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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unternehmen wäre wahrscheinlich sinnlos gewesen, denn die offene Schleuse konnte nur bedeuten, daß jemand ihm zuvorgekommen und mit der Jacht geflohen war.
    Fluchend zog sich Kottena in einen Seitengang zurück. Die Tatsache, daß es jetzt ums Überleben ging, ließ ihn ruhiger werden. Er nahm das Chaos ringsum jetzt als unabänderlich hin.
    Obwohl er keine Chance mehr hatte, mit seiner Jacht zu entkommen, hielt er die Idee mit dem Raumanzug nicht für schlecht. Wenn die Kuppel explodierte, konnte er nur mit einem solchen Anzug überleben.
    Kottena erinnerte sich, daß es im Hauptlabor einige Raumanzüge gab. Während der First-Genesis-Krise hatte man die Mutanten oft außerhalb der Kuppeln spazierengeführt, um ihnen das Gefühl der Eingeschlossenheit zu ersparen. Später hatte man diese Therapie aufgegeben, denn es hatte sich herausgestellt, daß das Befinden der Mutanten mit dieser Methode nicht in positivem Sinn beeinflußt werden konnte. Zum Glück waren die Anzüge nie zurückgegeben worden, so daß Kottena hoffte, zumindest einen davon noch unbeschädigt vorzufinden.
    Auf dem Weg ins Hauptlabor begegnete er drei tobenden Ärzten, die damit beschäftigt waren, die Verkleidung von den Wänden zu reißen. Sie waren so in ihre sinnlose Arbeit vertieft, daß sie nicht bemerkten, daß Kottena sich an ihnen vorbeischlich. Kottena kannte sie alle drei als besonnene und fähige Männer; sie in dieser Verfassung zu sehen, löste einen neuen Schock in ihm aus.
    Die Tür zum Hauptlabor war aus der Halterung gerissen und lag im Gang.
    Durch den Eingang konnte Kottena das zerstörte Labor sehen.
    Ein junger Mann, der zum Pflegepersonal gehörte, kroch auf Händen und Knien auf dem Boden herum und zerschlug mit einem Stößel alle erreichbaren Gefäße. Seine Beine und Arme wiesen zahlreiche blutende Wunden auf, die er sich selbst zugefügt hatte.
    Sie schienen ihn jedoch nicht zu stören. Kottena beobachtete, wie der Mann einen Tisch erreichte und sich an der Platte hochzog. Mit einer Armbewegung wischte er alles herunter, was er erreichen konnte.
    Außer dem Pfleger hielt sich niemand im Labor auf. Kottena rannte auf den jungen Mann zu und schlug ihm beide Fäuste in den Nacken. Der Angegriffene verlor den Halt und stürzte zusammen mit dem Tisch um. Er prallte hart mit dem Kopf gegen den Boden und blieb bewegungslos liegen.
    Kottena blickte sich um. Die Türen der Wandschränke standen offen. Die Raumanzüge waren von den Haltern gezerrt und auf den Boden geworfen worden. Kottena erblickte vier zerstörte Helme. Er murmelte eine Verwünschung. Er war zu spät gekommen.
    Trotzdem ging er zum Schrank hinüber, um Anzüge und Helme zu untersuchen. Er fand einen kaum beschädigten Anzug und einen brauchbaren Helm, der dazu paßte. Kottena suchte sich Verbandszeug und reparierte den Anzug notdürftig. Er hoffte, daß die primitiven Flicken halten würden, bis er eine andere Kuppel erreicht hatte.
    Während Kottena den Raumanzug anlegte, kam der Pfleger zu sich. Er blickte wild um sich. Ohne sich um Kottena zu zu kümmern, schlug er blindlings auf alles ein, was neben ihm lag.
    Der Arzt befestigte den Helm und stellte die Sauerstoffzufuhr ein.
    Er verließ das Hauptlabor, nachdem er sich überzeugt hatte, daß der Korridor vor ihm verlassen war.
    Kottenas Ziel war die Versorgungskuppel, die etwa einen Kilometer von der Mutanten-Klinik entfernt lag. Dort, so hoffte er, gab es vielleicht noch ein intaktes Funkgerät, mit dem er ein Schiff nach Mimas rufen konnte.
    Er schlug die Richtung zur Schleuse ein.
    Bevor er sein Ziel erreichte, explodierte die Kuppel über der Mutanten-Klinik.
    Eine grelle Stichflamme blendete den Para-Mechaniker. Mit einem Schlag entwich der Sauerstoff aus allen Räumen, die nicht hermetisch abgeschlossen waren.
    Kottena wurde gegen eine zusammenstürzende Wand geschleudert. Völlig hilflos rutschte er über den Boden. Die größte Gefahr drohte ihm jetzt von vorstehenden Teilen, die seinen Anzug aufschlitzen konnten. Er prallte gegen eine Maschine und klammerte sich an einem Handrad fest. Seine Netzhäute waren voll farbiger Flecke, so daß er kaum etwas sehen konnte.
    Alle Menschen, die sich im Augenblick der Explosion ohne Schutzanzug unter dieser Kuppel aufgehalten hatten, lebten nicht mehr. Kottena dachte an seine Mitarbeiter und biß sich so heftig auf die Unterlippe, daß es schmerzte.
    Er zog sich hoch und blickte sich um. Die Wirkung des Explosionsblitzes hatte nachgelassen, trotzdem erkannte

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