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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar
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und steckt es in einen großen Koffer. Und zugleich kümmert euch um ein Boot, das am Strand von Long Island bereitliegt. Es gibt da eine Menge Boote. Besorgt das alles. Wir melden uns wieder.«
    »Aber…«
    »Wir melden uns wieder. Versäumt die Zeit nicht! Es wäre doch schade um den Senator. Und um die schöne Brücke natürlich auch!«
    »Hören Sie! So hören Sie doch!«, rief Crusader. Er hatte sich während des ganzen-Gesprächs pausenlos den Schweiß von der Stirn getupft, und er tupfte jetzt noch auf seiner längst trockenen Stirn herum, bis es ihm endlich bewusst wurde. Die Leitung war tot. Es war nichts zu machen gewesen. Sicher war es zu schnell gegangen.
    Crusader beugte sich vor und sprach in sein Vorzimmermikrofon.
    »Nun?«, fragte er ungeduldig.
    »Noch keine Meldung vom Telefonüberwachungstrupp, Sir«, meldete die Sekretärin.
    Eine Minute später aber kam der erwartete Bericht.
    »Das Gespräch kam drüben aus Queens«, hieß es. »Aber es konnte nicht einmal das Knotenamt drüben ermittelt werden. Dazu dauerte das Gespräch nicht lange genug.«
    Aus Queens!, dachte Crusader bitter. In Queens gibt es rund zwei Millionen Telefonanschlüsse. Jetzt braucht man ja nur den einen zu finden, an dem der Erpresser sitzt. Er zupfte sich die Krawatte gerade und machte sich auf den Weg zum Oberbürgermeister. Eine Million, dachte er kopfschüttelnd. Eine Million!
    Als er vom Oberbürgermeister zurückkam, schüttelte er noch immer den Kopf. War es zu glauben? Konnte es möglich sein, dass er richtig gehört hatte? Sollte die Million allen Ernstes beschafft werden? Er wankte in sein Zimmer und ließ sich so heftig in den Drehstuhl am Schreibtisch fallen, dass der Stuhl mit ihm wegrollte und gegen den Wandschrank hinter dem Schreibtisch dröhnte.
    Die Stadt New York traf allen Ernstes Vorbereitungen, einem Erpresser eine Million Dollar, wie vorgeschrieben in kleinen Scheinen, zu beschaffen. Schon hatten sich die zuständigen Leute darüber geeinigt, schon wurden die ersten Bankdirektoren angerufen. Crusader schüttelte den Kopf. Es war nicht zu glauben.
    ***
    Major Cummings war abwechselnd rot und blass. So etwas war ihm in vierundzwanzig Dienstjahren bei der Armee noch nicht passiert. Er starrte immer wieder fassungslos auf die staubigen Ränder, die auf dem Fußboden viel zu genau anzeigten, wo noch vor gar nicht allzu langer Zeit die Kisten mit dem Sprengstoff gestanden hatten. Der große Munitions- und Sprengstoffbunker bekam durch die schmalen, schießschartenähnlichen Fensterritzen nur wenig Tageslicht, und man musste hier drinnen eigentlich immer das elektrische Licht einschalten.
    Der junge Lieutenant von der Militärpolizei benahm sich wie ein aufgeblasener Harvardstudent. Er wippte auf den Zehenspitzen, hatte die Lippen verächtlich zusammengekniffen und schien mit dem Gedanken zu spielen, die gesamte Armee der Vereinigten Staaten gründlich zu reformieren.
    Neben ihm stand ein dicklicher, etwa fünfzig Jahre alter Mann, der nur die Bezeichnung »Lieutenant« mit dem Offizier von der Militärpolizei gemeinsam hatte. Ansonsten gehörte er zu der kleinen Kriminalabteilung der State Police, die es eigens für wenige besondere Anlässe gab, wenn der Bundesstaat einmal selbst seine Polizeihoheit ausüben wollte. Aber wenn dies kein besonderer Anlass war, dann gab es überhaupt keinen mehr.
    »So leid es mir tut«, seufzte der Mann von der Kriminalabteilung der State Police, »aber so kommen wir doch nicht weiter! Es steht fest, dass der Bunker eine zweifach gesicherte Metalltür als einzigen Zugang hat. Ist das richtig, Major?«
    Cummings wollte zustimmen, aber der Lieutenant von der MP kam ihm zuvor. Schnarrend ertönte es aus seinem schmalen Mund: »Detective-Lieutenant Hilmoore, wir haben zusammen den Bunker umschritten. Wir haben nur diesen einen einzigen Zugang gesehen. Ob es uns nun der Major bestätigt oder nicht: Es gibt nur diese eine Tür. Und die hat zwei Schlösser. Zu jedem gehört ein anderer Schlüssel. Das haben wir doch schon zehnmal durchgesprochen. Ich möchte jetzt endlich wissen, wer diese beiden Schlüssel hat und ich möchte nicht nur wissen, wer sie jetzt hat, sondern auch, wer sie gestern hatte und vorgestern und vorige Woche und vor zwei Monaten. Ich möchte, Major Cummings, eine genaue Liste bekommen, aus der zu entnehmen ist, wer wann die Schlüssel gehabt hat. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    Man sollte diesen jungen, arroganten Flegel zusammenstauchen, dass die
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