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0411 - Brennpunkt Mimas

Titel: 0411 - Brennpunkt Mimas
Autoren: Unbekannt
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eine Aktion von außenpolitischer Wichtigkeit."
    Zuerst kontrollierten die beiden Männer, der Kommandant und der Agent, den Gehirnwellenimpuls von Rhodan.
    Dann untersuchten sie die Dokumente und die handschriftlichen Befehle.
    Das amüsierte, halb ungläubige Lächeln verschwand und machte dem Ausdruck des Zweifelns Platz. Cascal führte die Filme vor und kommentierte sie.
    Er sah sie jetzt selbst zum erstenmal voll im Zusammenhang und hintereinander. Diese Vorführung dauerte genau fünf Stunden lang, während der das Schiff durch den Linearraum jagte, dem gemeinsamen Ziel entgegen. Das war immerhin eine Beruhigung, dachte Cascal einmal zwischen zwei Bandkassetten.
    Naro Baysenet holte sich aus einem Automaten einen Becher Fruchtsaft und sagte, als er hinter Cascal stand: „Wissen Sie, Oberst, ich kenne mich im galaktischen Spiel der Verbindungen und der Ränke etwas aus. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß jemand versucht, uns alle auf den Rücken zu werfen.
    Ich habe keine Sicherheit, daß Sie nicht ein hervorragend präparierter Gegenagent sind. Ich kann natürlich Rhodan nicht anrufen und fragen, ob er Sie geschickt hat - es wäre sinnlos, da er Ihnen die Befehle erst ein halbes Jahrtausend später gegeben hat."
    „Das sagten wenigstens Sie, Cascal", warf Hammers ein.
    „Allerdings. Und diese Filme hier beweisen es.
    Sehen Sie nicht, daß die Oberfläche von Mimas so gut wie zerstört ist?"
    „Wollen Sie mir erzählen", erkundigte sich Baysenet ironisch, „was eine gut eingerichtete Zentrale der Abwehr zustandebringt? Nicht einmal Könner vermögen die Trickaufnahmen von der Wirklichkeit zu unterscheiden."
    Cascal schlug mit der Faust auf den Tisch.
    „Schließen wir einen Kompromiß", schlug er heiser vor. „Wie ist Ihr Zeitplan, Kommandant?"
    Hammers sah auf seine Uhr; es war noch ein konservatives Modell mit rundem Zifferblatt und vielen Zeigern. Dann sagte er: „Die GALAPOLI wird genau am Morgen des vierten März an Mimas vorbeifliegen."
    Cascal atmete tief ein und aus. „Ausgezeichnet!" murmelte er und fuhr lauter fort: „Was kann ich tun, um Sie dazu zu bringen, mir zu glauben?"
    Hammers lächelte dünn.
    „Wenn wir über Mimas erscheinen und die dort herrschenden Bedingungen auch nur im entferntesten diesen Filmberichten entsprechen, tue ich alles, was Sie wollen. In diesem Fall, der natürlich nicht eintreten wird, unterstelle ich das gesamte Schiff Ihrem Befehl."
    Cascal deutete auf Baysenet und fragte rauh: „Und Sie, Kollege? Machen Sie mit?"
    Der Agent stimmte zu.
    „Ich mache mit. Sie können bedingungslos auf mich rechnen. Ich werde tun, was Sie von mir verlangen. Glücklicherweise werden mich die kommenden Stunden dieser Notwendigkeit entheben."
    „Ich bin zwar anderer Meinung als Sie", sagte Cascal, „aber wir könnten uns noch diese Filme bis zum Ende ansehen. Tun Sie zum Schein ganz einfach so, als würden Sie mir schon jetzt glauben."
    „Einverstanden."
    Cascals Zuversicht wuchs um einen kleinen Betrag. Während die letzten Bilder über den kleinen Schirm liefen, der sie gestochen scharf, farbig und dreidimensional wiedergab, überlegte er sich, daß er praktisch schon dieses Schiff befehligte. Wenn die GALAPOLI über Mimas erschien, würden die Männer sehen, was geschah - sie würden Zeugen der ausbrechenden SecondGenesis-Krise werden.
    Vorsichtig verstaute er die Filme wieder, legte die Dokumente darüber und verschloß den Koffer.
    „Was planen Sie jetzt, Partner?" erkundigte sich der dicke Agent der Solaren Abwehr.
    „Ich bitte Sie um einen weiteren Gefallen", sagte Cascal.
    „Ja?"
    Er wandte sich an Hammers und stand auf. Er reckte seinen Oberkörper und sagte halblaut: „Kasinet, Gaszet und ich werden die Kampfanzüge, die Waffen und einige Ausrüstungsgegenstände aus der Jet holen und an Bord bringen, beziehungsweise irgendwo deponieren.
    Dann sollten wir die Jet ausschleusen und mit einem einzigen Schuß zerstören. Es ist errechnet worden, daß diese Lösung die beste ist."
    Hammers nickte und sagte entschlossen: „Gut. Das können wir tun, ohne ein Risiko einzugehen. Wollen Sie das Zeug sofort holen?"
    „Ja, bitte."
    Cascal fragte sich nach der Messe durch, in der er seine beiden Partner fand und ging mit ihnen hinunter zur Jet. Sie holten ihr Gepäck, brachten es in eine leerstehende Doppelkabine, die Hammers ihnen zugewiesen hatte und sahen dann zu, wie die Jet ausgeschleust und durch einen einzigen, bestens gezielten Treffer in eine kleine Wolke
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