Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war durch das Fenster gekrochen, und keiner der Menschen spürte die Kälte, die er mitbrachte.
    Patrick Rush ging zu seiner Frau und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er brauchte nichts zu sagen, schaute sie an, und sie nickte bedächtig. Diese Frau war einverstanden.
    Suko seufzte. Wenn das so lief, konnte er sich nicht gegen die Tatsachen sträuben. Er war Gast im Hause der Rushs und durfte ihnen keine Vorschriften machen. Zudem waren beide erwachsen, und gewarnt hatte er sie auch.
    Schweigend verließen sie das Zimmer. Unten hingen ihre Jacken.
    Suko streifte seinen gefütterten Parka über, der Ire griff nach einer Wolljacke. Dann ging er in eine Kammer, deren schmale Tür verschlossen gewesen war. Als er zurückkam, hielt er eine Schrotflinte in den Händen. Er zeigte sie Suko und hängte sie sich über die Schulter.
    »Die wird dir nichts nutzen«, erklärte der Inspektor.
    »Ich fühle mich damit aber sicherer.«
    »Dann nimm sie mit.«
    »Patrick!« Helens Stimme hallte klirrend durch das Haus. Jeder hörte das Zittern darin.
    »Was ist?«
    »Gott möge euch beistehen!«, rief sie. »Holt euch die verdammte Bestie. Bitte!«
    Der Ire erwiderte nichts. Er drehte sich um und ging auf die Tür zu. Seine Schritte waren schwer, und Suko folgte dem Mann, der sich entschlossen hatte, über seinen eigenen Schatten zu springen.
    Draußen empfing sie der Nebel. Sie schauten sich um und sahen so gut wie nichts; Diese Sucherei glich einem Ratespiel. Der Vampir konnte überall stecken, das war ja das Schlimme.
    »Wenn er durch das Fenster gesprungen ist, könnte er sich bei den Ställen aufhalten«, vermutete Patrick.
    Suko war da nicht sicher. »Meinst du, dass er sich tatsächlich noch hier in der Nähe versteckt hat?«
    Der Ire streifte Wollhandschuhe über. »Er will doch Menschenblut – oder nicht?«
    »Das haben Vampire so an sich.«
    »Wir durchsuchen die Ställe.« Patrick hatte entschieden. Suko hatte nichts dagegen. Um besser sehen zu können, hatte Patrick eine Taschenlampe mitgenommen. Der Lederriemen hing um seinen Hals, die Lampe baumelte dicht über der Gürtelschnalle. Er schaltete sie ein und bot damit gleichzeitig ein gutes Ziel.
    Suko wies ihn darauf hin. »Ich würde sie nur im Notfall einschalten«, sagte er.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    Die beiden Männer durchsuchten die Ställe. Sie hatten keinen Erfolg, der Drachenblut-Vampir schien überhaupt nicht dort gewesen zu sein, denn sie entdeckten keine Spuren von ihm.
    Ziemlich ratlos standen die beiden zusammen. »Das gefällt mir nicht«, flüsterte Patrick Rush, »überhaupt nicht. Der führt uns an der Nase herum.«
    »Möglicherweise will er uns auch vom Haus weglocken. Deine Frau ist zurückgeblieben. Und zwar wehrlos.«
    »Ja, daran habe ich auch gedacht«, gab der Ire zu. »Nur frage ich mich, was ich denn tun soll?«
    »Bei ihr bleiben.«
    »Und dann?«
    »Schließt euch ein. Vernagelt die Fenster. Holt Kreuze und Knoblauch, wenn ihr habt.«
    »Ist das ein sicherer Schutz?«
    »Nein, das nicht. Der Vampir ist stark. Er wird viele Hindernisse überwinden können. Aber es ist ein Anfang, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ja, natürlich.«
    Patrick Rush wankte bereits. Das war Suko sehr recht. Aber es sollte anders kommen, ganz anders. Zuerst hörten sie einen schrillen Schrei, der beide zusammenzucken ließ. Die Männer warfen sich Blicke zu. Niemand wusste genau zu sagen, aus welcher Richtung der Schrei geklungen war, zudem verzerrte der Nebel das Echo, aber ihnen war schon bekannt, wer ihn ausgestoßen hatte.
    »Das war eine Banshee!«, flüsterte Rush und ballte eine Hand zur Faust. »Verdammt, das war sie!«
    »Und weshalb sollte sie geschrieen haben?«, fragte Suko.
    Der Ire hob die Schultern. »Das kann ich auch nicht sagen!«, flüsterte er. »Dieses Land steckt voller Rätsel und Geheimnisse, die gestern noch verborgen gewesen waren, heute aber an die Oberfläche steigen. Das ist einfach furchtbar und grauenhaft.«
    »Du rechnest damit, dass wieder jemand stirbt?«, fragte Suko.
    Er wunderte sich, dass sein Begleiter den Kopf schüttelte. »Nein, Suko, nein, diesmal nicht.«
    »Aber sie hat geschrieen!«
    »Stimmt, nur war es kein Totenruf, sondern ein Schrei. Und zwar ein Schrei der Angst. Sie muss fürchterliche Angst gehabt haben, das weiß ich.«
    »Wovor sollte eine Banshee Angst haben?«
    Patrick schaute den Inspektor groß an. Suko sah die Nässe auf seiner Haut. »Vor dem Drachenblut-Vampir.«
    Und wieder zuckten

Weitere Kostenlose Bücher