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0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein?«
    »Das, meine liebe Ria, werden wir sehr bald sehen. Warte es mal ab.«
    Interessant war der Krater. Er befand sich zwar in der Nähe, aber wir waren trotzdem zu weit von ihm entfernt, als dass wir bis auf seinen Grund hätten schauen können. So mussten wir zunächst einmal abwarten, ob noch weitere Ereignisse ihre Schatten über das Land und uns warfen.
    Die geisterhaften Banshees waren verschwunden. Eine trügerische Ruhe lag über dem Land. Der bei dem Vulkanausbruch entstandene Qualm trieb den Bergen entgegen.
    Zudem fielen die ersten Partikel wieder zurück. Sie kamen als gewaltiger Regen aus Asche, kleinen Steinen und Staub. All dies setzte sich auf dem Boden ab, ohne uns allerdings zu berühren, denn uns schützte ein unsichtbares Dach.
    Ich wunderte mich nicht mehr. Meine Anspannung ließ nach. Sie schuf einer gesunden Neugierde Platz. Zudem konnte ich mir nicht vorstellen, dass mit dem Ausbruch des Vulkans alles vorbei gewesen sein sollte.
    Und ich behielt Recht.
    In der Tiefe des Vulkans tat sich etwas. Dort begann es zu grummeln, und plötzlich spritzte wieder glühende Lava in die Höhe.
    Es war erst der Beginn.
    Eine gewaltige Feuersäule jagte in den Himmel, doch nicht der Vulkan hatte sie ausgespien, sondern ein Monstrum, das in ihm lauerte. Einen Augenblick später fiel die Flammensäule in sich zusammen.
    Dann reckte ein grünes Schuppentier seinen hässlichen Schädel über den Kraterrand.
    Ria faltete die Hände und suchte neben mir Schutz. »John, das ist ein Drache!«
    ***
    Kaum hatte Ria das gesagt, leckte erneut ein Flammenstoß über den Kraterrand.
    Ein wenig schwerfällig wirkte es, als das Monstrum aus dem Krater kletterte. Die dicke Drachenhaut schimmerte in einem dunklen Grün, ebenso wie der lange, kräftige Schwanz, mit dem das Riesentier problemlos Häuser einreißen konnte.
    Wir waren gebannt von diesem Anblick.
    »Und wenn er uns verschlingt?« Ria zitterte am ganzen Leib.
    »John, der verschlingt uns mit Haut und Haaren!«
    »Ich weiß, aber ich glaube nicht, dass uns etwas geschieht. Wir sind geschützt, uns hat das Feuer nichts anhaben können, selbst der Vulkanausbruch ist spurlos an uns vorübergegangen. Nicht ein Stein traf uns, nicht mal ein Staubkorn.«
    »Und was ist das?«
    Der Drache drehte sich.
    Es war nicht das erste Mal, dass ich einem solchen Untier gegenüberstand, aber diesmal brauchte ich nicht zu fliehen. Er konnte mir nichts tun, wir standen geschützt.
    Nicht ein Geräusch hörten wir. Die Szene lief vor uns ab wie in einem Stummfilm.
    Auch wir schwiegen, als wir dem Phänomen weiter zusahen.
    Ein wenig mulmig war mir schon, als der Drache sich uns zuwandte. Ria reagierte ähnlich. Über ihr Gesicht rann eine Gänsehaut.
    Angst hielt sie umklammert. Ich hörte ihr scharfes Atmen, als der Drache näher kam.
    Seine Augen wirkten wie Halbkugeln. Sie fixierten uns. Die Schnauze öffnete sich langsam. Wir konnten in das Maul hineinschauen. Dolchartige Reißzähne flößten uns Respekt ein.
    Durch die Gestalt des urwelthaften Tieres ging ein gewaltiger Ruck. Es sah aus, als bereitete er sich auf einen Angriff vor, doch er schien nur Stärke demonstrieren zu wollen.
    Ria meldete sich wieder. »John, das gibt es doch nicht. Sag mir, dass ich träume.« Das konnte ich nicht. Im nächsten Augenblick drehte der Drache durch.
    Ein mächtiges Gebrüll begleitete den Feuerstrahl, den er in unsere Richtung schickte.
    Wir duckten uns unwillkürlich, rechneten mit dem alles verzehrenden Feuer, doch die Flammen wischten über uns hinweg, obwohl sie uns hätten erfassen müssen.
    Es war einfach unbeschreiblich. Ria schaute vorsichtig hoch.
    »Leben wir noch?«, fragte sie allen Ernstes.
    »Es sieht so aus.«
    »Dann kann er uns nichts tun, oder?«
    Ich gab ihr keine Antwort, denn der Drache wuchtete jetzt seinen mächtigen Körper herum, und ich wollte sehen, was er als Nächstes unternahm.
    Nichts gegen uns, denn hinter ihm war plötzlich eine Gestalt aufgetaucht.
    Ein Mensch, der einen dunklen Mantel trug und zwei brennende Lanzen in der Hand hielt, deren Feuerschein ihn von zwei Seiten umspielte.
    »Wer ist das?«, hauchte Ria.
    »Keine Ahnung.« Erst jetzt bemerkte ich, dass diese Gestalt kahlköpfig war.
    Durch das tanzende Feuer sah sie so aus, als würde sie sich unter einer roten Glut bewegen und sich dabei immer mehr verzerren.
    Auch ihr Gesicht blieb dabei nicht mehr im Schatten.
    Aibons Luft war klar, auch in dieser Gegend, wo die Vulkane hin und wieder ihre

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