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0409 - Der Tod im roten Jaguar

0409 - Der Tod im roten Jaguar

Titel: 0409 - Der Tod im roten Jaguar
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»Ziemlich anstrengend, so einen schweren Schlitten zu steuern, was?«
    Ben Snyder lachte leise. Wenn diese Idioten auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätten, um was es ging und welches Glück sie bisher gehabt hatten, würden sie auf der Stelle vom Fahrzeug springen und sich seitwärts in die Büsche schlagen.
    »Na ja«, murmelte er in gespieltem Gleichmut, »man ist eben aus der Übung.«
    Er stieß die Tür auf seiner Seite auf und rief über die Schulter zurück: »Bring die Tasche mit, Eddy. Es gibt Arbeit!«
    Er sprang auf den Parkweg und begann, ein paar Freiübungen zu machen, um seine verkrampften Glieder zu lockern. Eddy kam drüben aus dem Führerhaus und um den Kühler herum. Er hielt eine kleine Reisetasche lässig über der Schulter.
    »Was ist los, Ben?«, rief einer der Männer von der Ladefläche.
    »Zieht die Köpfe ein und lasst euch gefälligst nicht blicken!«, erwiderte der blonde, schlaksige Ben Snyder, wobei er seine Fäuste in die Hüften stemmte und für einen Augenblick wieder ganz der Master-Sergeant war, als den ihn die Armee entlassen hatte.
    »Mach die Tasche auf, Eddy«, brummte er, während er sich eine Zigarette aus seinem Päckchen schüttelte und anzündete. »Zieh die Schablone raus!«
    Eddy gehorchte. Er schnallte die Tasche auf, klappte sie auseinander und suchte. Es waren ein paar Werkzeuge darin, die sie am Tor gebraucht hatten. Feile und Zange. So etwas konnte kaum eine Schablone sein. Aber was, zum Teufel, war sonst eine Schablone? Eddy hatte das Wort noch nie gehört, und er schämte sich, danach zu fragen. Also kramte er in der Tasche nach einem Gegenstand, dessen Namen er nicht kannte. Vielleicht war das dann die Schablone oder wie immer dieses Ding heißen mochte. Er fand eine verschlossene Blechdose mit weißer Lackfarbe, einen neuen Pinsel und noch ein paar andere Eisenwerkzeuge, deren Namen er genau wusste. Sonst gab es nur noch eine zusammengerollte Kunststofftafel. Sie nahm den meisten Platz weg. Eddy packte sie, zog sie heraus und prüfte noch einmal den Inhalt der Tasche.
    »Ben, ich kann diese verdammte Schablone nicht finden«, murmelte er hilflos.
    Ben Snyder war schon im Begriff, selbst die Tasche zu durchwühlen, als er die Rolle in Eddys Hand sah.
    »Aber du hast sie ja schon in den Fingern!«, sagte er kopfschüttelnd. »Du erinnerst mich an meine Großmutter. Die suchte meistens ihre Brille, wenn sie sie auf der Nase hatte. Gib das Ding her. Und bring Farbe und Pinsel mit!«
    »Ja, Ben.«
    Eddy nahm die Blechdose und den ungebrauchten Pinsel aus der Tasche. Ben Snyder stellte sich an die linke Tür des Führerhauses und presste die auseinandergerollte Kunststof ftafel gegen die Tür.
    »Ist das gerade?«, fragte er.
    Eddy trat einen Schritt zurück und musterte es.
    »Links eine Idee tiefer«, erwiderte er. »Ja, so ist es gut!«
    »Komm her und halt die Schablone fest, ohne zu wackeln! Sonst soll dich der Teufel holen!«
    Eddy stellte sich breitbeinig hin, streckte die Arme hoch und hielt die auseinandergerollte Schablone, aus der Buchstaben ausgeschnitten waren, fest gegen die Fahrertür. Ben Snyder schnippte den Deckel der Farbdose weg und tauchte den Pinsel ein. Ein paar Minuten arbeiteten sie schweigend. Als Eddy danach auf Bens Geheiß die Schablone zog, leuchtete eine brandneue Aufschrift auf der Fahrertür des Spezialtrucks. Sie lautete:
    NEW YORK CITY Tunnel- und Brücken-Baubehörde Car Verrazano Bridge Control
    ***
    Der G-man Steve Dillaggio wusste, dass seine Arbeit an diesem Tag vielleicht nutzlos war. Aber er wusste ebenso, dass seine Arbeit den entscheidenden Wendepunkt bedeuten konnte.
    Also betrat er in der Bowery die wer weiß wievielte Kneipe, bestellte sich eine Cola, obgleich er wusste, dass er keinen Schluck Flüssigkeit mehr in seinen Magen hineinpumpen konnte und fragte freundlich den hemdsärmeligen Kerl hinter der Theke: »Haben Sie Mac heute schon gesehen?«
    Der Mann warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    »Was für ’nen Mac?«
    Steve verzog das Gesicht, als wollte er sagen: Mann, wenn von Mac die Rede ist, wie kann man dann überhaupt fragen, welcher Mac es sein soll? Und in genau diesem Tonfall brummte er: »Na, welcher Mac wohl? Mac Doone! Der frühere Konstrukteur, Architekt, Baumeister oder weiß der Teufel was. Ich hätte einen kleinen Job für ihn. Und wie ich hörte, wäre Mac nicht abgeneigt, ein paar Dollar in die Finger zu kriegen.«
    Der Wirt blieb misstrauisch. Unter den zusammengezogenen Augenbrauen schoss
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