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041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

041 - Um Mitternacht im Leichenhaus

Titel: 041 - Um Mitternacht im Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ist ein
schwarzer Ford .« Der Mann bedankte sich für das Feuer
und verschwand in einer düsteren Seitenstraße. X-RAY-1 hatte gehandelt und über
seine geheimen Verbindungen seinem Agenten in Salisbury einen Wagen zur
Verfügung stellen lassen.
    Larry stieg in den Ford und fuhr zu der Hauptstelle des
Beerdigungsinstitutes Hopkins Brothers .
Eine Zweigstelle gab es in dem Dorf an der Küste, in dem Henry Olander gewohnt hatte. Ein weiteres kleines
Mosaiksteinchen, das eventuell Bedeutung haben konnte, das jedoch noch nicht so
recht in das verworrene Bild passte.
    Das Beerdigungsinstitut lag am Ende einer Geschäftsstraße. Der Frontbau war mit weißen Marmorplatten getäfelt. Über dem
Eingang befand sich ein großer schwarzer Kunststoffstreifen, auf dem ein
leuchtendes, stilisiertes Kreuz zu erkennen war. Von der einen Seite war das
Grundstück mit einer Mauer umgeben. Larry sah dahinter die flachen Gebäude der
Schreinerei und der Lagerhallen.
    Der PSA-Agent drückte den Klingelknopf, auf dem außer dem Namen Ronald Hopkins noch die Bemerkung privat stand und wartete. Der Türöffner
summte und Larry ging durch einen langen Gang. Gleich links wohnte Ronald
Hopkins, der Mitinhaber des Institutes.
    Die Tür wurde geöffnet. Auf der Schwelle stand ein etwa fünfzigjähriger
Mann mit einem gelblich-braunen Gesicht, der Larry nur bis zur Brust reichte.
Im Schein der schwachen Lampe, die hinter ihm in der Diele brannte, sah er noch
unvorteilhafter aus. Man gewann den Eindruck, Ronald Hopkins leide an einer
Magen- oder Lebererkrankung.
    »Mein Name ist Larry Brent. Ich werde erwartet .«
    »Bitte, treten Sie näher !« X-RAY-3 betrat die
Wohnung. Die Diele war geräumig, die Möbel stammten noch aus der
Viktorianischen Zeit. Es roch muffig und alt.
    Hopkins trug eine schwarze, fleckige Hose, sein weißes Hemd stand offen. Er
führte den PSA-Agenten in einen abgedunkelten Raum. Larrys Sinne waren aufs
äußerste gespannt, dennoch rechnete er nicht damit, dass man ihm eine Falle
stellte.
    Die Tür schlug hinter ihm zu. Ronald Hopkins war nicht nachgefolgt!
    Vor sich hörte Larry ein Geräusch. Seine Augen, an die Dunkelheit gewöhnt,
erspähten eine schemenhafte Gestalt, die sich von einem Stuhl erhob und auf ihn
zukam. »Hallo, Larry! Ich freue mich, dass Sie meinem Ruf gefolgt sind !« Das war Henry Olanders Stimme!
X-RAY-3 erkannte sie sofort wieder. Die Gestalt kam auf ihn zu. Ein seltsamer
Geruch ging von ihr aus. Süßlich, muffig und erdig.
     
    ●
     
    Kurz vor zwanzig Uhr begrub Ed Sullivan seine Hoffnungen. Ein Großteil der
Schauspieler hatte bereits das neue Theater verlassen. Ed hielt nur seine
kleine Gruppe beisammen, um das Dreipersonenstück noch einmal durchzuarbeiten.
Inzwischen war es zu einem ersten persönlichen Gespräch zwischen Miriam Brent
und Judy Bartmore gekommen. Die Diva hatte mit
sicherem Instinkt erkannt, dass Miriam ein beachtenswertes Talent war, und sie
geizte nicht mit Lob und Anerkennung.
    Die beiden Frauen waren sich nähergekommen und fanden sich sympathisch. Als
die meisten Kollegen gegangen waren, und auch ein paar Bühnenarbeiter und ein
Beleuchter sich zum Aufbruch rüsteten, nahm Judy auf der Bühne eine Tasse
Kaffee zu sich und unterhielt sich mit Miriam Brent. Judy Bartmore machte einen niedergeschlagenen Eindruck, sie litt offensichtlich unter den
Nachwirkungen eines Ereignisses.
    »Es wird schon gut werden. Du hast dich in der letzten Stunde verbessert,
Judy«, bemerkte Ed Sullivan. Auch er sah angegriffen und abgearbeitet aus. Das
Stück, das er zu inszenieren gedachte, kostete mehr Kraft, als er geglaubt
hatte. Der augenblickliche Zustand seiner Hauptdarstellerin war daran nicht
schuldlos, aber auch die Tatsache, dass sich Judy Bartmore ihm in der Zwischenzeit restlos anvertraut hatte.
Er wusste von der erneuten Bedrohung.
    Judy lächelte, während sie die Tasse auf den Tisch zurückstellte. »Was für
einen Eindruck haben Sie eigentlich von mir, Miriam ?« ,
fragte sie schmunzelnd. Doch es lag etwas in ihrer Stimme, was diese
aufgesetzte Heiterkeit Lügen strafte. »Wahrscheinlich sind Sie maßlos
enttäuscht von mir und fürchten, dass ich die Aufführung in zwei Tagen
schmeißen werde, nicht wahr ?«
    »Aber gnädige Frau, ich ...«
    Judy Bartmore winkte ab. »Ihnen muss doch
aufgefallen sein, dass ich anders bin als sonst .«
    »Das schon.«
    »Sehen Sie !« Judy nickte. »Meine Nerven liegen im
Augenblick blank. Das bringen die Aufregungen so mit sich. Es ist nicht

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