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0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks

Titel: 0407 - Spitzel mit eiskalten Tricks Kostenlos Bücher Online Lesen
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konterte mit einem sorgfältig placierten Tiefschlag.
    Chum brach stöhnend in die Knie.
    Bradford hieb die Faust gegen Dereks Schläfe.
    Benommen torkelte Derek zurück. Bradford setzte nach. Er ließ die Linke mit voller Kraft auf Dereks Kinn los, traf aber nicht.
    Derek griff wütend an. Er wusste, dass ihm nur wenige Sekunden Zeit blieben, um den Kampf zu gewinnen.
    Wenn Chum erst mal wieder auf die Beine kam, waren die Siegeschancen im Eimer.
    Derek und Bradford fighteten mit der wütenden Verbissenheit von Menschen, die plötzlich entdeckt haben, dass sie einander hassen.
    Der Kampf war ausgeglichen.
    Es war ein Fight ohne Regeln. Jeder der Kämpfer kannte nur ein Ziel: Vernichtung des Gegners mit allen Mitteln.
    Bradford kam mit einer schönen Dublette durch, aber noch ehe er Zeit fand, sich über den Erfolg zu freuen, landete Derek eine volle Rechte auf dem Punkt.
    Ein Sonntagstreffer. Bradford fiel um. Er blieb liegen, ohne sich zu regen.
    Keuchend blickte Derek auf den gefallenen Gegner.
    In diesem Moment hörte er hinter sich ein Geräusch.
    Er wirbelte herum.
    Chum hatte sich erhoben. In seinen kleinen Augen glitzerte tödlicher Hass.
    Dereks Hand fuhr in die Hosentasche.
    Er riss ein Schnappmesser heraus. Ein Federdruck - und die scharfe Klinge rastete ein.
    Die beiden Männer gingen aufeinander zu, geduckt, mit gespreizten, leicht erhobenen Armen, wie riesige Vögel, die im nächsten Moment zum Flug ansetzen wollen.
    Derek hechtete mit gezücktem Messer nach vorn, auf den Gegner zu.
    Chum packte Derek am Handgelenk. Ein kurzer, scharfer Ruck, eine Drehung -und schon klirrte das Messer zu Boden. Derek stieß einen Schmerzensschrei aus.
    Chum schlug zu.
    Er legte alles in den Schlag hinein, was er zu bieten hatte - und das war eine ganze Menge. Derek brach in die Knie. Taumelnd kam er wieder hoch.
    Chums Rechte krachte auf Dereks Kinn. Dann die Linke.
    Derek nahm die Deckung hoch.
    Er wehrte sich verbittert gegen die aufkommende Schwäche, gegen dieses Schwimmen seiner Kraft, die auf einer Woge lauen Öls davongetragen zu werden schien.
    Plötzlich krachte es.
    Das Echo des Pistolenschusses brach sich in dem hohen, leeren Raum, es hallte in Chums Ohren nach und setzte einen Ausdruck törichter Verblüffung in seine Züge.
    Derek drehte sich langsam um die eigene Achse.
    Dann fiel er mit dumpfem Laut zu Boden.
    Chum blickte Bradford an.
    Bradford hatte sich auf die Knie erhoben. In der Rechten hielt er die noch rauchende Pistole.
    »Das wäre erledigt«, sagte er.
    »Das wäre nicht nötig gewesen - noch zwei, drei Schläge, und er wäre auch so umgefallen!«, keuchte Chum.
    »Ja, aber dann wäre er wieder aufgestanden«, meinte Bradford und erhob sich. Er sicherte die Pistole und steckte sie ein. »Verräter müssen sterben, so ist das nun mal.«
    »Das Mädchen!«, sagte Chum. Er gab sich einen Ruck und stürmte auf die Tür zu.
    ***
    Ich wusste, wo ich Shendrick zu suchen hatte.
    Ich begann bei Tony, dem Kneipenwirt.
    Dann graste ich ein paar Lokale in der Nähe der 52ten Straße ab. Schließlich landete ich bei Gerrit.
    Gerrit war eine Berühmtheit. Er hatte drei Jahre in der Todeszelle verbracht und ein paar Bücher über die dort gesammelten Erfahrungen veröffentlicht. Obwohl Gerrit, wie wir wussten, keinen Wert darauf legte, mit der Unterwelt zu verkehren, handelte es sich bei den meisten Gästen seines Lokals um sehr fragwürdige Typen.
    Gerrit war bullig, untersetzt und mürrisch; er sprang mit seihen Gästen um, als wären sie seine Feinde, aber seltsamerweise verschaffte ihm gerade seine polternde, unliebenswürdige Art die meisten Sympathien.
    »Ich suche Shendrick«, sagte ich und lehnte mich an die Theke. Gerrit putzte Gläser.
    »Hab nichts dagegen«, brummte er.
    »War er hier?«
    »Flenner? Ja, vor einer Woche. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.«
    Die Tür öffnete sich.
    Shendrick spazierte herein.
    Ich war froh, dass ich den Jaguar in einer Seitenstraße geparkt hatte. Meine rote Visitenkarte hätte Flenner sicherlich davon abgehalten, hier seinen Durst zu stillen.
    Shendrick verfärbte sich ein wenig, als er mich sah. Dann grinste er tapfer und ging geradewegs auf mich zu. »So’n Zufall«, sagte er und schob sich auf einen der ledergepolsterten Hocker. »Gib mir ’n Bier, Gerrit«, sagte er. »Ein Großes.«
    Der Wirt nickte und marschierte zur Kühlbox, um eine Dose Bier herauszunehmen.
    »Die Welt ist klein, was?«, fragte Shendrick. Seine Mundwinkel hingen 48 weit nach

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