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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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kletterte in meinen Jaguar und fuhr davon.
    ***
    Laura schreckte aus dem Schlaf in die Höhe. Die Tür öffnete sich. Einer von Lauras Bewachern kam herein, ein junger Mann in Bluejeans, einem roten, am Hals offen stehenden Sporthemd, und einer schwarzen Lederjacke. Seine Füße steckten in ausgetretenen Mokassins. Laura wusste, dass er Derek hieß. Er war etwa sechsundzwanzig Jahre alt, der Jüngste der Bande.
    Derek drückte die Tür hinter sich ins Schloss.
    »Hallo«, sagte er.
    Laura, die etwa eine halbe Stunde auf der Couch geschlafen haben mochte, schwang die Füße auf den Boden. »Was gibt’s?«, fragte sie und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war zehn Minuten nach sieben Uhr.
    Derek schluckte. »Ich muss mit Ihnen sprechen«, sagte er und zog gleich darauf die Unterlippe zwischen die Zähne. Das gab ihm ein leicht törichtes Aussehen.
    In der Wohnung war es still. Waren die beiden anderen Männer und das Mädchen gegangen?
    »Der Boss ist mit den anderen unterwegs«, sagte Derek. Er stieß sich von der Wand ab und kam langsam auf Laura zu.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte Laura.
    »Ihnen helfen!«
    »Wo sind die anderen?«
    »Unterwegs. Die suchen eine neue Bleibe.«
    »Wie oft wollen wir denn noch umziehen?«
    »Das ist Sache des Chefs«, meinte Derek. »Er will jede Spur verwischen.«
    »Wen fürchtet er eigentlich? Das FBI oder Jack Cutter?«
    »Vor allem Cutter.«
    »Sie wollen mir helfen?«
    »Ja!«
    »Zu welchem Preis?«, fragte Laura, ein wenig spöttisch. Sie fühlte die Macht, die sie über den jungen Burschen hatte, und genoss dieses Empfinden.
    »Ich verlange nichts. Nur…«
    »Nur?«
    »Sie müssen mir vertrauen. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren. Ich weiß nicht, wie lange der Boss wegbleiben wird.«
    »Wie heißt Ihr Boss?«
    »Jim«, sagte Derek widerwillig. »Jim Bradford. Es ist der mit der Sonnenbrille.«
    »Und Dickinson? Wo ist der abgeblieben?«
    »Den hat’s erwischt.«
    »Wirklich? Es tut mir nicht leid um ihn. Er hat nichts anderes als den Tod verdient.«
    »Lassen Sie uns jetzt nicht von Dickinson sprechen. Es geht um Sie und mich.«
    »Sie wollen mir zur Flucht verhelfen? Warum wollen Sie mich retten?«
    »Weil ich Sie liebe!«
    Laura erhob sich. »Also gut«, sagte sie. »Gehen wir!«
    Sie verließen das Zimmer.
    Im Flur war es dunkel. Derek huschte voran, bis zur Wohnungstür. Er lauschte. »Alles Okay«, sagte er leise. Er öffnete die Tür. Laura folgte ihm. Sie war bemüht, ein paar Schritte Abstand zu Derek zu halten. Seiner Lederjacke entströmte ein unangenehm scharfer Geruch.
    Die Wohnung lag im ersten Stockwerk. Sie gehörte zu einem Zweifamilienhaus. Das Erdgeschoss war unbewohnt. Als Derek die Haustür öffnen wollte, fand er sie verschlossen vor. »Ich muss sie auf brechen«, sagte er.
    Er warf sich mit voller Wucht gegen die Tür. Das Holz ächzte und knackte, aber es gab nicht nach. Derek nahm einen größeren Anlauf. Endlich zersplitterte die Türfüllung. Derek trat mit den Füßen so lange zu, bis eine Öffnung entstand, die groß genug war, um hindurchzuklettern.
    »Ich gehe voran«, sagte er.
    Er bückte sich und kletterte durch das Loch.
    »Hallo, Derek!«, sagte in diesem Moment eine Stimme.
    ***
    Derek fuhr in die Höhe.
    Sein Kinn klappte nach unten, als wäre der Unterkiefer an einem gut 46 funktionierenden Scharnier befestigt. Er starrte in das höhnisch grinsende Gesicht von Jim Bradford.
    Bradford nahm die Sonnenbrille ab und verstaute sie in der Brusttasche seines Anzuges.
    Der Bandenchef war nicht allein. In seiner Gesellschaft befand sich Chum, sein engster Vertrauter. Von Janet, Jim Bradfords Mädchen, deren zweiter Name Cynthia lautete, war nichts zu sehen.
    Chum Gibbons war etwa einen halben Kopf größer als Derek, und genau so muskulös. Er hatte einen kantigen Schädel mit kleinen stechenden Augen.
    Bradford lächelte. »Überrascht?«, fragte er, zu Derek gewandt.
    Derek atmete schwer. Er hatte Mühe, seine Erregung zu meistern.
    »Dieser Lump!«, knurrte Chum und ballte die Fäuste. Seine Augen waren noch kleiner als sonst.
    »Tja«, seufzte Bradford spöttisch, »immer dieser Ärger mit den Mitarbeitern!«
    Derek griff an.
    Er wusste, dass ihm gar keine andere Möglichkeit blieb.
    Wie ein Rammbock sauste er mit geducktem Oberkörper auf Bradford zu. Der wich zur Seite und riss die Faust hoch.
    Derek prallte gegen die Wand. Als er herumwirbelte, musste er eine volle Rechte seines Ex-Komplizen Chum einstecken.
    Derek

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