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041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

041 - Die Tür mit den 7 Schlössern

Titel: 041 - Die Tür mit den 7 Schlössern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schwer zu erkennen waren. Aber bei genauerer Untersuchung fanden sie auch hier die unheimlichen Abdrücke. Sie führten zu einer Tür, deren Klinke sich nicht bewegen ließ.
    »Ein Federschloß«, erklärte Sneed. »Es schnappt automatisch ein, wenn die Tür geschlossen wird.«
    »Was mag in dem Zimmer gegenüber sein?«
    Die Tür dorthin ließ sich öffnen. Eine glänzende Helle empfing die Eintretenden. Argwöhnisch zog Dick die Brauen zusammen, bis ihm einfiel, daß er selber das Licht am Schaltbrett draußen angedreht hatte.
    Der Raum diente offenbar als Eßzimmer. Der Tisch war abgeräumt. Die Stühle standen in Reih und Glied. Ein Telefon befand sich auf dem Kredenztischchen.
    Man begab sich wieder an die verschlossene Tür. Sie barg das Geheimnis!
    Dick hatte in seinem Werkzeugkasten einen Wagenheber. Dieser wurde jetzt zum Retter, nachdem ein Brecheisen versagt hatte. Er stellte ihn auf den langen Tisch, der auf der Diele stand, und stieß den Hebel ins Schloß. Es dauerte nicht lange, und die Tür flog auf.
    Dick erblickte die Bibliothek vor sich, in die Mrs. Cody ihn bei seinem ersten Besuch geführt hatte. Auch hier brannte die Deckenbeleuchtung. Dicks Blick überflog den Schreibtisch. Das Telefon hing an der Schnur herab, der Hörer lag auf dem Boden. Mit zwei Sätzen war Dick im Zimmer. Bedächtiger folgte Sneed.
    Im selben Augenblick gingen sämtliche Lampen aus. Wieder war es stockfinstere Nacht.
    »Hat jemand die Schalter berührt?« schrie Sneed in die Diele hinaus.
    »Nein, Sir«, erwiderte ehrerbietig Sergeant Staynes, der die Tür bewachte.
    Dick drückte auf den Knopf seiner Taschenlampe und richtete den weißen Strahl auf den Boden. In der Mitte des Raumes stand, quergestellt, ein mächtiges Klubsofa. Als er es umging, traf das Licht seiner Lampe auf eine zusammengekrümmte menschliche Gestalt, die sich nicht mehr bewegte.
    Es war Bertram Cody, und der Tod hatte ihn auf grauenhafte Weise ereilt.
    Er lag mit hochgezogenen Beinen und gekrümmter Wirbelsäule auf dem Rücken. Sein Kopf schwamm in einer dicken Lache geronnenen Blutes. Die Schädeldecke war durch wuchtige Hiebe vollständig zertrümmert worden.
    Sie suchten nach der Waffe, mit der die Schläge geführt worden waren, und fanden einen schweren, blutbesudelten Feuerhaken neben dem Kamin.
    Alle Schubfächer des Schreibtischs waren aufgerissen und geleert. Nicht einen einzigen Fetzen Papier hatten die Mörder zurückgelassen. Die Türen des Bücherschranks standen weit offen, die Bücher waren auf dem Boden verstreut. Auch hier hatte man offenbar nach gefährlichen Dokumenten gefahndet.
    Sneed zog ein Paar weiße, baumwollene Handschuhe an, die er stets bei sich trug, hob den Feuerhaken sorgfältig auf und legte ihn auf den Schreibtisch. Dann besprach er sich mit Inspektor Elbert, der daraufhin ins Eßzimmer ging und telefonierte.
    »Er spricht mit Scotland Yard«, klärte Sneed seinen Freund auf. »Die Fingerabdrücke auf dem Feuerhaken müssen sofort fotografiert werden. Außerdem brauchen wir die Unterstützung der hiesigen Polizei. Der Fall liegt viel ernster und komplizierter, als ich gedacht habe.«
    Sie suchten mit ihren Taschenlampen alle Wände ab und fanden eine Tür, die in ein luftiges Kabinett führte. Hier wurde augenscheinlich das Frühstück eingenommen, denn auf der zierlichen Anrichte standen ein Speisewärmer und ein elektrischer Brotröster.
    »Soviel steht jedenfalls fest«, faßte Dick das Ergebnis ihrer Untersuchungen zusammen, »Cody hat mich im Augenblick des Überfalls angerufen. Mrs. Cody hat Sybil Lansdown unter irgendeinem Vorwand hergelockt. Und Miss Lansdown ist die einzige, von der wir noch nichts wissen. Sneed, wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um sie zu finden!«
    Die Angst um Sybil schnürte ihm die Kehle zusammen, und unter seinem scheinbar gelassenen Ton barg sich der quälendste Zweifel.
    »Wenn wir nur erst den Täter hätten«, grollte Sneed aus bedrängtem Herzen. »Er muß sich irgendwo in unserer Nähe herumtreiben; das Licht ist nicht durch Zufall ausgegangen!«
    Inspektor Elbert kam zurück.
    »Meine Verbindung ist plötzlich unterbrochen worden. Jemand hat die Telefondrähte durchschnitten.«
    Sneed sah Dick mit bedeutungsvollem Blick an. Dann wandte er sich an den Kollegen.
    »Wieso durchschnitten? Woraus schließen Sie das?«
    »Die Zentrale in Scotland Yard hatte sich schon gemeldet. Ich sprach gerade mit Mr. Elmer. Da geht plötzlich ein Knacken durch die Leitung. Scotland

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