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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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Großen und Ganzen ja. Natürlich hat er hin und wieder in einem Syndikat gearbeitet, aber soviel wir wissen, lag ihm das nicht. Er zog es vor, auf eigene Rechnung zu arbeiten.«
    Ich bedankte mich und legte den Hörer auf.
    Ich verließ das Hotel und winkte ein Taxi heran. Ich nannte dem Fahrer die Adresse der Spencers in Long Island. Wir brauchten über eine Stunde um hinzukommen. Als ich den Fahrer entlohnt hatte und mich meinem Jaguar näherte, stellte ich fest, dass hinter einem Wischerblatt ein Zettel klemmte.
    Ich nahm ihn ab und las:
    Ich muss Sie unbedingt sprechen. Dinah Spencer.
    Ich steckte den Zettel in die Tasche und setzte mich in den Jaguar. Ich wendete den Wagen und fuhr hinauf zu dem großen weißen Haus.
    ***
    Der Butler mit dem Essiggesicht führte mich durch eine Halle, die groß genug war, um zwei Basketballspiele nebeneinander auszutragen, in einen Salon. Noch während ich mich in dem Salpn umschaute, wurde hinter mir die Tür geöffnet, und Dinah Spencer betrat das Zimmer.
    In einem lose fallenden Jerseykleid sah sie mindestens ebenso attraktiv aus wie in dem knapp sitzenden Badeanzug. Der Stoff des Kleides war nugatfarben, als einzigen Schmuck trug sie an der Schulter eine raffiniert gearbeitete Brosche mit großen grünen Steinen. Die hochhackigen, mit Satin bezogenen Pumps waren von dem gleichen Grün wie die Steine der Brosche.
    Dinah Spencer kam rasch auf mich zu, sie gab mir die Hand mit flüchtigem, aber festem Druck. Ich fand, dass die junge Frau unter der Bronzetönung der Haut ein wenig blass aussah. Sie war nervös, hatte aber genügend Schliff und Selbstsicherheit, um die innere Unruhe zu überspielen.
    Wir setzten uns. Dinah nahm auf einem der Armlehnstühle Platz, ich ließ mich auf einem zweisitzigen Sofa nieder, das zur gleichen Sitzgruppe gehörte.
    »Sie haben hier ein wundervolles Zimmer«, stellte ich fest, weil ich nicht sofort zum Thema kommen wollte.
    Sie blickte mich erstaunt an, schien aber nicht gewillt zu sein, meine Höflichkeit zu honorieren. »Was ist mit Bennet?«, fragte sie geradeheraus.
    »Ich fürchte, er wird diese Nacht im Gefängnis verbringen müssen.«
    »Nein!«
    »Doch. Wissen Sie, dass im Kofferraum seines Wagens eine Leiche lag?«
    »Um Himmels willen«, stieß sie hervor.
    »Ein gewisser Jack Conzerra«, sagte ich und beobachtete sie genau. Dinah Spencer befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. »Was ist das für ein Mann?«
    »Ein Gangster. Er hatte den Auftrag, mich umzubringen, aber er stolpert über den Auftrag und schoss sich im Verlauf einer Auseinandersetzung selber nieder«, sagte ich.
    »Wann?«
    »Gestern, Madame.«
    Die Frau holte tief Luft. »Ich habe ihn getötet!«, sagte sie dann.
    ***
    Ich schaute für einen Augenblick ziemlich verdattert drein. »Sie haben ihn umgebracht? Er hat sich selber erschossen!«
    »Ohne mein Dazwischentreten wäre es niemals so weit gekommen«, meinte Dinah Spencer leise.
    »Das müssen Sie mir erklären.«
    Sie betrachtete ihre Hände. Es waren schmale, sehr gepflegte Hände. »Ich weiß nicht, ob ich darüber sprechen soll. Es ist furchtbar schwierig.«
    »Sie wollen Bennet Carter nicht belasten?«
    »Natürlich nicht.«
    »Sie lieben ihn?«
    »Ich glaube, er ist der aufregendste Mann, den ich je kennengelernt habe«, sagte sie und blickte an mir vorbei hinaus aufs Meer.
    »Sind Sie sehr eifersüchtig?«, fragte ich.
    Dinah Spencer verzog die Lippen. »Die Bennet Carters dieser Welt hat man nie für sich allein«, erklärte sie bitter. Sie griff nach einem Ebenholzkästchen, das auf dem runden Tisch stand. »Rauchen Sie, Agent Cotton?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Dinah Spencer nahm sich eine Zigarette aus dem Kästchen und schob sie zwischen die Lippen. Ihre Hände zitterten leicht.
    Ich gab ihr Feuer'. »Danke«, sagte sie und inhalierte tief.
    Als sie den Kopf zurücklegte, um den Rauch auszustoßen, hatte ich Gelegenheit, die vollkommene Linie ihres Halses zu bewundern.
    »Ja, ich bin schuld«, sagte sie dann. »Wenn ich gewusst hätte, was ich mit der Bemerkung anrichte…«
    »Mit welcher Bemerkung?«
    Dinah Spencer betrachtete das glühende Ende der Zigarette. Sie machte / jetzt einen sehr konzentrierten Eindruck. Es war offensichtlich, dass sie ihre Worte genau wählte. »Bennet hatte mir gegenüber kaum Geheimnisse, glaube ich. Ich weiß deshalb seit Langem, dass er gelegentlich Dinge tut, die mit dem Gesetz nicht in Einklang zu bringen sind. Er entwickelt diese gefährliche Aktivität

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