre gelebt und größtenteils auf der Erde zugebracht, und Ivetac selbst, ähnlich aussehend wie der Pilot Kiryac, hatte offen zugegeben, nicht einmal ein Zehntel so alt zu sein wie Gryf. Altersbestimmungen waren daher schwierig. Zamorra nahm sich vor, bei passender Gelegenheit Gryf einmal zu fragen, woran es lag, daß ein Druide

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