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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte."
    Die Ärzte und das Pflegepersonal gingen durch die verschiedenen Gänge davon. Dr. Joysell begleitete Dr. Kottena zum Zimmer André Noirs.
    „Gevoreny war nicht dabei", sagte Dr. Joysell, als sie außer Hörweite der anderen waren.
    „Ich habe es bemerkt", erwiderte Dr. Kottena. „Ich werde dafür sorgen, daß das Mädchen in eine andere Klinik gebracht wird.
    Dadurch will ich vermeiden, daß es zu Komplikationen während der Schwangerschaft kommt."
    Sie hatten André Noirs Zimmer erreicht. Dr. Joysell öffnete. Der Raum schien verlassen zu sein.
    „Offenbar sind sie in ihre Zimmer zurückgekehrt", sagte Joysell erleichtert.
    „Dann müßte André Noir hier sein", gab Kottena zu bedenken. Er schob sich an Joysell vorbei und betrat das Zimmer. An der dem Eingang gegenüberliegenden Wand lag jemand am Boden.
    Kottena beschleunigte sein Tempo und beugte sich zu der Gestalt hinab.
    „Dr. Joysell! Kommen Sie! Es ist John Marshall."
    Mit Joysells Hilfe drehte er Marshall vorsichtig auf den Rücken.
    Joysell zog eine Lampe aus der Tasche und leuchtete Marshall ins Gesicht.
    „Er ist tot!" sagte Dr. Kottena ungläubig.
    Eine kurze aber gründliche Untersuchung bestätigte seinen fürchterlichen Verdacht.
    „Sie haben ihn umgebracht", fügte Dr. Joysell hinzu. Seine Stimme klang unsicher. Er ertappte sich dabei, wie er zum Eingang blickte.
    Kottena sprang auf.
    „Schnell!" rief er. „Wir müssen die Kranken finden und in Sicherheit bringen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten können."
    Irgendwo in der Klinik erfolgte in diesem Augenblick eine heftige Explosion, die den Boden erschütterte.
    „Ich fürchte, dazu ist es zu spät", sagte Dr. Joysell. Er war blaß geworden. Übelkeit stieg in ihm hoch. Draußen auf dem Gang wurden Schreie laut. Ein paar Ärzte kamen gerannt, um Dr. Kottena darüber zu informieren, daß keiner der Mutanten aufzufinden sei.
    „Es läßt sich nicht länger leugnen, daß wir uns mitten in der Second-Genesis-Krise befinden", sagte Dr. Kottena. „Nach allem, was bisher geschehen ist, wird sie weitaus schlimmer verlaufen, als die erste Krankheitswelle."
    Dr. Joysell fühlte die Unentschlossenheit Dr. Kottenas. Er konnte seinen Chef verstehen. Auch er fühlte sich von lähmendem Entsetzen übermannt. Niemals zuvor hatte er so sehr gewünscht, an einem anderen Platz zu sein, wie in diesen Sekunden.
    Das Entsetzen ging vorüber, die Starre lockerte sich.
    Aber die Angst vor dem, was noch alles geschehen konnte, blieb bestehen.
     
    4.
     
    (Bericht Atlan) Chefingenieur Ralsmeyer blickte auf die beiden Energiesäulen des Transmitters. Hatten sie vor wenigen Minuten noch in dunklem Rot geleuchtet, so glühten sie jetzt weiß, ein sicheres Zeichen, daß der Transmitter zu arbeiten begann. Während der Ruheperioden hatte jeweils nur einer der Transmittertechniker Dienst. Die Nachschubgüter für die einzelnen Kliniken trafen zu bestimmten Stunden ein, so daß die Männer auf Mimas ihre Arbeitszeit entsprechend einteilen konnten. Es war mehr als ungewöhnlich, daß der Transmitter während der Ruheperiode in Tätigkeit trat. Diesmal erwartete Ralsmeyer auch keine Waren, sondern den Chef der Solaren Abwehr, der seine Ankunft über Funk angekündigt hatte.
    Ralsmeyer überblickte die große Transmitterhalle, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Allan D. Mercant erschien sicher nicht, um die Arbeit der Transmittertechniker zu überprüfen, aber Ralsmeyer war daran gelegen, daß Mercant einen guten Eindruck von der Station auf Mimas bekam.
    Unmittelbar hinter dem Torbogen des Transmitters stand ein großer Feldprojektor, der die ankommenden Lieferungen auf eine Transferstraße weiterleitete. Die Anlage war vollautomatisiert, so daß die Anwesenheit Ralsmeyers und der anderen Transmittertechniker unnötig gewesen wäre, wenn nicht die Anfälligkeit solcher Anlagen immer wieder ein rasches Eingreifen von Spezialisten erforderlich gemacht hätte.
    Ralsmeyer saß an der Kontrollschaltung des Transmitters. Von hier aus konnte er die gesamte Anlage schalten, so daß ein Unfall so gut wie ausgeschlossen war. Sollten in der Station auf Mimas Unregelmäßigkeiten auftreten, so genügte ein Knopfdruck, um die Sendestation davon zu unterrichten.
    Innerhalb des Torbogens begann es zu wallen. Mercant mußte jeden Augenblick aus dem Transmitter treten.
    Ralsmeyer hörte ein Geräusch und drehte sich um. Hinter ihm stand ein Fremder.
    Der Ankömmling trug einen Pyjama. Sein Gesicht war verquollen und

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