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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörte, wie Ishibashi ihnen folgte. Der Suggestor ergriff seinen Arm.
    „Sie verstehen das doch, armer John", sagte Ishibashi.
    Marshall unternahm einen letzten Versuch, sein Leben zu retten.
    Er beseitigte die Barriere in seinem Gehirn und tastete mit seinen telepathischen Sinnen nach den Gedanken der acht Mutanten. Er spürte den Wahnsinn, der von ihnen Besitz ergriffen hatte. Die meisten ihrer Überlegungen waren ihm unverständlich. Die wenigen Gedankenfetzen, die er begriff, waren boshaft und voller Haß.
    Marshall überwand sein Entsetzen und schickte einen telepathischen Ruf aus.
    Hört auf! sendete er. Laßt mich gehen. Es ist Mord.
    „Rakschwan!" befahl Ishibashi.
    Marshalls Herz machte einen Sprung. Zusammen mit einem dumpfen Druck breitete sich ein unbeschreibliches Angstgefühl in ihm aus. Er starrte auf die helle Wand und wußte, daß sie das letzte war, was er in der kurzen Zeitspanne, die er noch zu leben hatte, sehen würde.
     
    *
     
    Dr. Ern Kottena blickte auf seine Uhr.
    „Wenn John Marshall in fünf Minuten nicht zurück ist oder uns zumindest eine Nachricht sendet, schalten wir die Fernsehkameras in Noirs Zimmer ein, um zu sehen, was dort geschieht", sagte er zu Dr. Joysell.
    Dr. Joysell spürte, daß sein Chef nervös war. Marshall hatte darum gebeten, daß Kameras und Abhörgeräte ausgeschaltet blieben, aber die Sicherheit des Mutantenführers verlangte, daß sich die Ärzte nach einer gewissen Zeit um ihn kümmerten.
    „Ich mache mir um Mr. Marshalls Gesundheit ebensoviel Sorgen wie um die der Kranken", sagte Dr. Joysell. „Dieser Mann steht unter einer ständigen seelischen Belastung. Ohne seinen Zellaktivator könnte er das bestimmt nicht aushalten."
    Das Interkomgerät auf dem großen Schreibtisch summte und enthob Dr. Dr. Kottena einer Antwort.
    „Ich sehe nach, was los ist", erbot sich Dr. Joysell.
    Der Anruf kam von der Funkzentrale auf Mimas. Joysell erfuhr, daß USO-Major Nos Vigeland an Bord der RODENSTAAD auf dem Saturnmond gelandet war und den Leitenden Paramechaniker sprechen wollte.
    „Ein Funkgespräch von der RODENSTAAD für Sie, Doc", sagte Dr. Joysell. „Ein USO-Major will mit Ihnen sprechen. Er heißt Nos Vigeland."
    Kottena runzelte die Stirn, Er hatte diesen Namen nie gehört.
    „Ich nehme an, daß Vigeland uns eine Botschaft Atlans überbringen will", sagte Dr. Joysell.
    „Schon möglich", erwiderte Kottena. Er fragte sich, ob er zuerst mit dem Major sprechen oder vorher die Kameras in Noirs Zimmer einschalten sollte. Er entschied sich für das Gespräch, ohne zu wissen, daß er damit John Marshall zum Tode verurteilte.
    „Hier ist Dr. Kottena", sprach er ins Mikrophon, nachdem er am Tisch Platz genommen hatte.
    „Major Vigeland, Doc", sagte eine tiefe Stimme. „Ich bin an Bord der RODENSTAAD nach Mimas gekommen. Ich möchte anfragen, ob Sie den Suggestor Kitai Ishibashi für einen Einsatz freigeben."
    Kottena glaubte, sich verhört zu haben.
    „Soll das ein schlechter Scherz sein?" fragte er unfreundlich. „In wessen Auftrag sind Sie hier? Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Lordadmiral Sie geschickt hat, denn er ist über den Zustand der Mutanten unterrichtet."
    „Ich kann nicht über die Gründe sprechen, die mich hierher geführt haben", erwiderte Vigeland. „Ich bin in einem Geheimauftrag unterwegs und benötige dringend die Unterstützung des genannten Mutanten. Ich möchte nur von Ihnen wissen; ob Sie ihn freigeben können."
    Dr. Kottena sagte entschieden: „Das ist völlig unmöglich, Major.
    Der Zustand der Mutanten hat sich in den letzten Tagen verschlechtert."
    „Danke, Doc!" sagte Vigeland.
    Die Verbindung wurde von Bord der RODENSTAAD aus unterbrochen.
    Dr. Kottena hieb mit der flachen Hand auf den Tisch.
    „Das hat uns noch gefehlt, daß ein paar übereifrige Agenten versuchen, die Mutanten hier herauszuholen", sagte er. „Ich werde auf keinen Fall zulassen, daß einer der Kranken die Klinik verläßt.
    Eher trete ich zurück."
    „Ich nehme an, daß es sich um ein Mißverständnis handelt", meinte Dr. Joysell.
    „Ich werde mich beschweren", kündigte Dr. Kottena an. „Zuvor wollen wir uns jedoch ansehen, was in Noirs Zimmer los ist."
    Er ging zur Kontrolltafel hinüber und schaltete die Bildschirme ein. Sie blieben dunkel. Kottena manipulierte hastig an den Knöpfen, ohne daß etwas geschah.
    „Das verstehe ich nicht'', murmelte er. „Die Kameras arbeiten nicht."
    „Es ist, wie Marshall gesagt hat." Dr. Joysell war jetzt

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