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0406 - Finale in der Knochengrube

0406 - Finale in der Knochengrube

Titel: 0406 - Finale in der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts verstand. Sie hoffte nur, dass Karpow bei seiner Entscheidung bleiben würde.
    Schließlich stand er auf und strich seiner Frau über die Wange. Er ging weg, kam mit seiner Jacke zurück, und Lady Sarah sah, wie die Russin anfing zu weinen.
    Sie wollte die Bedauernswerte trösten, aber die rannte schnell ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Es tut mir Leid«, sagte die Horror-Oma. »Wirklich. Wenn Sie wollen, gehe ich allein.«
    »Njet!« Es war hart gesprochen. »Ich habe es gesagt, ich werde es auch tun. Lara war wie unser Kind. Ich muss herausfinden, wo sie geblieben ist.« Der Russe mit dem hellhäutigen Gesicht machte einen entschlossenen Eindruck. »Ich will aber noch etwas mitnehmen«, sagte er. »Warten Sie, ich hole mein Gewehr.«
    Lady Sarah runzelte die Stirn. Sie glaubte nicht daran, dass diese Waffe etwas nutzte, aber wenn sich der Mann mit ihr besser fühlte, wollte sie nicht widersprechen.
    ***
    Lara, das dunkelhaarige Mädchen, hielt den Menschenknochen in der Hand, der aus dem dichten Nebel geflogen war und sie fast am Kopf getroffen hätte.
    Sie starrte ihn an, ohne richtig zu begreifen, was der Fund bedeutete.
    Ein Menschenknochen , dachte sie plötzlich. Wo kam er her? Wer hatte ihn geworfen?
    Plötzlich kehrte die Erinnerung zurück. Sie merkte, wo sie sich befand.
    Es war also kein Traum gewesen.
    Da erst begann sie zu zittern. Die Angst war da und schlug über ihr zusammen. Sie schaffte es nicht mehr, die Hand zur Faust zu schließen, und so rutschte der Knochen wieder hervor und prallte zu Boden. Lara aber traute sich nicht, den Platz zu wechseln. Sie wäre liebend gern wieder zurück in die Hütte gelaufen, um sich irgendwo zu verkriechen, nur brachte sie das einfach nicht fertig. So stand sie auf dem Fleck und hielt die Augen weit geöffnet, weil sie daran glaubte, auf diese Art und Weise mehr erkennen zu können.
    Das grüne Licht war geblieben. Eine verschwommene Insel inmitten des rollenden Schwadenwaldes, und auch das hohle Klappern vernahm sie.
    Irgendwo vor ihr tanzten die Knochen.
    Auf einmal wurde ihr bewusst, dass sie dicht vor der Lösung des Rätsels stand, nach der sie so lange gesucht hatte. Es war nur mehr ein kleiner Schritt zum Ziel, dann konnte sie endlich etwas von dem begreifen, was ihre Mutter ihr mit auf den Weg gegeben hatte.
    Plötzlich wurde sie nervös. Sie blickte sich um, als wollte sie nach einem Fluchtweg Ausschau halten. Sie zuckte zusammen, weil der Nebel vor ihr in Bewegung geriet.
    Ein Windstoß war es nicht gewesen. Denn der Wind verursachte nicht dieses rhythmisch klingende Rauschen, das musste schon einen anderen Grund haben.
    Lara, von ihrer eigenen Angst in die Zange genommen, blieb trotzdem stehen und richtete ihren Blick nach vorn.
    Da entdeckte sie die beiden Schatten!
    Sie lauerten innerhalb der Nebelwolken, standen nicht still, sondern bewegten sich durch zuckende Schläge, und Lara erkannte, dass es sich dabei um Flügel handelte.
    Also mussten vor ihr Vögel schweben.
    Und zwar riesige Vögel. Geier vielleicht.
    Es waren Baals unheilbringende Leichenvögel, die sich plötzlich aus der Nebelwand lösten und als fliegende Ungeheuer Kurs auf das Mädchen nahmen.
    Lara konnte sie jetzt besser erkennen, sie wich diesem Anblick auch nicht aus, und sie sah die schrecklichen, rötlich schimmernden Köpfe mit den langen Schnäbeln, die ihr vorkamen wie zwei aufeinander gelegte Lanzenhälften.
    Aus den Mäulern der Vögel drangen Laute, die sie an eine Mischung aus Krächzen und Schreien erinnerten. Jedenfalls hörten sich die Laute sehr böse an.
    Lara schüttelte es durch. Mit einem einzigen Sprung katapultierte sich das Mädchen durch den Eingang der Hütte.
    Dort konnte sie ihren Schwung nicht mehr rechtzeitig genug abbremsen.
    Sie fiel zu Boden und blieb zunächst einmal liegen.
    Sie lauschte, denn sie hatte vom Dach der Hütte ein Geräusch vernommen. Dort landete der Vogel.
    Voller Schrecken erkannte das Mädchen, wie sich die Decke über ihr bewegte. Das Gewicht des Leichenvogels drückte sie nach innen. Moosund kleine Lehmklumpen fielen bereits herab und landeten auf Laras Körper. Sie schleuderte sie weg und sprang auf.
    Das Reißen und Knirschen ließ sie heftig zusammenzucken. Als sie ihren Blick abermals auf das Dach richtete, wurden ihre Augen noch größer.
    Da riss der Schnabel eine Lücke in das Dach der Hütte, der rötliche Kopf bewegte sich zuckend, verschaffte sich auf diese Art und Weise mehr Platz, sodass Lara in die

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