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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchscheinende, aber getönte Schicht entstehen, die einen Großteil des Tageslichts abdämpfte. Nicole schmiegte sich enger an Zamorra und küßte wieder. Sie genoß seine streichelnden Hände auf ihrer Haut. Das gemeinsame Erwachen, die liebevollen Umarmungen erfüllten sie mit innerem Wohlbehagen. Sie lächelte Zamorra an.
    »Sag dem Tag, er soll sich wieder verkriechen«, flüsterte sie. »Ich habe noch gar keine Lust, aufzustehen.«
    »Es wird sich nicht vermeiden lassen«, raunte Zamorra leise zurück, als könne er mit lauterem Sprechen jemanden wecken. »Wenn wir nicht bald aufstehen, werden die anderen uns rausschmeißen.«
    »Immer diese Sachzwänge«, murmelte Nicole. »Ich hasse Zwänge. Weißt du, was ärgerlich sein wird, wenn wir wieder in unserer Welt und unserer Zeit sind?«
    »Was sollte daran ärgerlich sein? Mich hält hier eigentlich nichts mehr außer dem Rest unserer Aufgabe, und da wird der Jäger die Hauptarbeit übernehmen.«
    »Trotzdem ist es ärgerlich, wieder Kleidung tragen zu müssen. Ich habe mich inzwischen so sehr daran gewöhnt, mich nackt zu bewegen, daß ich mich schon bei dem Gedanken an Kleidung eingesperrt fühle.«
    Zamorra schmunzelte. »Du läßt doch auch sonst keine Gelegenheit aus…«
    »Das ist etwas anderes«, gab sie zurück und richtete sich halb auf. »In unserer Zivilisation, wie wir es nennen, gelten andere Maßstäbe als hier. Hier kann jeder herumlaufen, wie es ihm gefällt, in dicken Wintermänteln oder splitternackt. Bei uns nicht. Ich werde eine Menge zu tun haben, mich wieder umzugewöhnen.«
    »Nun gut, aber innerhalb der Mauern von Château Montagne und unter Freunden zwingt dich ja niemand dazu. Ist dir eigentlich schon einmal klar geworden, daß du mit deiner Freizügigkeit die Männerwelt ganz entschieden provozierst?«
    Sie lachte leise.
    »Natürlich. Und es macht eine Menge Spaß, zu provozieren. Ich genieße eure bewundernden und verlangenden Blicke.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Das dürfte eine Menge Leute frustrieren.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Hauptsache, ich habe meinen Spaß dabei. Darauf habe ich ein Recht. Als Ausgleich für den Horror und Terror, den ich täglich an deiner Seite erleben muß…«
    »He, he!« protestierte er. »Ich bin doch kein Monster…«
    »Du nicht«, gestand sie immer noch lächelnd, »aber all die Biester und Dämonen, mit denen wir es ständig zu tun haben!«
    Sie küßte ihn noch einmal und schwang sich dann aus dem Bett, entwand sich mit einer katzenhaften Drehung seinen zufassenden Händen. »Pech gehabt, mein Lieber. Jetzt bin ich zu wach. Außerdem hast du recht. Jeden Moment können die anderen auftauchen. Dann sollten wir startklar sein. Was haben wir überhaupt konkret vor?«
    »Nun, das, was wir gestern besprochen haben. Wir räuchern die Meegh-Basis aus.«
    »Ach, daran erinnerst du dich noch?« lachte sie spöttisch.
    »Wenn du meinst, daß die paar Tropfen Whiskey einen gestandenen Helden wie mich umwerfen, hast du dich geschnitten«, erwiderte er. Mit einem Satz war er auf den Beinen und zog sie in seine Arme, spürte die Wärme ihres Körpers an seiner Haut.
    »Immerhin habt ihr ganz schön zugelangt, Tendyke und du«, sagt sie. »Eigentlich müßtest du einen Blackout haben, wenigstens aber einen Kater, den man bis zur nächsten Wunderwelt brummen hört.«
    Er lachte wieder. »Die paar Tropfen… wie viele Liter waren das eigentlich pro Kopf?«
    »Das Organhaus hatte immerhin Schwierigkeiten. Nachschub zu liefern. Ihr habt gesoffen wie eine Horde Räuber. Ich bin ja mal gespannt, wie es unserem Freund aus Florida geht. Hoffentlich hat wenigstens der Schädelbrummen.«
    »He, du bist ja ganz schön gehässig«, staunte Zamorra.
    »Ich? Nie im Leben. Aber immer wenn ich einen Schluck trinken wollte, habt ihr bereits alles leer gemacht, und ich konnte wieder Nachschub zapfen. Das verdient strengste Bestrafung.«
    »Erbarmen«, ächzte Zamorra. »Darf ich ein Gnadengesuch einreichen?«
    »Abgelehnt. Zur Strafe werde ich dir den Anblick meiner unverhüllten Reize für heute entziehen«, verkündete sie. Sie fand irgendwo ihren schwarzen Lederoverall und begann ihn überzustreifen.
    »He, ich dachte, du wolltst den Rest der Tage hier auf dem Silberrriond noch in unbekleideter Freiheit genießen?« wunderte er sich.
    Sie zuckt mit den Schultern, ließ den Reißverschluß aber immerhin ab Nabel aufwärts geöffnet. »Wir werden so oder so nicht mehr lange hier sein«, sagte sie. »Da kommt es auf die

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