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0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie zusammen, als sie den Schrei hörten.
    Diesmal hatte er sich verändert und war zu einem grauenvollen Heulen geworden, das den Männern tief unter die Haut ging. Das Heulen jagte durch den Nebel, er schien darunter zu leiden und zu zittern, aber er bewegte sich nicht und gab kein Loch frei, durch das die beiden hätten schauen können.
    »Weit kann es nicht entfernt sein«, hauchte der Ire. »Das muss noch auf meinem Feld…«
    Er kam nicht mehr weiter, denn er hörte den dritten Schrei.
    Im nächsten Augenblick sahen es beide. Patrick Rush riss seine Schrotflinte hoch und zielte in die Nebelwand, die vor ihnen in Bewegung gekommen war.
    Dort erschien eine Gestalt.
    Fließend, schwebend, als wäre sie selbst ein Teil dieses grauen Dunstes.
    Aber das war sie nicht.
    Die beiden sahen eine Banshee.
    ***
    Es tat sich etwas!
    Wir, die wir plötzlich zwischen die Zeiten oder Dimensionen geraten waren, hörten den geheimnisvollen Ruf.
    Es war der typische Schrei der Banshee. Diesmal nicht nur warnend, auch verzweifelt klingend, aber wir sahen die Ruferin nicht.
    »Das war der gleiche Schrei!«, flüsterte Ria. Sie griff wieder nach meiner Hand.
    »Scheint so.« Ich wartete ab. Dieser Schrei hatte etwas zu bedeuten gehabt. Vielleicht eine gewisse Signalwirkung.
    Plötzlich vermisste ich den Bach. Und auch die Wände der Hütte sah ich nicht mehr. Der Dunst einer realen Welt oder der Zauber einer neuen schien beides verschluckt zu haben, sodass wir ziemlich allein auf weiter Flur standen, aber das Gefühl hatten, beobachtet zu werden.
    Vor uns lag eine weite Landschaft. Nicht so grün, wie ich sie an den schönsten Flecken des Landes Aibon kannte, mehr karstig, rau und wild.
    Noch immer war der kaum erklärbare Vorgang im Gange. Nur allmählich schälten sich gewisse Konturen in der Weite des Landes hervor. Ich entdeckte weite Hügel und kegelförmige Vulkane.
    Erloschen, vielleicht tief in ihrem Innern brodelnd, aber nicht mehr mit der Kraft, die ausgereicht hätte, um den gefährlichen Inhalt aus der Öffnung und in die Höhe zu schleudern.
    »Ist dies das Tal der Drachen, von dem in euren Legenden gesprochen wurde?«, fragte ich.
    Ria nickte. »Das muss es einfach sein.«
    »Dann lass uns tiefer hineingehen.«
    »Warum?«
    »Weil ich die Drachen sehen will.«
    »Und du hast keine Angst?«
    »Noch nicht.«
    »Dann werde ich dich begleiten.«
    Ich schaute gegen den Himmel. Der Aibon-Himmel war, das wusste ich, oftmals von einem unnatürlichen Blau, gemischt mit dem dunklen oder manchmal auch hellen Grün des Landes, sodass ich hin und wieder einen türkisfarbenen Schimmer gesehen hatte, der sich von einer Unendlichkeit in die andere hatte ziehen wollen.
    An diesem Tag sah ich diesen Himmel nicht. Der hier war düster und grau, manchmal von langen Streifen durchschnitten, die aber von keiner sichtbaren Sonne stammten.
    Wir hatten in unserer Welt in der Dunkelheit gestanden, hier erlebten wir eine Grauzone, in die hin und wieder ein hellerer Streifen hineinfiel.
    Aibon-Erde!
    Und dann sahen wir die Bewegungen. Es mussten einfach Geister sein, denn das Brausen um uns herum und die weichen, schmeichelnden Berührungen in den Gesichtern konnten nur von ihnen stammen, da ich keinen Nebel oder Wind spürte.
    Ria drehte mir ihr Gesicht zu. »Sie sind da!«, hauchte sie.
    »An wen denkst du?«
    In ihren Nixenaugen las ich plötzlich eine gewisse Sehnsucht. »An die Banshees, vielleicht sogar an meine Mutter. Ob ich sie wohl mal sehen werde?« Sie fasste mich jetzt an. An der Härte ihres Griffes erlebte ich, wie sehr sie diese Vorstellung faszinierte. »Was meinst du dazu, John?«
    Ich gab eine diplomatische Antwort. »Möglich ist schließlich alles, und Aibon steckt voller Rätsel.«
    Mehr fragte Ria nicht. Auch ich wollte nicht gestört werden, denn ich konzentrierte meine Blicke auf den geisterhaften Tanz, der über dem Vulkanboden stattfand.
    Es waren Gespenster. Möglicherweise auch Elfenwesen oder Feen, so genau konnte ich das nicht erkennen. Sie drehten ihre Reigen und bildeten stets neue Figuren.
    Ria war von diesem Tanz fasziniert. Sie konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben. »Seid ihr die Banshees?«, fragte sie. »Seid ihr die Geister, die uns Menschen in ihrem Leben begleiten? Bitte, gebt doch Antwort. Seid ihr es tatsächlich?«
    Weder Ria noch ich erhielten eine Antwort. Dafür wirbelten die Gestalten weiter. Ihr Tanz wurde mit einer gewissen Besessenheit geführt. Es gelang mir allerdings nicht, Gesichtsmerkmale

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