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041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

Titel: 041 - Um Mitternacht im Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie das Steuerwerk der Hebebühne aktiviert hatte. Sie
wollte sich töten! Es war ein Selbstmordversuch !« Nach
diesen Worten trug er seine Frau hinaus.
    Miriam Brent blieb in ihrer Garderobe zurück – ratlos und verwirrt.
    Die Stille um sie herum ließ sie frösteln. Und sie fürchtete sich mit einem
Mal.
    Was war vor wenigen Augenblicken geschehen? Was kam ihr nun wie ein böser,
hässlicher Traum vor?
    Doch dann riss sie sich aus diesen Überlegungen. Etwas stimmte hier nicht!
    Sie eilte aus ihrer Garderobe, hetzte die Wendeltreppe hinunter, erreichte
den finsteren Keller und schaltete erneut das Licht an.
    Forschend betrachtete sie die beiden Metalltüren, die in den Schacht
unterhalb der Bühne führten. Beide Türen waren von außen fest verschlossen
gewesen.
    Ein Selbstmordversuch? Unmöglich! Judy Bartmore wäre niemals in der Lage gewesen, die Türen von außen zu sichern.
    Miriam Brent wirbelte herum. Sie musste etwas unternehmen, sie ...
    Vor Schreck wurde sie blass, denn sie befand sich nicht mehr allein in dem
kahlen Raum.
    Vor ihr stand ein Fremder in dunkelgrauem Anzug – den Hut tief in die Stirn
gezogen. Miriam bemühte sich vergeblich, seine Gesichtszüge zu erkennen. Es war
eine pockennarbige, grau-weiße Masse, kaum dass der bucklige Ansatz der Nase
und die Wülste der Stirnknochen zu erkennen waren.
    Vor ihr stand eine Gestalt – wie aus einem Alptraum.
     
    ●
     
    »Entschuldigen Sie, wenn ich kein Licht mache«, sagte Henry Olander , während er eine Kerze anzündete. »Das muss uns
genügen. Ich bin äußerst vorsichtig .«
    Larry blickte seinen Gesprächspartner an. Es war Olander ,
wie er leibte und lebte! Er sah bleich und erschöpft
aus. Seine Kleidung war zerknittert, zerrissen und verschmutzt.
    »Entschuldigen Sie den Aufzug, Larry! Ich bin seit drei Tagen kaum aus den
Kleidern gekommen. Ich rieche auch nicht besonders gut, ich weiß. Aber wenn man
sich nur in ungelüfteten Räumen, in einem Schuppen und in einem verschlossenen
Leichenwagen aufhalten kann, dann werden Sie es vielleicht besser verstehen .« Er bot Larry Brent einen Stuhl an, und sie saßen sich an
einem einfachen, ungedeckten Tisch gegenüber. »Ich freue mich aufrichtig, dass
Sie bereit sind, mir zu helfen .«
    »Ich weiß noch nicht, was ich für Sie tun kann, Henry. Offiziell sind Sie
tot. Sie hatten vor vier Tagen einen Verkehrsunfall .«
    Henry wischte sich über das bleiche Gesicht. »Ich muss ein wenig ausholen,
damit Sie alles verstehen. Meine Geschichte wird sich unwahrscheinlich anhören,
aber ich schwöre Ihnen, ich sage die reine Wahrheit .«
    »Das ist das mindeste, was ich erwarten kann .«
    »Vielleicht ist es zunächst notwendig, Ihnen zu erklären, warum ich
ausgerechnet auf Sie gekommen bin, und warum ich nicht zur Polizei gehe. Durch
die Vorbereitungen in Salisbury war ich davon unterrichtet, dass Ihre Schwester
als Darstellerin herkommen würde. Deshalb wartete ich ihre Ankunft ab, um ihr
eine Botschaft zu übermitteln. Ich weiß, dass mein Vater sehr oft von Ihren
Fähigkeiten geschwärmt hat, dass Sie eines der besten Pferde im FBI-Stall
wären. Da ich Sie persönlich kannte, wusste ich, mit wem ich es zu tun hatte.
Hier in Salisbury und in dem Dorf an der Küste habe ich selbst zu den Behörden
kein Vertrauen. Das mag damit zusammenhängen, dass die Situation, in die ich
geraten bin, ziemlich undurchsichtig und äußerst brisant für mich ist.
Angefangen hat es eigentlich mit Pit Shoffel .«
    »Pit Shoffel ? Wer ist das ?«
    »Ein junger Autor, der einige Drehbücher für Fernsehkrimis und
Science-Fiction-Serien geschrieben hat. Gelegentlich bot er mir auch einen Text
an; es waren recht gute dabei. Shoffel führte einen
lockeren Lebenswandel – Frauen, Alkohol und Rauschgift. Wie seine Honorare
eingingen, so warf er sie wieder hinaus. Er verdiente viel Geld, aber er gab
auch viel aus und war dadurch immer in Geldnot, pumpte alles und jeden an. Mit
mir hat er es ebenfalls mehrmals versucht, und ich bin auch anfangs darauf
reingefallen. Eines Tages machte ich einen dicken Strich unter diese
Pumpgeschichten. Wir haben uns dann eine Zeitlang nicht mehr gesehen. Vor
ungefähr einer Woche kam er abends in mein Haus. Pit Shoffel hatte getrunken. Ich war allein und wollte ihn sofort hinauswerfen, da ich an
einer neuen Komposition arbeitete, die unbedingt fertig werden musste. Doch er
bestand darauf zu bleiben, fing wieder damit an, dass er Geld brauche. Er
versprach mir, dafür auch eine gute

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