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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlassen und konnte es nicht. Überall sind Sperren vor Türen und Fenstern. Ich bin nicht in der Lage, es zu verlassen. Wer hat eigentlich mein Namensschild an die Tür geschraubt? Ich konnte es sehen. So etwas bekommt man nicht innerhalb von zehn Minuten angefertigt und montiert. Da muß jemand unangenehm sicher gewesen sein, daß ich dieses Haus kaufen würde… das ist eine Falle, Teri. Oder warst du der Witzbold?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ein Zwang«, murmelte sie. »Deshalb also bist du seit gestern so verändert. Gestern abend bei der Besichtigung muß dir jemand was in den Tee getan haben. Da hat es dich erwischt. Hypnose vielleicht. Wie auch immer… du stehst unter dem Bann dessen, der dich in diese Falle haben wollte. Ich verstehe nur nicht, wieso. Wenn man dich umbringen wollte, geht das doch auch anders. Und eine reine Gefangennahme kann doch nie klappen. Dein Kristall…«
    »Liegt dämlicherweise im Auto. Unerreichbar für mich.«
    Sie nickte. »Gut. Aber das ist ja jetzt kein Problem mehr. Ich kann jederzeit ein und aus gehen, wie es mir gefällt. Das muß der Unbekannte doch auch berücksichtigt haben. So dumm kann nicht einmal ein Ghoul sein.«
    Ted Ewigk schloß die Augen.
    »Etwas in den Tee getan«, murmelte er. »Das Wasser gestern abend. Fabrizzi bot Nicole und mir Wasser an.«
    »Ja und?«
    »Nicole warnte mich davor. Ich sollte besser nicht davon trinken, meinte sie.«
    »Und? Hast du es getan?«
    »Ich habe dran genippt. Einen kleinen Schluck. Ob der mich irgendwie vergiftet hat? Aber eine solche magische Aufladung kann ich mir nicht vorstellen…«
    »Es schmeckt jedenfalls ganz normal und erfrischend«, sagte Teri. »Ich habe auch davon getrunken, wenn’s dieselbe Flasche ist.« Sie deutete auf die Hausbar. »Eine ganz normale Abfüllung, dem Etikett nach. Daran kann es nicht liegen.«
    Er seufzte.
    »Weißt du was?« schlug er vor. »Spring mit mir nach draußen. Dann hole ich den Dhyarra-Kristall aus dem Wagen, und dann werden wir diese Festung von außen knacken und ihr Geheimnis ergründen.« Er gähnte. »Himmel, bin ich müde und schlapp… dabei habe ich zwar unruhig geschlafen, aber heute morgen war ich doch richtig fit.«
    Sie erhob sich und streckte ihm die Hand entgegen, um ihn aus dem Sessel zu ziehen. Dann konzentrierte sie sich auf den zeitlosen Sprung zu seinem Wagen und löste ihn mit der erforderlichen Vorwärtsbewegung und dem Gedankenbefehl aus.
    Bloß funktionierte es nicht…
    ***
    Nicole war einen Augeblick lang wie gelähmt.
    Zehn Meter pro Sekunde Fallgeschwindigkeit… wie hoch war sie in der Luft? Auf jeden Fall ging es rasend schnell.
    In diesem Moment überlegte sie nicht. Sie handelte instinktiv. Ihr Überlebensinstinkt brachte sie zum Handeln.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, den Sturz relativ unbeschadet zu überstehen. Diese Möglichkeit mußte sie nutzen. Wenn es nicht funktionierte, war sie tot. Ihr blieben seit dem Moment, in dem Puzoni sie aus dem Fenster stieß, nur drei, höchstens vier Sekunden bis zum tödlichen Aufprall.
    Sie rief Zamorras Amulett!
    Und sie hoffte, daß es über die unglaublich weite Distanz diesen Ruf wahrnahm und reagierte. Wenn nicht — war Nicole tot…
    ***
    »He, was ist denn das?« stieß die Druidin hervor.
    »Es hat nicht funktioniert?« fragte Ted ahnungsvoll.
    »Wir probieren es noch einmal«, schlug Teri vor. Aber auch beim zweiten Versuch war sie nicht in der Lage, das Haus zu verlassen. Es war, als sei die Para-Fähigkeit der Teleporterin völlig in ihr erloschen.
    Sie ließ Ted los und versetzte sich innerhalb des Zimmers von einer Seite zur anderen. Also doch nichts erloschen…
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie. »Hier drinnen kann ich springen, nur nach draußen funktioniert’s nicht… da scheint tatsächlich eine Sperre zu existieren.«
    »Vielleicht liegt es an mir«, sagte Ted. »Versuch es einmal, allein nach draußen zu kommen. Wenn ein Sperrschirm dafür verantwortlich wäre, könntest du auch hier drinnen nicht springen.«
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher«, gab sie zurück und versuchte es diesmal allein. Aber auch jetzt gelang es ihr nicht.
    »Dann gehe ich eben so hinaus und hole den Dhyarra-Kristall«, sagte sie verdrossen.
    Aber sie kam nur bis zur Tür. Dort zeigte sich dasselbe wie bei Ted Ewigk. Eine unsichtbare Kraft verhinderte, daß die Druidin hindurch gelangte.
    »Na, so was«, sagte sie verblüfft. Sie versuchte, die unsichtbare Wand mit ihren

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