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0408 - Amoklauf der Mutanten

Titel: 0408 - Amoklauf der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls an die Kontrollen getreten, um die Abhöranlage einzuschalten. „Da!
    Die Abhörgeräte sprechen ebenfalls nicht an."
    „Geben Sie Alarm für das Personal", sagte Dr. Kottena. „Wir müssen herausfinden, was geschehen ist."
     
    *
     
    Obwohl Gevoreny Tatstun nicht wieder eingeschlafen war, nachdem John Marshall sie in ihr Zimmer gebracht hatte, erschrak sie zutiefst, als die Tür plötzlich aufsprang.
    Kitai Ishibashi stand im Eingang. Gevoreny fühlte sofort, daß eine Veränderung mit ihm vorgegangen war. Das drückte sich in seiner Haltung aus.
    „Kitai!" rief das Anti-Mädchen. Sie glitt aus dem Bett und rannte auf den Mutanten zu.
    „Halt!" befahl er. „Es ist besser, wenn du mich nicht anrührst.
    Bleib dort drüben stehen. Ich muß mit dir reden."
    Gevorenys Angst wuchs. Sie fühlte, daß Ishibashi jedes Interesse an ihr verloren hatte. Trotzdem war er hierher gekommen. Es war zum erstenmal, daß ein Mutant in die Abteilung des Pflegepersonals eindrang.
    „Kitai!" stammelte sie. „Was ist geschehen?"
    „Wir werden die Klinik zerstören", kündigte er an. „Dann brechen wir aus und übernehmen die Herrschaft über die Untermenschen.
    Vigeland hat das Signal gegeben. Er hat uns ein Schiff besorgt."
    Sie war unfähig zu antworten. Ihre Blicke wanderten zur Tür, und für einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken, an ihm vorbei hinauszuhuschen und Alarm zu schlagen. Doch das hätte er sicher nicht zugelassen.
    „Hier wird es bald Explosionen geben", sagte Ishibashi. „Wir werden alle wichtigen Anlagen vernichten. Ich möchte, daß du sofort zum Hangar aufbrichst. Dort steht eine kleine Raumjacht. An Bord befindet sich ein Pilot. Er ist von mir beeinflußt und weiß, was er zu tun hat. Er wird dich von Mimas wegbringen."
    „Ich will nicht weg", sagte sie mit erstickter Stimme. „Ich bin hier, um euch zu pflegen."
    Er beachtete ihren Einwand nicht. Er griff in die Tasche und zog einen eiförmigen Gegenstand mit einer Kette heraus.
    „Das ist John Marshalls Zellaktivator", sagte er. „Er soll eines Tages unserem Kind gehören. Vergiß das nicht, Gevoreny. Er ist für das Kind, nicht für dich. Solltest du meine Anordnungen nicht befolgen, werde ich dich finden und töten."
    Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte nur nicken.
    Er warf ihr den Zellaktivator zu. Sie fing ihn ungeschickt auf, so daß er fast zu Boden fiel.
    „Zieh dich an und geh in den Hangar", sagte er. „Du mußt dich beeilen."
    „Kitai!"
    Er ging hinaus und verschwand im Gang, ohne sich noch einmal umzudrehen. Gevoreny ahnte, daß sie ihn nicht wiedersehen würde. Sie griff nach ihren Kleidern und zog sie sich mit zitternden Händen über. Den Zellaktivator verbarg sie an ihrer Brust. Bis das Kind auf der Welt und im Erwachsenenalter war, wollte sie ihn selbst tragen. Ein Gefühl tiefer Einsamkeit übermannte sie. Sie warf sich aufs Bett und weinte. Nach ein paar Minuten hörte sie draußen Schreie und das Schrillen von Alarmsirenen.
    Sie erhob sich, um zum Hangar zu gehen.
     
    *
     
    Die Sirenen schreckten alle Bewohner der Mutanten-Klinik aus ihrer Ruhe. Niemand maß dem Lärm zunächst eine andere Bedeutung bei als die, daß sich der Zustand der Mutanten entschieden verschlechtert hatte. Kein Mensch dachte daran, daß die Mutanten gerade dabei waren, sich gewaltsam aus der Klinik abzusetzen.
    Im großen Untersuchungsraum der Klinik warteten Dr. Kottena und Dr. Joysell, bis sich die zwölf Ärzte und die zwanzig anderen Mitglieder des Pflegepersonals versammelt hatten. Die Tatsache, daß Gevoreny Tatstun nicht gekommen war, trug noch dazu bei, die Unruhe Dr. Kottenas zu steigern. Er berichtete seinen Mitarbeitern in wenigen Worten, was in den letzten Stunden geschehen war.
    „Es kommt darauf an, daß wir vollkommen ruhig bleiben", sagte er. „Die Mutanten dürfen nicht merken, daß wir uns Sorgen machen, denn das könnte zu einer Verschlechterung ihres Zustands führen. Alles muß nach einer Routineuntersuchung aussehen. Jeder von Ihnen weiß, was er zu tun hat. Ich begebe mich jetzt mit Dr. Joysell in André Noirs Zimmer, um zu sehen, was sich dort zugetragen hat. John Marshall wird uns außerdem über die Entwicklung berichten können. Alle anderen Ärzte bis auf Dr.
    Blenson verteilen sich in den Aufenthaltsräumen der Kranken. Dr.
    Blenson bleibt hier in der Zentrale, um eventuelle Anrufe zu beantworten und Kontakt mit den anderen Kliniken aufzunehmen, wenn es sich als notwendig erweisen

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