0406 - Nachricht aus der Zukunft
Luftsperre von Terrania passierte, näherte sich hinter ihm die Sonne bereits wieder dem Horizont.
Er landete auf dem Dach des massiven Gebäudes.
Es war fünf Minuten vor offiziellem Dienstschluß.
*
„In zwei Stunden trifft er ein", sagte Deighton und sah auf die Uhr. „Wie wäre es mit einer Erfrischung?" Er wandte sich an Rhodan. „Es ist nicht nötig, Sir, daß Sie hier warten. Wir haben alles besprochen, der Rest dürfte Routine sein. Ich möchte Sie, Bull und Tifflor nicht unnötig aufhalten. Ich gehe mit Albrich und den beiden Telepathen den Einsatz durch und erstatte Ihnen morgen Bericht."
Rhodan nickte.
„Ein vernünftiger Vorschlag, Deighton. Es gibt noch einige unerledigte Dinge, die auf mich warten.
Tifflor und Bully wird es ebenso gehen. Wir sehen uns also morgen. Kommt ihr mit?"
Bully und Tifflor erhoben sich.
„Bis morgen also", sagte Bully und legte Gucky die Hand auf die Schulter. „Sei vorsichtig mit diesem Ken Albrich", riet er sanft.
„Wieso?" Gucky sah richtig verblüfft aus. „Wie meinst du das?"
„Er ist Geheimagent, ein richtiger Geheimagent.
Solche Leute kennen keinen Spaß, Kleiner. Der nimmt dich auseinander, wenn du ihn ärgerst oder meinst, du wärest klüger als er. Soweit ich das verstanden habe, ist er auch der Leiter des Unternehmens. Ich will dir ja keine Lehren erteilen ..."
„Brauchst du auch nicht. Ich kenne mich mit Agenten aus. Habe genug darüber gelesen. Bin ja selbst einer."
„Ja, schon gut. Bis morgen also."
Deighton wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, dann sah er Gucky an.
„Bull hat recht, Gucky. Auch Geheimagenten haben so etwas wie eine Berufsehre, und sie lassen sich nicht gern von Laien dazwischenreden. Hinzu kommt, daß Albrich so etwas wie ein Staragent ist.
Aber in einem Punkt irrt dein Freund: Ken Albrich versteht einen Spaß, und er weiß genau, wer einen Spaß mit ihm machen kann und wer nicht. Du mußt aber auch damit rechnen, daß er dich hochnimmt.
Auf der anderen Seite kann man sehr sachlich mit ihm diskutieren. Na, ihr werdet schon miteinander zurechtkommen."
„Müssen wir wohl."
Ein Robotdiener brachte Erfrischungen. Fellmer und Gucky blieben am Tisch zurück, während Deighton einige Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitern führte. Abschließend beauftragte er einen Gewährsmann in Sydney damit, Hotelzimmer für drei Personen zu besorgen.
Er kehrte zum Tisch zurück und setzte sich.
„Jetzt müßte er eigentlich jeden Augenblick auftauchen." Er sah auf die Uhr. „Seine Zeit ... fünf Minuten vor Dienstschluß."
Sekunden später kam Ken Albrich in den Raum.
Ohne besondere Formalitäten reichte er seinem höchsten Vorgesetzten Deighton die Hand und versicherte, es sei ihm ein Vergnügen, die Nacht zum Tage zu machen. Dann deutete er auf Fellmer und Gucky.
„Das also sind meine beiden Mitarbeiter in diesem Fall?" Er ging zu ihnen und begrüßte auch sie. Ehe Gucky etwas sagen konnte, fuhr er fort: „Wenn Gucky dabei ist, muß es sich in der Tat um eine Sache von äußerster Dringlichkeit handeln. Worum geht es denn?" Er setzte sich.
Gucky nickte Deighton zu und sagte: „Sie haben recht, Galby: Albrich ist ein scharfsinniger, kluger und fähiger Mann. Ich mag ihn."
Eine Sirene verkündete Dienstschluß.
Sie begannen mit der Arbeit und weihten Ken Albrich ein.
3.
Als Dr. Harry Fenchel, leitender Angestellter der Fosser-Chemie, eine neue Wohnung suchte, dankte er seinem Schicksal, ein Unterwasser-Haus bekommen zu können. Viele seiner Kollegen bewohnten derartige Häuser, die es überall an der Küste gab.
Auch Dr. Jordan Peynchester, der Radiobiologe, mit dem er gesellschaftlich verkehrte und mit dessen Familie er befreundet war. Er wohnte nur einige Häuser weiter, und jetzt sahen sie sich nach Feierabend öfter als vorher.
An diesem Abend, es war der achte April, gab Peynchester eine kleine Party, zu der er Kollegen und Freunde mit ihren Familien eingeladen hatte. Fenchel hatte sich den ganzen Tag auf den heutigen Abend gefreut, denn zum erstenmal planten sie ein Unterwasserschwimmen bei künstlicher Beleuchtung.
Nicht weit von der Küste entfernt gab es die Korallenriffe. Sie waren Ziel und zugleich Umkehrmarke. Harry Fenchel war Mediziner und befaßte sich in der Hauptsache mit der Entwicklung und Herstellung radiobiologischer Medikamente. Um verschiedene Ecken herum war er mit Direktor Fosser verwandt, der heute abend ebenfalls zu Peynchesters Gästen zählen würde.
Es war
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