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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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falschen Fährte. Darf ich erfahren, was Sie hierher geführt hat?«
    »Ich möchte Mr. Stanhope einen Besuch abstatten. Ich habe vor, ihm meine Dienste anzubieten.« Er richtete seinen zu groß geratenen Krawattenknoten. Sein Mund verzog sich zu einer schiefen, spöttisch anmutenden Linie. »Wer weiß, vielleicht kann er sie schon bald gebrauchen!«
    ***
    James öffnete die Tür.
    Erstaunt musterte er erst mich und dann den dunklen kleinen Morris.
    »Wer hat den Wagen hier abgestellt?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung!«, sagte James.
    »Seit wann steht er hier?«
    »Ich sehe ihn zum ersten Mal. Vielleicht ein Lieferant. Ist es so wichtig? Ich kann in der Küche nachfragen.«
    »Wo ist Mr. Stanhope?«, fragte ich.
    »Er hat sich ein wenig hingelegt. Sie wollen ihn doch hoffentlich nicht wecken? Ich bin froh, dass er endlich die so dringend benötigte Ruhe gefunden hat.«
    »Ich komme morgen wieder«, seufzte Shendrick. »Meinethalben braucht er nicht aufzustehen.«
    »Sie bleiben hier, Flenner«, sagte ich.
    Shendrick hob beleidigt die Augenbrauen. »Wollen Sie mich etwa mit dieser schrecklichen Geschichte in Zusammenhang bringen? Vielen Dank! Mir liegen noch die Verhöre und die Verdächtigungen von gestern im Magen.«
    »Sie bleiben hier«, wiederholte ich und betrat die Halle. Ich ging zum Telefon und wählte Humbers Nummer. »Hallo, Lieutenant«, sagte ich. »Kommen Sie bitte mit Ihrer ersten Garnitur her. Ich rufe aus Stanhopes Haus an. Vor der Tür steht ein kleiner Morris, ein Lieferwagen. Der Unbekannte liegt darin, mit zwanzig Gramm Blei im Herzen.«
    »Ich komme«, sagte Humber langsam und legte auf. Ich ließ den Hörer auf die Gabel sinken und wandte mich an den Butler. Er stand mit hängenden Armen neben der Tür, seltsam schlaff und müde. Shendrick sah nicht viel besser aus. »Ich fürchte, Sie werden Mr. Stanhope wecken müssen, James«, sagte ich.
    Der Butler nickte matt. »Habe ich richtig gehört, Sir? Ein Toter liegt in dem Wagen? Ich kann es nicht fassen, ich kann es einfach nicht fassen.«
    Draußen heulte ein Wagenmotor auf.
    Mit großen Sprüngen jagte ich durch die Halle. James wollte mir die Tür öffnen. Er benahm sich dabei so ungeschickt, dass er mir nur im Weg war. Ich stieß ihn beiseite. Als ich endlich im Freien stand, sah ich den Morris gerade noch die Einfahrt zum Gartenportal hinabjagen.
    Ich sah ihn von hinten. Es war unmöglich, zu erkennen, wer am Steuer saß.
    Mit heulenden Reifen bog der Wagen in die belebte Straße ein - den Riverside Drive. Zwei, drei Wagen mussten scharf bremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Sekunden später war der Morris meinen Blicken entschwunden.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und raste erneut durch die Halle, zum Telefon. Diesmal wählte ich die Nummer des nächsten Polizeireviers. Ich gab Befehle für die Streifenwagen durch.
    ***
    Unter der Markise war es drückend heiß; die Hitze des frühen Nachmittags staute sich darunter wie in einer finnischen Sauna. Shendrick stellte sich an die Terrassenbrüstung. Sehnsüchtig blickte er in den etwas tiefer liegenden Swimmingpool.
    James kam zurück.
    »Mr. Stanhope steht in wenigen Minuten zu Ihrer Verfügung, Sir«, sagte er. »Er zieht sich bereits an.«
    Ich nickte und schaute mich auf der Terrasse um. Der Blutfleck war verschwunden. James bemerkte meinen Blick und sagte: »Der Beamte war hier und hat das Zeug abgekratzt.«
    »Haben Sie inzwischen eine Erklärung dafür gefunden?«
    »Nein, Sir.«
    »Aber ich.«
    »In der Tat, Sir?«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, James -rollen Sie die Markise auf. Hier ist’s ja nicht auszuhalten!«
    James nickte. »Ja, Sir.« Er leierte die Markise hoch.
    Shendrick wandte sich um. »Warum werde ich immer in solche Affären verstrickt?«, fragte er halb erbittert, halb weinerlich. »Sie müssen zugeben, dass ich ein schrecklicher Pechvogel bin.«
    Ich setzte mich an den Tisch. »Wie erklären Sie sich das Verschwinden des Morris?«
    Er nahm mir gegenüber am Tisch Platz. »Ich bin unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Seit Flints Tod und dem auf mich verübten Mordanschlag bin ich nur noch ein Nervenbündel. Vielleicht bin ich der Nächste, den es erwischt.«
    »Das bezweifle ich. Ich habe nämlich vor, Mordanklage gegen Sie zu erheben.«
    »Wen soll ich denn umgebracht haben?«
    »Flint.«
    »Flint?«, echote Shendrick kaum hörbar. »Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Gewiss.«
    »Warum hätte ich ihn umbringen sollen?«
    »Aus dem gleichen

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